YB-Trainerin Wübbenhorst
«Ich plante die Vorbereitung und stillte zeitgleich ab»

Drei Spiele, kein Sieg. Der Meister ist noch nicht auf Kurs. YB-Trainerin Imke Wübbenhorst über den schwachen Saisonstart, den Aderlass im Sommer – und warum ihr Team in Bern so viele Fans hat.
Publiziert: 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 16:01 Uhr
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Imke Wübbenhorst und die YB-Frauen sind nicht optimal in die Saison gestartet.
Foto: BENJAMIN SOLAND

Darum gehts

  • YB-Frauen noch ohne Sieg
  • Zehn Spielerinnen verliessen den Verein, darunter wichtige Leistungsträgerinnen
  • 2800 Saisonkarten verkauft, knapp 4000 Fans beim Spiel gegen Servette
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Björn LindroosRedaktor Sport

So haben sich die Schweizer Meisterinnen den Start in die neue Saison nicht vorgestellt. Von den ersten drei Liga-Spielen konnten die YB-Frauen keines gewinnen, zuletzt setzte es zu Hause eine 0:3-Pleite gegen Servette ab. Und auch in der CL-Quali scheiterten die Bernerinnen.

Für Trainerin Imke Wübbenhorst (36) aber noch kein Grund zur Panik. Blick erreicht sie, als sie gerade mit ihrem gut neun Monate alten Baby auf dem Spielplatz weilt. «Letztes Jahr sind wir noch schlechter gestartet», so die Deutsche. Tatsächlich hatte YB in der Meistersaison nach drei Spielen einen Punkt weniger auf dem Konto.

Viele Wechsel im Sommer

Seit dieser Meistersaison hat sich bei YB aber einiges verändert. Zehn Spielerinnen verliessen Bern im Sommer, darunter die Leistungsträgerinnen Iman Beney (19, zu ManCity), Naomi Luyet (19, Hoffenheim) und Leana Zaugg (24, Bochum). «Es war ein krasser Aderlass im Sommer», so Wübbenhorst.

Die YB-Trainerin hat im Sommer auf drei Hochzeiten getanzt. Als Trainerin, TV-Expertin und frischgebackene Mutter. «Der Sommer war höchst spannend, aber sehr stressig. Erst sass ich praktisch nur vor meinem PC und habe Spielerinnen gescoutet, dann habe ich viel an der EM gearbeitet und die Vorbereitung geplant. Gleichzeitig habe ich abgestillt, und meine Eltern haben sich viel um das Baby gekümmert.»

Daraus resultierte eine junge YB-Mannschaft, die sich derzeit noch finden muss. «Es braucht ein bisschen Zeit, sich zu akklimatisieren und das richtige Spielsystem zu finden», so Wübbenhorst. Sie führe viele Einzelgespräche und probiere in den Videoanalysen «das Positive hervorzuheben».

Captain schwer verletzt

Dass sich Captain Stephanie Waeber (24) auch noch im Training das Kreuzband riss, war der nächste herbe Verlust. «Sie ist für uns unersetzlich, bestimmt unseren Rhythmus und ist unsere Leaderin», so die Trainerin.

Besonders bitter: Für Waeber wäre ein Wechsel ins Ausland wohl der nächste Karriereschritt gewesen. Jetzt steht stattdessen Reha auf dem Programm. Wübbenhorst übt sich als Psychologin: «Es ist wichtig, Anteilnahme zu zeigen. Ich habe ihr eine Karte geschrieben und ihr gesagt, dass wir nach drei schönen Jahren auch durch dieses Jahr zusammen gehen werden.»

Grosse Fangemeinde

Neben dem Platz erfreuen sich die YB-Frauen grosser Beliebtheit. 2800 Saisonkarten verkauften die Bernerinnen, gegen Servette waren im Rahmen des ersten Berner Frauenfussballtages knapp 4000 Fans auf dem Spitalacker. Was macht YB besser als andere Super-Ligisten? «Dass wir praktisch jedes Spiel im Stadion austragen, ist natürlich ein Riesenmehrwert für die Zuschauenden», begründet Wübbenhorst. Ausserdem pushe der Verein die Frauen sehr, und auch die Heim-EM habe geholfen.

Am Samstag soll gegen Aarau nun der erste Dreier der Saison her. Und nach der CL-Enttäuschung will YB unbedingt in den neugegründeten Women’s Europa Cup. Dafür brauchts noch zwei Quali-Siege. Und für Wübbenhorst gibts noch viel Arbeit.

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