«Die technisch-taktische Leistungsfähigkeit im Frauenfussball hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert», hielten Forschende der Europäischen Universität von Madrid (Spanien) in einer Studie fest, die vergangenes Jahr im Fachjournal «Journal of Sports Engineering and Technology» veröffentlicht wurde. «Trotz dieser Fortschritte bestehen weiterhin Unterschiede zwischen dem Männer- und dem Frauenfussball», so die Forschenden weiter.
Für die Studie analysierte das Forschungsteam um Iyán Iván-Baragaño insgesamt 768 Spiele bei Turnieren und Wettbewerben wie der Champions League, der Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft zwischen 2018 und 2022 – sowohl im Männer- als auch im Frauenfussball.
Frauen foulen weniger
Frauen verloren in diesen Spielen häufiger den Ball als Männer, insbesondere in der eigenen Spielfeldhälfte, und sie spielten weniger präzise Pässe. Sie gaben mehr Torschüsse ab, verwerteten ihre Chancen dabei aber schlechter. Gleichzeitig eroberten sie jedoch häufiger Bälle zurück – vor allem in der gegnerischen Hälfte. Sie gaben mehr Torschüsse ab, verwerteten ihre Chancen dabei aber schlechter. Ausserdem bestätigte die Studie einen weiteren Eindruck, den viele haben: Frauen begehen deutlich weniger Fouls als Männer und erhalten weniger Karten.
Diese messbaren Leistungsunterschiede allein erklären allerdings nicht vollständig, warum der Männerfussball so stark höher bewertet wird. Eine weitere Studie legt nämlich nahe, dass dabei auch Vorurteile eine wichtige Rolle spielen.
Die Studie zeigte, dass Zuschauer Spielszenen und Tore von Männern nur besser bewerten, wenn sie erkennen, dass Männer spielen. Ist das Geschlecht der Spielerinnen oder Spieler hingegen verborgen, verschwinden die Unterschiede in der Bewertung nahezu vollständig.
Experiment der Uni Zürich
Das zeigte ein Forschungsteam um Carlos Gomez-Gonzales von der Universität Zürich im Jahr 2023 mit einem Experiment. Sie zeigten dafür 613 Freiwilligen jeweils zehn kurze Videoausschnitte – fünf aus Männerfussballspielen und fünf aus Frauenfussballspielen.
Der Clou lag in der Aufbereitung: Eine Hälfte der Teilnehmer sah die Videos in ihrer Originalversion. Das Geschlecht der Spielerinnen und Spieler war klar zu erkennen. Die andere Hälfte sah dieselben Clips – allerdings wurden Kleidung, Körperbau und Frisuren der Spielerinnen und Spieler so verpixelt, dass sich kein Geschlecht mehr erkennen liess. Anschliessend sollten die Probanden die Leistungen auf einer Skala von 1 bis 5 bewerten und angeben, ob sie für ein Spiel dieser Qualität Geld ausgeben würden.
In der unzensierten Version bewerteten die Teilnehmer Männer-Szenen im Schnitt signifikant besser als die von Frauen. So erhielten Männer die Durchschnittsnote 4,01, Frauen die Note 3,84 – ein statistisch signifikanter Unterschied. In der verpixelten Version wurde kein statistisch signifikanter Unterschied bemerkt – die Bewertungen bei 3,58 Punkten für Männer und 3,56 Punkten für Frauen.
Auch bei der Zahlungsbereitschaft zeigte sich dieses Muster: In der sichtbaren Version waren 75 Prozent der Teilnehmenden bereit, für ein Männer-Spiel zu zahlen, aber nur 69 Prozent für ein Frauen-Spiel. In der verpixelten Version hingegen gaben bei den Männerspielen 69 Prozent an, sie wären bereit, für ein solches Spiel zu bezahlen, bei den Frauenspielen waren es 70 Prozent.
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