Tiefer Fall von Europameister
Deutscher Ex-Nationalgoalie zu Haftstrafe verurteilt

Eike Immel, Europameister von 1980, muss in den Knast. Der ehemalige Torhüter wurde wegen mehrfachen Betrugs zu zwei Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt.
Publiziert: 10:30 Uhr
|
Aktualisiert: 10:59 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Eike Immel wurde wegen Betrugs zu über zwei Jahren Haft verurteilt.
Foto: imago/Sportfoto Rudel

Darum gehts

  • Eike Immel zu zwei Jahren Haft wegen Betrugs verurteilt
  • Unter den Betrogenen ist die Lebensgefährtin des verstorbenen Weltmeisters Andreas Brehme
  • Immel lieh sich insgesamt 34'340 Euro
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_228.JPG
Carlo SteinerRedaktor Sport

Der einstige deutsche Nationaltorhüter Eike Immel (64, 19 Länderspiele) muss hinter Gitter. Der Europameister von 1980 ist wegen Betrugs in 107 Fällen zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt worden.

«Wir haben alle Zeugen für überaus glaubhaft gehalten. Bei dieser Strafe stellt sich die Frage auf Bewährung nicht», erklärt die Richterin am Amtsgericht im hessischen Marburg unweit von Immels Geburtsort Stallendorf, wo er seit 2016 wieder wohnt. 

Laut «Bild» lieh sich der langjährige BVB- und Stuttgart-Goalie immer wieder Geld, das er nie zurückzahlte. Den Gläubigern habe er stets zu Verstehen gegeben, dass er sich «gerade in einem finanziellen Engpass» befinde. So kamen in 106 Fällen 34'340 Euro (32'300 Franken) zusammen. In einem einzigen Fall lieh er sich kein Geld, sondern verkaufte Tickets für ein EM-Spiel und behielt das Geld, ohne die Billetts zu liefern.

Andreas Brehmes Partnerin unter Geschädigten

Unter den Betrogenen ist auch die Lebensgefährtin des im Februar 2024 verstorbenen Weltmeisters Andreas Brehme. Bei ihr hat er laut Anklageschrift 18'020 Euro (16'950 Franken) Schulden. Immel soll auch Brehme selbst immer wieder nach Geld gefragt haben. Dieser wurde 2022 von der Polizei vernommen, verzichtete aber auf eine Anzeige: «Er hat öfter nach Geld gefragt, circa 20'000 Euro. Bis wir irgendwann gesagt haben: ‹Jetzt nicht mehr.›»

Immel nahm das Urteil am Donnerstagnachmittag gefasst entgegen und verliess schnell und wortlos den Saal, wie die «Bild» schreibt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Bedeutet: Der gefallene Fussball-Star könnte noch Rekurs dagegen einlegen.

Kein Einzelfall

2008 wurde Immel schon einmal wegen Betrugs verurteilt. Da der Schaden damals lediglich auf 15'000 Euro (14'100 Franken) beziffert wurde, kam er mit einer Geldstrafe von 5200 Euro (4890 Franken) davon. 2008 meldete er auch Privatinsolvenz an. 

Neben seinen sportlichen Erfolgen ist Immel auch für zahlreiche Reality-TV-Auftritte bekannt. 2008 war er beispielsweise im Dschungelcamp dabei. Noch in diesem Jahr trat er bei «Promis unter Palmen» auf.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?