Darum gehts
- Zeki Amdouni vor Derby gegen Sporting: Spannender Titelkampf in Portugal
- Amdouni spielt auf ungewohnter Position, verfolgt FCB und schätzt Shaqiri
- 43 Einsätze für Benfica, an 11 Toren direkt beteiligt
Zeki Amdouni (24) ist einen Tag vor dem hitzigen Derby gegen Sporting die Coolness in Person, als Blick ihn kurz nach dem Mittagessen am Telefon erwischt. Er sei zwar etwas angeschlagen, so der Benfica-Stürmer. Das Spiel der Spiele gegen den Stadtrivalen aber sei nicht in Gefahr. Und die Vorfreude riesig.
Kein Wunder, denn die Traditionsvereine liefern sich das spannendste Titelrennen Europas. Punktgleich auf dem ersten Platz. Nun könnte es im Estadio da Luz zur Vorentscheidung kommen.
Einer, der weiss, welchen Stellenwert das Derby de Lisboa weltweit geniesst, ist Haris Seferovic (33). Insgesamt neunmal stand der langjährige Benfica-Stürmer gegen Sporting auf dem Platz. Von «einer speziellen Atmosphäre» berichtet der Mann aus Sursee. Und dass jeweils der Präsident persönlich der Mannschaft klargemacht habe, wie wichtig dieses Spiel sei.
Seferovic lobt Amdouni
Auf seinen Schweizer Nachfolger in der Benfica-Offensive angesprochen, antwortet der 95-fache Schweizer Nationalspieler: «Er ist ein guter Spieler mit sehr viel Qualität. Und er wird noch mehr wachsen. Je öfter er spielt.» Amdouni sagt, dass Seferovic sein erster Gratulant gewesen sei, als er im Sommer leihweise von Premier-League-Absteiger Burnley in die portugiesische Hauptstadt wechselte.
Zweifel, dass Benfica, mit fast 400’000 Mitgliedern einer der grössten Vereine der Welt, eine Nummer zu heftig sein könnte, hatte der Genfer nie. «Sie wollten mich vor zwei Jahren schon verpflichten, die Wertschätzung war deshalb von Anfang an da. Und mir war wichtig, dass ich zu einem Klub wechsle, bei dem ich auch international spielen kann.» Dieser Plan ist aufgegangen. Insgesamt elf Champions-League-Einsätze absolviert Amdouni in dieser Saison, darunter Spiele gegen die Bayern, Juve, Atletico und Monaco. Und als absolutes Highlight das Duell gegen Barcelona mit dem Superstar Lamine Yamal.
Darauf angesprochen, ob Yamal dereinst besser werde als sein Idol Lionel Messi, antwortet Amdouni: «Messi ist Messi. Und er wird es auch bleiben. Aber es ist beeindruckend, was Yamal in diesem Alter schon zeigt.»
Mit 17 noch bei Meyrin
Amdouni selbst kickte mit 17 noch beim FC Meyrin in der Jugend. Umso bemerkenswerter, dass der Genfer sich innert kürzester Zeit zu einem 18-Millionen-Mann entwickelt hat. Es ist jene Summe, die der FCB im Sommer 2023 aus Burnley kassierte. Und wohl auch jene Ablöse, die Benfica stemmen müsste, sollte die im Vertrag verankerte Kaufoption gezogen werden.
Das ist bislang noch nicht passiert. Werbung in eigener Sache aber hat der Offensivspieler in Lissabon gemacht. Insgesamt 43 Einsätze hat der Stürmer absolviert, an elf Toren ist er direkt beteiligt. Und das auf ungewohnter Position im rechten Couloir. «Ich habe zwar einen guten linken Fuss, aber eigentlich ziehe ich lieber von links in die Mitte», sagt Amdouni. Am liebsten aber spiele er auf der Zehn. Wohlwissend, dass diese Position im modernen Fussball vom Aussterben bedroht ist.
Ausser beim FCB, dort zaubert Xherdan Shaqiri den FCB in Richtung Double. «Mit seiner Ankunft hat sich alles verändert. Ich schreibe ihm Nachrichten, weil ich den FCB noch immer eng verfolge», sagt Amdouni. Die Zeit im Joggeli gehöre zu den Highlights seiner bisherigen Karriere.
Mit einem Derby de Lisboa aber kann die Super League dann doch nicht mithalten.