Darum gehts
- PSG erreicht Champions-League-Final nach Sieg gegen Arsenal
- Luis Enrique formt starkes Kollektiv trotz Abgang von Superstars
- Sieben PSG-Spieler haben die meisten CL-Minuten in dieser Saison
Nach dem Mailänder San Siro am Dienstag versinkt am Mittwoch auch der Pariser Prinzenpark im Jubel. PSG folgt Inter nach einem 2:1-Sieg gegen Arsenal in den Champions-League-Final. Eine Leistung, die den Parisern die wenigsten zugetraut hätten – nicht zuletzt nach dem Mbappé-Abgang im letzten Sommer und den in den vergangenen Wochen eher durchwachsenen Leistungen in der Ligue 1.
Auch Achraf Hakimi, der Torschütze zum 2:0, ist angetan vom hochverdienten Finaleinzug in der Königsklasse. «Es ist unglaublich», sagt er nach dem Spiel zu Canal+, «viele Leute haben nicht an uns geglaubt.» Ein Sonderlob spricht der Marokkaner, der im Rückspiel zum Man of the Match gewählt wurde, seinem Trainer Luis Enrique aus – und geizt dabei nicht mit Superlativen: «Er hat eine grossartige Mannschaft geformt. Er ist ein Genie.» Joao Neves bläst gegenüber ins gleiche Horn: «Wir sind eine grossartige Mannschaft und haben ein grossartiges Kollektiv. Das ist das Wichtigste.»
Qualitäten, die bisher nicht für die DNA von PSG standen, machen den französischen Hauptstadtklub in dieser Saison stark. Mit Superstars wie Mbappé, Messi und Neymar lief man in der Königsklasse ein ums andere Mal den hohen Erwartungen hinterher. Nicht selten war von Streitereien und Unstimmigkeiten rund um das Star-Trio die Rede. Oft schien das Teamgefüge zerrüttet.
Dieses Problem hat Luis Enrique offensichtlich in den Griff bekommen. Schon in der letzten Saison zeigte sich der Spanier gegenüber dem wechselwilligen Mbappé – dem letzten verbliebenen Superstar – wenig zimperlich, setzte ihn teils sogar auf die Bank. Auf Mbappé angesprochen, betonte er, dass die Mannschaft über den Einzelspielern stehe. «Ich bin mir sicher, dass wir in der kommenden Saison eine sehr viel bessere Mannschaft haben werden», sagte Enrique im März 2024 an einer Pressekonferenz. Und der Erfolg gibt ihm nun recht.
Enrique vertraut seinen Stammkräften
Der Coach hat eine Einheit geformt und seinen Spielern auch in schwierigen Momenten das Vertrauen ausgesprochen. Nur ein Sieg holte Paris in den ersten fünf Runden der Ligaphase – Niederlagen gegen Atlético Madrid, Bayern und den späteren Halbfinalgegner Arsenal inklusive. Trotzdem setzte Enrique stets auf die gleichen Spieler. Die sieben Akteure mit den meisten CL-Minuten in dieser Saison spielen allesamt für PSG, elf Spieler kamen in 14 oder mehr der 16 Partien zum Einsatz.
Die Kontinuität hat sich ausbezahlt. In den drei abschliessenden Runden gegen Salzburg, ManCity und Stuttgart hatte man das Messer am Hals – und begann auch in der Champions League mit begeisterndem Fussball, Sieg an Sieg zu reihen. Einzig das Hinspiel gegen Liverpool und das Rückspiel gegen Aston Villa wurden seither nicht gewonnen.
Noch ein Sieg fehlt für Luis Enriques zweiten CL-Triumph nach demjenigen mit Barça 2015. Für PSG wäre es der erste Titel. Ob es so weit kommt, entscheidet sich am 31. Mai im Final gegen Inter in München.