Heisse Ecclestone-Aussage zur Stallorder in Monza
Verfälscht McLaren den WM-Titelkampf?

Das Finale beim GP in Monza mit der Stallorder von Weltmeister McLaren spaltet die Meinungen der Fans und Medien. Neutrale Beobachter fragen: Wird der Titelkampf zwischen Piastri (324 Punkte) und Norris (293) verfälscht?
Publiziert: 17:23 Uhr
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Aktualisiert: 17:54 Uhr
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Lando Norris vor Teamkollege Oscar Piastri. Nach der McLaren-Teamorder durfte der Brite am Australier vorbei.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Dazu die vielsagenden Worte von McLaren-Teamchef Andrea Stella: «Es ist uns wichtig, dass diese WM nach unseren Prinzipien und Werten entschieden wird. Oscars Reaktion zeigt die Kultur, die in diesem Team herrscht.»

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Doch der bestrafte Australier wollte öffentlich keinen Staub aufwirbeln. Es brauchte allerdings zwei Funksprüche, damit der WM-Leader in der 49. von 53 Runden seinem Teamkollegen Platz machte und die zweite Position abtrat.

Hinter dem souveränen Leader Max Verstappen (Red-Bull-Honda) wartete das Papaya-Duo auf ein Safety-Car. Doch dieses hatte diesmal in Monza Pause. Zudem war der Holländer schon so weit entfernt, dass auch ein «Gratis-Boxenstopp» McLaren nichts genutzt hätte.

Wenn Mechaniker patzen

Den ersten Fehler machte McLaren, indem man nicht – wie üblich – den vorne liegenden Fahrer (Norris) zuerst zum Gummiwechsel reinholte. In der 45. Runde kam Piastri und wurde in der Rekordzeit von 1,9 Sekunden Standzeit abgefertigt.

Einen Umgang später kam Norris rein. Doch vorne links musste der Mechaniker dreimal den Schrauber ansetzen. Standzeit: 5,1 Sekunden. Das genügte, dass auf der Piste plötzlich Piastri vor Norris lag.

«McLaren will lieber Norris!»

Der Platztausch, den das Fachmagazin «auto motor und sport» ein «Eigentor» nannte, kam dann aus heiterem Himmel. Viele Ex-Fahrer und aktuelle Piloten sagten klar: «Wir hätten den Platz nicht getauscht.» Und der frühere GP-Boss Bernie Ecclestone (94) sprach gegenüber Blick Klartext: «Die reden dauernd von Fairness. Aber ist es für Piastri fair, wenn er für einen Fehler des Teams bestraft wird? Nein.»

Seine nächste Blick-Aussage wird vor allem in den britischen Medien hohe Wellen schlagen: «Man bekommt langsam das Gefühl, dass McLaren lieber einen Weltmeister namens Lando Norris bevorzugt. Fehler wie verpasste Boxenstopps oder Motorschäden sowie Aufhängungsbrüche sind zwar seltener geworden, gehören aber zum Sport.»

Früher hiess es Prost gegen Senna

Eines ist klar: Hinter den Kulissen wird es bei McLaren vor Baku am 21. September noch einige heisse Gespräche geben. Man kann zwar nach aussen die heile Welt vorspielen, aber hier geht es um die einmalige Chance, erstmals Weltmeister zu werden.

Da wird aus dem so oft gepriesenen Mannschaftssport eben doch eine Einzelkonkurrenz. Das hat der frühere McLaren-Boss Ron Dennis schon 1989 beim Titelduell Ayrton Senna gegen Alain Prost erfahren müssen. Dieses Duo stellte die eigenen Regeln auf. Am Ende siegte der Franzose mit 76:60 gegen den Brasilianer.

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