Für den Gag des Tages sorgte um 10.43 Uhr Lokalzeit (14.43 MEZ) das WM-Schlusslicht Alpine mit der offiziellen Bekanntgabe des zweiten Fahrers, Franco Colapinto (22).
Das Zahlenspiel um Franco
Der Argentinier war wegen seines Millionen-Sponsors Mercado Libre (Online-Handel in Südamerika) schon lange als zweiter Fahrer festgestanden.
Nun zum Gag: 10.43 Uhr sind die Startnummern von Gasly und Colapinto. Und wenn man den 7. 11. 25 als Quersumme nimmt, bekommt man wieder die 43 von Colapinto. Es darf auch mal geschmunzelt werden.
Wer erlöst Tsunoda?
Colapinto, als einziger Stammfahrer noch ohne WM-Punkte, landete am Ende auf dem 20. Platz. Passt irgendwie zu seiner Bilanz nach 22 Rennen: 5 WM-Punkte, alle mit Williams und fünf schwere Unfälle. Allein zwei davon 2024 beim Regenchaos hier in Interlagos.
Im ersten Training war es nach sechs Minuten der völlig überforderter Japaner Yuki Tsunoda, der seinen Red Bull aus der Kontrolle verlor und leicht in die Abschrankung rutschte. Wann wird Tsunoda, Schlusslicht mit Hamilton, bei den Bullen endlich von seinem Leiden erlöst?
Norris WM-Favorit, aber …
Nach 15 Minuten wechselte die Führung fast jede Runde. Bis sich die Reihenfolge langsam in die normale Richtung bewegte. Russell vor Verstappen, Leclerc, Gasly, Hamilton, Piastri und Antonelli.
Damit konnte man leben. Fehlte (noch) vorne WM-Leader Norris im McLaren-Mercedes. Für viele ist er jetzt, sechs Rennen vor dem Ende, der Topfavorit für den Titel. Aber allein die Regenschlacht 2024 in Brasilien hat gezeigt, dass Verstappen nur auf schlechteres Wetter wartet. Sein damaliger Sieg vom 17. Startplatz war eine der grössten Fahrkunst-Vorstellungen seit vielen Jahren.
Bortoleto: Heimvorteil?
Für Sauber geht es am Wochenende um jeden möglichen WM-Punkt. Wie vor zwei Wochen in Mexiko, als Bortoleto gerade noch Zehnter wurde. Mit dem starken Auftritt im einzigen Training sind die Erwartungen gestiegen. Hülkenberg glänzt als Dritter, Bortoleto fährt auf den fünften Rang.
Bereits 2019 schaffte Sauber hier in Brasilien ein Wunder, als man mit 22 WM-Punkten nach Europa zurückreiste: 4. Räikkönen. 5. Giovinazzi.
«Ich spüre den doppelten Druck vor der Haustüre. Aber da muss ich durch», sagte der Sauber-Pilot zu Blick. Er ist der 33. Brasilianer, der in der Formel 1 startet. Nur sieben punkteten beim Heimrennen in São Paulo: Massa (81), Fittipaldi (27), Senna (24), Barrichello (15), Pace (12), Piquet (3) und Nasr (2) im Sauber 2016. Nelson Piquet gewann dafür zweimal vor seiner Hausstrecke in Rio de Janeiro.
Achtung, Hochspannung!
Während Ferrari weiter dem ersten Sieg nach 25 Rennen (Mexiko 2024, Sainz) nachjagt, will Mercedes hier den Roten den zweiten Zwischenrang wieder abjagen. Nur ein Punkt trennen die beiden Nobelfirmen. Red Bull (zehn Punkte zurück) ist wegen des «Einmann-Teams» mit Verstappen nur Aussenseiter.
Zwölf Punkte sind es beim knallharten Vierkampf zwischen den Positionen 6 (Racing Bulls, 72 Punkte) und 9 (Sauber, 60). Der Unterschied beim neuen Geldkuchen sind 21 Millionen Dollar. Klar, dass Audi vor der Sauber-Übernahme noch einige Ränge nach vorne will. Die ersten 60 Minuten im noch trockenen Interlagos erhöhen mal die Vorfreude aufs weitere Programm.
McLaren-Duo klare Führung
In den letzten zehn Minuten übernahmen Piastri und Norris im Papaya-Auto die Führung. Hat sich der Australier er von seinem Formtief erholt, kehrt seine mentale Stärke zu Beginn der Saison zurück?
Piastri muss es zuerst beweisen, um bei den Wettbüros und Experten wieder vor dem Briten aufzutauchen. In der letzten Sekunde verlor Piastri die Führung wieder an Norris!