Der weltweite Trend geht auch in diese Richtung. Und viele Medien haben die harte Vermutung von Bernie Ecclestone (94) am Montagabend im Blick weltweit zur Schlagzeile gemacht: «McLaren hätte lieber Norris als Weltmeister!»
Wird Norris vorsichtiger?
Beim nächsten Rennen am 21. September in Baku steht der Titelkampf zwischen Piastri (31 Punkte vor Norris) natürlich im Fokus. Die Teamerklärung, dass man 2024 in Ungarn ebenfalls einen Platzabtausch (zugunsten von Piastri) vorgenommen hatte, hinkt. Damals ging es nicht direkt um den Titel.
Für Norris ist nach den geschenkten Punkten weiter klar: «Ich kann mir keinen Nuller wie in Zandvoort mehr leisten. Deshalb muss ich bei jedem Duell gut aufpassen, dass ich bei einer eventuellen Karambolage nicht einen Flügelteil verliere.»
Piastri bleibt Titelfavorit
Im Gegensatz zum aggressiven Briten (wie zum Beispiel beim riskanten Startmanöver gegen Verstappen in Italien) geht Piastri meist vorsichtiger zu Werke. Seine 14 Podestplätze in 16 Rennen (darunter sieben Siege) machen den Australier auf dem Papier zum klaren Favoriten.
Dass Norris seinen zweiten Platz verlor, ist natürlich mit dem schlechten Boxenstopp (5,1 Sekunden Standzeit) schnell erklärt. Dazu stellte die Boxencrew von Piastri kurz zuvor mit 1,91 Sekunden einen neuen Saisonrekord auf.
Vierter Boxen-Nuller für Sauber
Für die Boxenstopp-WM gab es für McLaren 25 Punkte. Doch der klare Leader Ferrari holte mit dem zweiten und vierten Platz sogar 30 Zähler. Damit ist der Vorsprung der Italiener mit 444:256 Punkten gegenüber McLaren auf 188 Zähler angewachsen.
Für Sauber, das Bortoleto in langen vier Sekunden bediente, gab es in der normalen WM-Wertung den vierten Nuller der Saison. In Miami und Barcelona hatten die Hinwiler über zwei grossartige Siege neben der Strecke gejubelt. Mit 155 Punkten blieb Sauber auf dem ungefährdeten 6. WM-Rang (siehe Kasten).