Darum gehts
- Kontroverse um Handelfmeter bei PSG gegen Arsenal sorgt für Diskussionen
- Ex-Schiedsrichter Urs Meier kritisiert VAR-Eingriff und deutsche Regelauslegung
- Britische Medien schauen aufs Zwayers Vergangenheit: 2005 war er in den Hoyzer-Fall involviert und für 6 Monate gesperrt
In der 66. Minute zwischen PSG und Arsenal greift sich Schiedsrichter Felix Zwayer plötzlich ans Ohr. Bedeutet: Der VAR, namentlich Bastian Dankert, will etwas von ihm. Und zwar, dass er sich an den Bildschirm begibt, es geht um ein mögliches Handspiel.
Und tatsächlich: Hakimis Abschluss ging zuvor an die Hand von Lewis-Skelly, der sich allerdings abdreht und den Ball nicht kommen sieht. Aber: Keiner, nicht Hakimi, nicht PSG-Trainer Luis Enrique, kein anderer Pariser moniert ein Handspiel. Und doch gibts den Elfer, den Vitinha dann aber kläglich verschiesst.
Es ist eine Szene, über die sich der ehemalige Spitzenschiedsrichter Urs Meier bei Blue enorm echauffiert: «Es ist keine Absicht, es ist eine natürliche Bewegung. Niemand will hier einen Elfmeter.» Zwayer habe bis zu jenem Zeitpunkt eine hervorragende Leistung gezeigt, dann habe der VAR ihm «ein Ei ins Nest gelegt».
Meier stinksauer über VAR-Eingriff
Nachdem sich Blue-Experte Marcel Reif über die «bescheuerte Handregel» ausgelassen hat, kommt Meier nochmals zu Wort. «Es geht doch immer um die gleiche Frage: Geht der Ball zur Hand oder die Hand zum Ball?» Hinzu komme das Problem, «dass die Deutschen dazumal das Wort ‹Körperflächenvergrösserung› entwickelt haben. Da gehe ich jeweils in die Luft, wenn ich das höre.»
Und dann setzt er noch einen drauf: «Es war ein deutscher Schiri und ein deutscher Video-Referee, der wieder die Körperflächenvergrösserung gesehen hat.» Darüber, dass Vitinha den Penalty dann verschossen hat, könne man froh sein, «denn sonst hätten wir jetzt noch eine viel grössere Diskussion», so Meier.
«Das ist einfach Mist»
Und auch in England gibt die Szene zu reden. Die «Sun» schreibt von einem «kontroversen Penalty» und bringt Zwayers Vergangenheit ins Spiel. 2005 war der damals 26-Jährige in den Hoyzer-Fall involviert und wurde für sechs Monate gesperrt, da er ihm bekannte Spielmanipulationen nicht gemeldet hatte.
Auf X poltert der frühere englische Nationalstürmer Alan Shearer: «Handspiel für das zu pfeifen, ist einfach Mist.» Als «schrecklichen Entscheid» bewertete Ex-ManUtd-Verteidiger Rio Ferdinand die Szene. Und der ehemalige Schiedsrichter Mark Clattenburg sagt gegenüber dem Portal Arsenal Insider: «Kein PSG-Spieler hat reklamiert. Dies deutet darauf hin, dass der Fussball einen solchen Hand-Penalty nicht akzeptiert.»