Darum gehts
- Sampdoria Genua steigt erstmals in die dritte italienische Fussball-Liga ab
- Auch mit Unterstützung von Roberto Mancini war das nicht zu verhindern
- Die Fans von Stadtrivale Genoa feiern den Abstieg
Ein Traditionsverein am Tiefpunkt. Seit Dienstag ist klar, dass Sampdoria Genua in die dritte italienische Fussball-Liga absteigt. Am letzten Spieltag kommt der Meister von 1991 gegen Juve Stabia nicht über ein torloses Unentschieden hinaus und muss nun erstmals in der Vereinsgeschichte den Gang in die Serie C antreten. Seit 1946 hat Sampdoria stets in den ersten beiden Ligen gespielt.
Alle direkten Konkurrenten der Blucerchiati gewinnen ihre Partien am finalen 38. Spieltag, sodass 41 Punkte und Platz 18 nicht für den Klassenerhalt reichen. Ein Punkt fehlt Sampdoria auf die Relegationsplätze, zwei auf den direkten Klassenerhalt.
Schon der Start in die Saison misslingt. In den ersten drei Partien gewinnt Genua nur einen Punkt. Die Klubbosse ziehen die Reissleine und entlassen Trainer Andrea Pirlo. Mit mässigem Erfolg. Zwei weitere Trainerentlassungen später – auch Andrea Sottil (nach 14 Partien) und Leonardo Semplici (nach 17 Partien) müssen vorzeitig gehen – kommt man am Ende der Saison auf nur acht Siege. Denen stehen 17 Unentschieden und 13 Niederlagen. Zu wenig für den Klassenerhalt.
Bis im Februar mit Schweizer
Sampdoria ist 2023 nach elf Saisons in Folge in der Serie A in die Serie B abgestiegen. Noch vor einem Jahr hat der Traditionsverein die Playoffs um den Aufstieg bestritten. Damals noch mit einem Schweizer im Team: Pajtim Kasami. Beinahe hätte er den Abstieg miterlebt.
Doch im Februar ist er in die Schweiz zurückgekehrt, spielt seither beim FC Sion. Grössere Fussspuren als Kasami (39 Spiele, 6 Tore) hat ein anderer Schweizer bei Sampdoria hinterlassen. Reto Ziegler lief zwischen 2007 und 2011 insgesamt 155-mal (5 Tore) für den Klub auf.
Unterstützung von Rekordspieler nützt nichts
Selbst die Unterstützung von Roberto Mancini, der Italien 2021 zum Europameistertitel gecoacht hat, kann den Abstieg nicht verhindern. Er hat in den entscheidenden Spielen das Trainer-Duo Attilo Lombardo und Alberico Evani moralisch unterstützt. Mancini wird von Sampdorias Anhängern auch fast 30 Jahre nach seinem Abschied von den Liguriern als Profi immer noch verehrt. Er ist noch immer Genuas Rekordtorschütze und führte die Samp 1991 zur bislang einzigen Meisterschaft. Gecoacht hat er den Traditionsklub bisher nicht.
Nun muss er wie die Fans den Gang in die Drittklassigkeit verdauen. Und als ob der Abstieg nicht schon schlimm genug wäre, gibts von den Anhängern von Stadtrivale Genoa Häme. Diese zünden in der Nacht Feuerwerk und skandieren immer wieder «Ciao Sampdoria, ciao».