Darum gehts
- Schweizer Frauen-Nati beginnt neue Ära mit spanischem Trainer Rafel Navarro
- Navarro ist kommunikativ und ruhig, aber kann auch laut sein
- Erster Zusammenzug seit Januar 2024 ohne Ex-Trainerin Pia Sundhage (65)
Szenenwechsel in der Frauen-Nati. Beim letzten Zusammenzug des EM-Jahres 2025 ist vieles anders. Nicht nur bereiten sich die Frauen auf die Testspiele gegen Belgien (Freitag) und Wales (Dienstag) im spanischen Jerez de la Frontera vor. Es ist auch der Beginn einer neuen Ära. Zum ersten Mal lernt das Schweizer Team seinen neuen Trainer Rafel Navarro (39) kennen.
Wobei nicht jede Spielerin den Spanier zum ersten Mal sieht. Sydney Schertenleib (18) und Ana-Maria Crnogorcevic (35) kennen Navarro bereits von seiner Zeit bei Barcelona. «Ich habe ihn 2019 kennengelernt, als ich zu Barcelona gewechselt bin», erinnert sich Crnogorcevic. Und weiter: «Er ist vom Typ her sehr aufgestellt und kommunikativ. Er ist eher ruhig, kann aber auch laut sein, wenn es sein muss. Ein guter Mix von beidem.»
Schertenleib arbeitete bis vor kurzem noch mit Navarro in Barça zusammen. «Ich kann mich da Ana nur anschliessen. Man kann mit ihm auch über andere Sachen als Fussball sprechen», ergänzt die 18-Jährige.
Djourou fragte bei Schertenleib nach
Für das Juwel von Barça sei es eine Überraschung gewesen, als die Sache mit dem Spanier konkreter wurde: «Johan (Djourou, Anm. d. Red.) hat mich einmal gefragt, wie er so ist. Aber ich habe da noch nicht gewusst, dass er ein Thema für die Schweiz ist. Einen Tag bevor es bekanntgeworden ist, hat er es uns in Barcelona dann gesagt. Ich war überrascht, aber gleichzeitig auch erfreut.» Bei den Katalanen sei man sehr glücklich für ihn, werde ihn aber als Menschen sehr vermissen, so Schertenleib.
Am Montag hat Navarro bereits sein erstes Training als Nati-Trainer geleitet. «Es war sehr cool», sagt Schertenleib über die ersten Eindrücke der Trainings. «Es ist ähnlich wie bei Barcelona. Sehr viel mit Ball. Es macht grossen Spass.»
Nati auf Suche nach Identität
Im Trainingslager in Navarros Heimatland wolle man nun die Zeit nutzen, um ein neues System einzustudieren und die Ideen aus den Trainings im Spiel zu implementieren, erklärt Crnogorcevic. Denn viel Zeit bleibt nicht. «Im Februar gehts schon um Punkte, da müssen dann Resultate her», so die Rekord-Nationalspielerin.
Der Beginn einer neuen Ära ist auch das Ende einer anderen. Es ist der erste Zusammenzug seit Januar 2024 ohne Pia Sundhage (65), die beim Gros der Spielerinnen nicht sonderlich beliebt war. Crnogorcevic sagt: «Im Fussball gibt es für mich Zyklen. Wir wollen jetzt eine klare Identität haben. Das hat uns in den letzten Jahren gefehlt. Man muss erkennen: ‹So spielt die Schweiz Fussball›».
