Mit diesem Video stellt Como Lehmann vor
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Nach Transfer-News:Mit diesem Video stellt Como Lehmann vor

Spezieller Ansatz, auch ein Europa- und Weltmeister investieren
Alisha Lehmann wird Teil eines 100-Millionen-Dollar-Projekts

Alisha Lehmann verlässt Juventus Turin und wechselt zu Como. Der Serie-A-Klub gehört einer millionenschweren Investorengruppe – mit zwei ehemaligen Fussballstars und hochgesteckten Zielen.
Publiziert: 15:50 Uhr
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Aktualisiert: vor 33 Minuten
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Alisha Lehmann läuft neu für Como auf.
Foto: Como Women

Darum gehts

  • Mercury 13 investiert in den Frauenfussball – Alisha Lehmann wechselt zum FC Como Women
  • Ex-Fussballer Giorgio Chiellini und Juan Mata sind Investoren bei Mercury 13
  • Mercury 13 plant, sich mit 100 Millionen Dollar im Frauenfussball zu engagieren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Lucas WerderReporter Fussball

Die Football City Group, Red Bull, Ineos oder die LAFC Group – Multiklub-Ownerships sind im modernen Männerfussball längst keine Seltenheit mehr. Im Frauenbereich sind grosse Investorengruppen, die über ein Netzwerk von mehreren Vereinen verfügen, noch nicht vorhanden – zumindest bis jetzt. Mercury 13 will genau das ändern. Den «Aufbau der weltweit wertvollsten Multiklub-Eigentümergruppe im Frauenfussball», nennt die Investorengruppe als ihr grosses Ziel. Dafür will Mercury 13 in den kommenden Jahren insgesamt 100 Millionen Dollar in den Frauenfussball investieren.

Bei diesem Megaprojekt soll ab sofort auch eine Schweizerin mithelfen. Am Dienstag hat der FC Como Women die Verpflichtung von Alisha Lehmann (26) bekannt gegeben. «Gemeinsam werden wir einen Verein aufbauen, der widerspiegelt, wer wir sind: authentisch, ehrgeizig und stolz darauf, die Dinge auf unsere eigene Art zu tun», wird CEO Nicola Verdun auf der Klubwebsite zitiert.

Chiellini und Mata als Investoren

Hinter Mercury 13 steckt die argentinisch-amerikanische Geschäftsfrau Victoire Cogevina Reynal. Im März übernahm ihre Investorengruppe die Mehrheit des FC Como Women (ehemals Como 2000). Ein 1997 gegründeter Frauenfussballklub, der in den vergangenen Jahren stetig zwischen der Serie A und Serie B hin- und herpendelte. Zum Fussballverein Como 1907, der zuletzt durch grosse Investitionen in seine Männerabteilung für Schlagzeilen sorgte, besteht keine Verbindung.

Como ist der erste Klub in Mercury-13-Besitz. Weitere in England, Spanien und Südamerika sollen folgen. Bei diesem Unterfangen kann CEO Reynal auf prominente Unterstützung zählen: Im vergangenen September verkündete Mercury 13 den Einstieg von Weltmeister und Ex-Juve-Verteidiger und Europameister Giorgio Chiellini. Seit Juni ist auch der ehemalige Manchester-United- und Chelsea-Star Juan Mata, der 2010 im Weltmeister-Kader der Spanier stand, als Investor an Bord.

Neues Logo, neue Klubfarben

Vorerst gilt der ganze Fokus aber dem Projekt am Comer See. Wie ernst es die Investorengruppe meint, hat sie schon kurz nach ihrem Einstieg klargemacht. Im letzten Sommer änderten die neuen Eigentümer nach nur ein paar Monaten das Vereinslogo und verabschiedeten sich dabei auch von den alten Klubfarben Gold und Blau. Neu läuft Como in Schwarz und Weiss auf.

Rein sportlich hat der Einstieg von Mercury 13 aber noch keine grossen Spuren hinterlassen. In der vergangenen Saison landete Como auf Platz sieben – wie schon in den beiden vorherigen Jahren. In dieser Spielzeit soll es nun endlich weiter nach oben gehen. Im Gegensatz zur Konkurrenz aus Turin oder Mailand sind die ganz grossen Transfers bislang allerdings noch ausgeblieben. Die Schottin Sophie Howard (31/Leicester City) und die Australierin Alex Chidiac (26/Melbourne City) sind hinter Lehmann die beiden namhaftesten Zuzüge. Zudem läuft mit Viktória Szabó (28) neu auch eine ehemalige FCZ-Spielerin für die Norditalienerinnen auf.

Sportchef schwärmt von Lehmann

Der unumstrittene Königinnentransfer ist aber Lehmann. Doch Mercury 13 erhofft sich nicht nur durch die Bekanntheit der Schweizerin einen grossen Schub für das ehrgeizige Projekt. Die laut dem Portal Soccerdonna neu zweitwertvollste Spielerin im Kader soll Como auch sportlich weiterbringen. «Sie bringt technische Qualität in unseren Angriff, internationale Erfahrung und Charisma, die das Team bereichern werden», ist Sportchef Miro Keci überzeugt.

Trotz des Doublegewinns mit Juventus blickt Lehmann auf eine sportlich schwierige Zeit zurück. Nach ihrem Wechsel von Aston Villa nach Turin kam die Offensivspielerin in ihrer ersten Saison in Italien auf 22 Einsätze und erzielte dabei zwei Treffer. Auch aufgrund kleinerer Verletzungen kam die Bernerin in der Rückrunde nur noch selten zum Einsatz. Nun will sie als Teil des ambitionierten Como-Projekts ihre Karriere neu lancieren.

In einem Artikel des englischen Guardian sagt sie voll motiviert über ihre neue Karrierestation: «Es ist ein unabhängiger Klub, voll fokussiert auf Frauenfussball – und das zählt wirklich für mich. Von Anfang an konnte ich sehen, dass das nicht irgendein Team ist; es ist ein Projekt mit einer klaren Absicht und Vision. Beim FC Como Women zu unterschreiben, hat sich einfach richtig angefühlt.»

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