«Hauptsache man sitzt auf der Tribüne und zeigt sich»
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J+S-Kürzung verärgert Frei:«Hauptsache man sitzt auf der Tribüne und zeigt sich»

Zoff um Sport-Sparhammer
Fussball-Legende Alex Frei greift Bundesrat an

Im Blick-Podcast FORZA! kritisiert Alex Frei die J+S-Kürzungen. Das Departement von Bundesrat Martin Pfister reagiert auf die Aussagen: Der Sportminister bedauert die Kürzungen – und kündigt weitere Diskussionen an.
Publiziert: 00:18 Uhr
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Aktualisiert: vor 21 Minuten
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Im Blick-Podcast FORZA! kritisiert Alex Frei die J+S-Kürzungen.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • Bund kürzt J+S-Subventionen. Alex Frei kritisiert Politiker
  • VBS betont Erfolg von J+S und finanzielle Herausforderungen
  • Ab 2026 müssen J+S-Beiträge um 20 Prozent gekürzt werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Seit Wochen diskutiert die Schweiz über den Sparhammer bei Jugend+Sport (J+S). Jetzt schaltet sich Nati-Rekordtorschütze Alex Frei (46) in die Diskussion ein. Und der Blick-Experte findet klare Worte: «Wie die Politiker auf der Tribüne sitzen und es lustig finden können, bei der Schweizer Nationalmannschaft dabei zu sein, während gleichzeitig die J+S-Subventionen gekürzt werden, muss mir einer erklären», sagt die Fussball-Legende im Blick-Podcast FORZA!, als es um die Fussball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz geht.

Dass Gelder gekürzt werden sollen, die vom Schiessklub über den Schwingklub bis zum Fussballverein allen im Breitensport zugutekommen würden, verstehe er nicht, so Frei. Sein Appell: «Ich hoffe, dass man das noch einmal überdenkt. Der Breitensport ist das Wichtigste, weil aus ihm der Spitzensport hervorgeht.»

Der Sportminister wehrt sich

Eine deutliche Ansage, die auch auf Verteidigungs- und Sportminister Martin Pfister (61) zielt, in dessen Departement die J+S-Kürzung fällt – und der sich gleichzeitig bei EM-Spielen der Frauen-Nati auf der Ehrentribüne zeigte. Es ist eine Ansage, mit der Frei Hunderttausenden Schweizer Sportfreunden aus dem Herzen spricht.

Auf Blick-Anfrage verteidigt Pfisters VBS-Departement die Pläne: «Man sollte nicht das eine gegen das andere ausspielen. Als Sportminister ist es für Bundesrat Martin Pfister eine grosse Freude und Ehre, die diesjährige Fussball-Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz miterleben zu dürfen. Die Athletinnen haben sich intensiv auf dieses Ereignis vorbereitet und haben es verdient, während ihrer Spiele unterstützt zu werden.»

Gleichzeitig wird betont, dass J+S aufgrund des Allzeitrekords der Teilnahmen im Jahr 2024 zwar ein Erfolg sei, diese erfreuliche Entwicklung jedoch auch eine finanzielle Kehrseite habe: «Das Parlament bewilligt jährlich einen Kredit für J+S. Reicht dieser nicht aus, müssen die Subventionstarife gekürzt werden, damit kein Defizit entsteht. Das prognostizierte Wachstum von J+S wird im Jahr 2026 zu einem deutlichen Minus führen. Deshalb müssen die Tarife ab nächstem Jahr gekürzt werden.»

Und dann macht die VBS-Sprecherin den Sportverbänden etwas Hoffnung. «Bundesrat Martin Pfister bedauert diese Kürzung», heisst es zum Ende des Statements. «Zusammen mit den Kantonen und Sportverbänden hat das VBS Jugend+Sport dorthin gebracht, wo es heute steht, und das VBS will J+S zusammen mit diesen Partnern auch in Zukunft erfolgreich voranbringen. Die Diskussion über die Finanzierung des Jugendsports wird weitergeführt.»

Gibt es nun doch noch Hoffnung?

Heisst übersetzt: Gut möglich, dass man beim VBS noch einmal über die Bücher geht – und einen Weg sucht, die Subventionstarife für J+S nun doch nicht zu kürzen.

Nur wenige Tage vor dem Start der Frauen-EM hatte der Bund zum Sparhammer angesetzt. «Die Rekordzahlen und die Prognosen führen dazu, dass bei gleichbleibendem Kredit die Beiträge ab 2026 um 20 Prozent gekürzt werden müssen», hiess es damals in einer Mitteilung des VBS.

Die Massnahmen sorgten bei den grossen Sportorganisationen für grosses Unverständnis – auch beim Schweizerischen Fussballverband (SFV). «Wer im Jugendsport spart, spart an der Zukunft unseres Landes. Die vorgesehene Reduktion der J+S-Beiträge ist nicht nur ein fatales Signal, sondern auch eine Sparübung mit weitreichenden gesellschaftlichen Folgen», zeigte sich etwa SFV-Präsident Dominique Blanc (75) enttäuscht.

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