Nummer 1 ist nur Ersatz
So kam es bei Nati-Gegner Spanien zum Goalie-Knatsch

Nach einer Mandelentzündung ist Spaniens Stammkeeperin Cata Coll wieder fit. Trainerin Montserrat Tomé setzt trotzdem weiter auf Ersatzfrau Adriana Nanclares. Auch gegen die Schweiz?
Publiziert: 17:32 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/6
Cata Coll führte Spanien vor zwei Jahren zum WM-Titel.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Spaniens Trainerin entfacht Goalie-Debatte mitten im EM-Turnier
  • Cata Coll verliert Stammplatz trotz Weltklasse-Status an Adriana Nanclares
  • Coll hat 5 spanische Meisterschaften, 3 Champions-League-Siege und 1 WM-Titel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_933.JPG
Lucas WerderReporter Fussball

Pia Sundhage (65) hat sich einiges an Kritik gefallen lassen müssen. Schliesslich hatte sich die Nati-Trainerin im Kampf um den Stammplatz im Schweizer Tor erst im letzten Testspiel vor dem Heim-Turnier auf Livia Peng (23) festgelegt. Immerhin hat Sundhage die Goalie-Debatte aber noch vor dem Start in die EM beendet. Anders als Spanien-Coach Montserrat Tomé (43), die mitten im Turnier plötzlich eine heisse Debatte um den Platz im Tor entfacht.

Die eigentliche Stammkeeperin Capa Coll (24) gehört zu den besten Torhüterinnen der Welt. Trotz ihres jungen Alters hat die Frau vom FC Barcelona bereits fünf spanische Meisterschaften, drei Champions-League-Siege und einen WM-Titel auf ihrem Konto. Seit zwei Jahren ist sie die unumstrittene spanische Nummer eins.

Doch unmittelbar vor Turnierstart setzte Coll eine Mandelentzündung ausser Gefecht, wodurch Adriana Nanclares (23) von Athletic Bilbao in den ersten beiden Gruppenspielen gegen Portugal (5:0) und Belgien (6:2) zum Einsatz kam. Für das abschliessende Spiel gegen Italien wäre Coll wieder zur Verfügung gestanden. Doch Trainerin Tomé gab zur grossen Überraschung erneut der unerfahrenen Nanclares den Vorzug.

Verkehrte Welt zu 2023

«Ich habe gespürt, dass ich dem Team Ruhe geben kann und sie sich auf mich verlassen können», sagt Nanclares über ihre ersten EM-Auftritte. Konkurrentin Coll zeigte sich dagegen enttäuscht darüber, erneut nicht zum Einsatz gekommen zu sein. «Obwohl Cata zur Verfügung gestanden wäre, finde ich, dass Adri gute Arbeit geleistet hat. Wir haben darum beschlossen, auf Kontinuität zu setzen» begründet Spaniens Trainerin ihren Entscheid.

Hinter der vorläufigen Degradierung von Coll steckt eine grosse Portion Ironie. Vor zwei Jahren verdrängt sie während der WM in Australien und Neuseeland Spaniens eigentliche Nummer eins Misa Rodriguez (25). Obwohl Coll damals bei ihrem Klub Barcelona nur die Ersatzrolle innehatte, übernahm sie ab den Achtelfinal für Misa und hatte grossen Anteil am spanischen WM-Titel. Seither gehörte ihr der Stammplatz im Tor der Furia Roja. Ausgerechnet vor dem EM-Viertelfinal gegen die Schweiz könnte sich das geändert haben.

Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
3
3
9
2
3
1
4
3
3
0
4
4
3
-4
0
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
3
11
9
2
3
-1
4
3
3
-4
3
4
3
-6
1
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
3
7
9
2
3
0
6
3
3
-4
3
4
3
-3
0
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
3
7
9
2
3
8
6
3
3
-4
3
4
3
-11
0
Playoffs
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?