Darum gehts
- Ex-Trainerin Tomé kritisiert spanischen Verband für Art und Weise der Trennung
- Tomé fühlt sich von Verbandspräsident im Stich gelassen
- Sie blickt mit Stolz auf ihre Arbeit zurück – trotz ständiger Kritik
Der spanische Fussballverband RFEF gab vor wenigen Tagen bekannt, den auslaufenden Vertrag mit Nationaltrainerin Montserrat Tomé (43) nicht zu verlängern. Sie wird mit der ehemaligen Nationalspielerin Sonja Bermudez ersetzt. Jetzt hat sich die geschasste Trainerin zu ihrem Aus geäussert – und wenig Verständnis für die Massnahme gezeigt.
In einem Interview mit «El Larguero» ärgert sich Tomé besonders über die Art und Weise, wie ihr die Trennung mitgeteilt wurde. «Sie haben es meinem Agenten in einer Nachricht mitgeteilt. Am Montag gegen 14 Uhr. Über die Zukunft haben sie mir nichts gesagt.»
Hauptziel ihrer Kritik: Verbandspräsident Rafael Louzán. Von ihm fühlt sich Tomé im Stich gelassen, dachte sie doch, dass er mit ihrer Arbeit zufrieden gewesen sei. «Er hat mir immer Zuneigung und Vertrauen entgegengebracht. Aber es stimmt, dass ich enttäuscht bin, wie alles gelaufen ist. Er hat sein Versprechen gebrochen», erklärt Tomé und sagt, dass sie nach Turnierende noch mit Louzán gesprochen habe.
Ein «zerbrochenes Team zum Finalisten geformt»
Tomé stellt die Vermutung in den Raum, dass Teile des Verbandes sich eine Veränderung wünschten. «Aus irgendeinem Grund hat er seine Meinung geändert», mutmasst sie. Zwar habe sie Verständnis, wenn der Verband einen anderen Weg einschlagen wolle. Ihr Problem damit: «Diese Botschaft wurde mir nicht klar vermittelt.»
Teil der Wahrheit ist aber auch, dass Tomé, die nach dem WM-Titel als Assistentin des umstrittenen Jorge Vilda zur Chefin befördert worden war, während ihrer ganzen Amtszeit umstritten war. Nach dem WM-Titel verpasste Spanien im letzten Sommer eine Medaille an den Olympischen Spielen in Paris. Und an der EM in der Schweiz scheiterten die Topfavoritinnen an der Titelmission – wenn auch denkbar knapp.
Begleitet wurde ihre Amtszeit auch immer wieder von Berichten, dass ihr Verhältnis zum Team angeschlagen sei. Tomé weist diese Vorwürfe vehement zurück. Die Spielerinnen hätten sie «sehr geschätzt». So blickt Tomé mit viel Stolz auf ihre Arbeit zurück. Gemeinsam mit ihrem Staff habe sie ein «zerbrochenes Team zu einem EM-Finalisten» geformt.