Schmid erzählt, wann das Team vom Shaqiri-Ausfall erfuhr
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«Habe gemischte Gefühle»:Schmid über Shaqiri-Ausfall

Horrorbilanz der Stürmer gibt zu denken
Basel redet sich nach Genk-Pleite stark – wird das zum Problem?

Nach dem 1:2 in Genk wollen viele Vertreter des FC Basel einen guten Auftritt gesehen haben. Die beiden Stürmer Broschinski und Ajeti sammeln jedoch in insgesamt in 97 Spielminuten nur 19 Ballberührungen und 0 Torschüsse.
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Basel muss in Genk einen Rückschlag einstecken.
Foto: Nico Ilic/freshfocus

Darum gehts

  • FC Basel verliert gegen den KRC Genk – sieht seine Leistung aber positiv.
  • Trainer Magnin betont Frustration über mangelnde Punkteausbeute
  • Basel hat in den letzten sechs Spielen nur eines gewonnen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Das Muster ist auffällig. Ein Basler nach dem anderen taucht zu fortgeschrittener Stunde vor den Mikrofonen der Medien auf. Und jeder findet den Auftritt seines FC Basel beim 1:2 gegen den KRC Genk noch ein klein wenig besser als sein Vorgänger.

«Ein sehr gutes Spiel, vor allem in der zweiten Halbzeit», will Abwehrspieler Dominik Schmid (27) gesehen haben. Innenverteidiger Flavius Daniliuc (24) findet, seine Basler hätten «mindestens einen Punkt verdient» gehabt – wenn nicht gleich den Sieg. Und Trainer Ludovic Magnin (46) erzählt, wie «stolz» er auf seine Spieler ist: «Wir haben eine unglaubliche zweite Halbzeit gespielt.»

Bloss ein Sieg in sechs Spielen – das ist ein Problem

Ist es das Pfeifen im Walde – oder hat sich der FCB wirklich so gut gesehen? Zur Einordnung: Diese Mannschaft hat von ihren letzten sechs Spielen bloss eines gewonnen. Das ist ein grösseres Problem für einen Verein, der das Double verteidigen und in der Europa League mindestens die Playoffs erreichen will.

Das darf man Magnin auch anrechnen: Er weiss, dass ihm und seinem Trainerteam die Resultate wie ein Mühlstein um den Hals hängen. «Wir machen keine Punkte», sagt er kurz vor Mitternacht, als sich die belgischen Medienvertreter im Pressezentrum schon das erste Bier zapfen lassen: «Wir können es nicht schönreden. Das ist im Moment sehr frustrierend.»

Die Frage ist bloss, ob sich der FCB in dieser schwierigen Phase selbst Mut einflössen kann, indem er sich konsequent auf die positiven Momente in seinem Spiel konzentriert. Von denen gibt es in Genk ja schon ein paar. Die Spieler glauben auch nach einem 0:2-Rückstand zur Pause noch daran, das Spiel drehen zu können. Die Intensität nach dem Seitenwechsel ist gut. Das Pressing funktioniert besser. Allerdings gegen einen Gegner, der es sich da schon sehr bewusst am eigenen Strafraum bequem gemacht hat.

Wo sind sie denn, die grossen Basler Chancen?

Aber dann kommt da auch schon die Gegenfrage: Reden sich die Basler ihre Leistung in Genk nicht ein bisschen arg schön? Daniliuc erzählt in der Kälte der Interview-Zone von den Statistiken, die er nach dem Spiel gesehen habe: «In allen waren wir besser.» Der Österreicher redet auch von «grossen Chancen», die sich Basel in Hälfte zwei erspielt habe.

Bloss – wo waren sie denn, all diese Torgelegenheiten? Bei den Expected Goals (xG), bei denen für jeden Abschluss die Wahrscheinlichkeit eines Torerfolgs berechnet wird, liegen die Basler nach Spielschluss hinter Genk. 0,74 zu 0,62 führen hier die Belgier in der xG-Statistik des Datenlieferanten Opta. Heisst: Natürlich hätten die Basler hier unentschieden spielen können. Aber nicht, weil ihre Torchancen so grossartig gewesen wären. Sondern, weil Genk in der Offensive eigentlich auch nicht viel zustande gebracht hat.

Und damit ist man mittendrin in der Problemzone der aktuellen Ausgabe des FC Basel: Wann bringt diese Mannschaft endlich die PS auf den Boden, die dieser Angriff eigentlich haben müsste? Ja, Xherdan Shaqiri (34) spielte in Genk wegen muskulären Problemen erst ab der 78. Minute. Aber der Klub hat auch ohne ihn eine im Unterhalt sicher nicht günstige Offensive, die sich deutlich mehr Torchancen herausspielen müsste als in den letzten Partien.

Magnin hat die Basler im Sommer überzeugt

Als sich der FCB im Sommer für Magnin als Trainer entschieden hat, tat die sportliche Führung das, weil sie vom Spielstil überzeugt war, den er in Lausanne praktizieren liess. Möglich, dass sie sich an die damaligen Überlegungen erinnert und darum weiter an ihn glaubt. Gesehen hat man vom Magnin-Ball in Basel bislang allerdings reichlich wenig.

Besonders auffällig: Der FCB erspielt sich keine eindeutigen Torchancen. In Genk müht sich erst Moritz Broschinski (25) eine Stunde lang im Sturmzentrum ab, dann kommt für ihn Albian Ajeti (28). Zusammen sammeln die beiden in insgesamt 97 Spielminuten 19 Ballberührungen und 0 Torschüsse. Eine Horrorbilanz.

Am Sonntag tritt ein FC St. Gallen voller Selbstbewusstsein im Basler St. Jakob-Park an. Bei einer Niederlage hätten die Basler bereits sieben Punkte Rückstand auf die momentan in der Liga zweitplatzierten Ostschweizer. Aus FCB-Sicht ist die Ausgangslage klar: Es müssen drei Punkte her – egal wie. «Das wissen wir», sagt Ludovic Magnin, ehe er den Medienraum in Genk verlässt.

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