Der tödliche Wahnsinn vor 31 Jahren füllt die Geschichtsbücher. Am 1. Mai 1994 verlor die Formel 1 hier Ayrton Senna im Williams-Renault. Am Samstag hatte es schon Roland Ratzenberger im Simtek erwischt. Am Freitag kam Rubens Barrichello (Jordan) mit einem Nasenbeinbruch davon.
Es begann 1994 mit einem Crash
Dass das Rennen damals nicht abgebrochen wurde, versteht noch heute keiner. Beim Start blieb Lehto stehen und schon krachte Lamy in den Benetton. Die Trümmer zerschlugen die Sicherheitszäune – neun verletzte Zuschauer.
Aber das Rennen ging unter dem Safety Car, einem Opel, weiter. Doch der fuhr zu langsam, die Fahrer tobten in ihren Autos. Kurz darauf wurde der GP wieder freigegeben. Bis in der 7. Runde Senna in der Tamburello-Kurve sein Leben verlor.
Sauber wollte nicht aufs Podest
Endlich Rote Flagge. Die Ärzte kämpften um das Leben des Brasilianers. Vergeblich. Doch nach 38 Minuten ging das Rennen weiter. Heute wäre ein Neustart unmöglich. Doch die Show ging weiter. Und selbst als Alboreto kurz vor Schluss in den Boxen ein Rad verlor und vier Mechaniker von Lotus und Ferrari verletzte, raste Schumacher im Benetton zum Sieg.
Peter Sauber (81), jetzt Ehrengast zum 600. Rennen der Hinwiler Autos erinnert sich noch heute: «Ich war froh, dass unser Fahrer Karl Wendlinger nur Vierter wurde. An einem solchen Tag will man nicht auf dem Podest stehen.» Der Österreicher verpasste dieses um drei Sekunden gegenüber Mika Häkkinen im McLaren-Peugeot.
Alonsos (43) auf dem Tiefpunkt
Nur drei der aktuellen Fahrer waren damals auf der Welt: Fernando Alonso (43), der jetzt eine Horrorsaison erlebt. Und im internen Duell bei Aston Martin-Mercedes gegen Stroll mit 0:14 Punkten zurückliegt.
«Vielleicht hole ich gar keinen Zähler», sagt der zweifache spanische Weltmeister, der die vielen Upgrades hier Stroll überlassen musste.
Hamilton (40) bangt um Roscoe
Auch Sir Lewis Hamilton (40) erlebte den Tod seines Vorbildes Senna auf einer Kartbahn in England und weinte. Jetzt ist der Brite wieder den Tränen nahe. Seine geliebte Bulldogge Roscoe bekam mit fast 13 Jahren eine Lungenentzündung. Viel älter wird diese Hunderasse nicht.
«Ich hoffe, ich kann Roscoe in Silverstone noch einen roten Overall anziehen!» Mit Position fünf war Hamilton in den ersten 60 Minuten gut unterwegs.
Hülkenberg (37) will wieder punkten
Auch Nico Hülkenberg (37) war am schwärzesten Formel-1-Wochenende auf der Welt. Jetzt versucht der Deutsche mit dem brasilianischen Teamkollege Gabriel Bortoleto (20) den Sauber-Karren noch vor dem Audi-Einstieg 2026 aus dem Dreck zu ziehen.
Im ersten Training waren sie bei der Musik: 9. Bortoleto, 10. Hülkenberg. Und wie sagte Peter Sauber am Donnerstag: «Das grösste Geschenk für mich wären WM-Punkte!» Es darf wieder mal gehofft werden. Auch wenn Bortoleto zwei Minuten vor dem Ende in der zweiten Rivazza-Kurve bös einschlug und unverletzt blieb.