Die Fifa kann bei rassistischen Vorfällen künftig deutlich höhere Bussen verhängen als bisher. Bis zu fünf Millionen Schweizer Franken statt wie bislang maximal eine Million sind möglich.
Unter anderem diesen Beschluss fasste das Council an der online abgehaltenen Tagung am Freitag. «Wir haben jetzt den rechtlichen Rahmen, um stärker und entschlossener handeln zu können - auf Fifa-Ebene, aber auch in jedem einzelnen Land weltweit», betonte der Schweizer Fifa-Präsident Gianni Infantino auch mit Blick auf die Zukunft.
Alle 211 Mitgliedsverbände müssen nun ihre eigenen Disziplinarbestimmungen an die Fifa-Richtlinien anpassen. Sollten nationale Verbände unangemessen auf Vorfälle reagieren, kann die Fifa Beschwerde beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einlegen. Spieler und Offizielle werden ausdrücklich ermutigt, bei der Identifizierung von Tätern zu helfen. Damit sollen Massnahmen wie Stadionverweise ermöglicht werden.
Alle Mitgliedsverbände sind zudem verpflichtet, bei rassistischen Vergehen das Drei-Stufen-Verfahren anzuwenden. Dabei können zunächst Spieler oder Mannschaftsmitglieder dem Schiedsrichter rassistische Beleidigungen anzeigen. In der zweiten Stufe gibt es eine temporäre Spielunterbrechung. Dabei können die Mannschaften den Platz verlassen, über die Situation sprechen und sie bewerten. Die letzte Stufe ist ein Spielabbruch, falls die Beleidigungen fortgesetzt werden oder die Situation sich nicht deeskalieren lässt.