Darum gehts
- Petition gegen J+S-Sparpläne sammelt 100'000 Unterschriften in wenigen Tagen
- Sven Brändle lanciert erste Petition für Zugang zum Sport
- 2024 nahmen über 680'000 Kinder und Jugendliche am J+S-Programm teil
Sven Brändle (20) ist überwältigt: Seine Petition gegen die Sparpläne des Bundes beim Sportförderprogramm Jugend+Sport (J+S) schlägt hohe Wellen. Rund 100’000 Unterschriften hat er bis Donnerstagmittag gesammelt – ohne grosse Werbung. «Damit habe ich nie gerechnet», sagt Brändle aus Pfäffikon ZH zu Blick.
Auslöser ist der Entscheid des Bundesamts für Sport (Baspo), die J+S-Subventionen ab 2026 um 20 Prozent zu kürzen. Ein Entscheid, der bei Verbänden und Vereinen auf heftige Kritik stösst – schliesslich ist J+S das erfolgreichste Sportförderprogramm des Bundes. 2024 nahmen über 680’000 Kinder und Jugendliche teil, so viele wie noch nie.
«Opfer des eigenen Erfolgs»
Doch genau dieser Erfolg wird nun zum Problem: Das Budget bleibt gleich, obwohl immer mehr Kinder mitmachen. Das Baspo selbst sagt, J+S werde «Opfer des eigenen Erfolgs».
Für Brändle Grund genug, zum ersten Mal eine Petition zu lancieren. «Jugendarbeit und Sport sind meine Leidenschaften», sagt der junge Zürcher. Sein Ziel: den Zugang zum Sport sichern – für die körperliche und psychische Gesundheit der Kinder und Jugendlichen.
Bund zum Umdenken bewegen
Brändle spielte selbst Fussball und Unihockey, engagiert sich in der Jugendarbeit der Reformierten Kirche und war in Cevi-Lagern aktiv – auch die christliche Jugendorganisation profitiert von J+S-Geldern. Die fast 100’000 Unterschriften in wenigen Tagen machen ihm Mut: «Vielleicht bringt das den Bund zum Umdenken.»
Inzwischen haben sich mehrere grosse Verbände bei ihm gemeldet – mit Unterstützung und Angeboten zur Zusammenarbeit bei der Übergabe der Petition ans Baspo. Noch läuft die Sammlung – und hat neben den Unterschriften bereits rund 40’000 Kommentare generiert.