Auch Sauber legt den roten Teppich für Neueinsteiger aus
Neuer Millionensegen: Weiches Finanzbett für Audi

Der Milliarden-Zirkus stösst sich selbst in schwierigen Zeiten gesund. Das rasende Geschäft blüht wie noch nie – und kein Team ist 2025 weniger als eine Milliarde Euro wert. Auch Einsteiger Audi kann sich 2026 in ein weiches Finanz-Bett legen.
Publiziert: 30.07.2025 um 17:32 Uhr
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Mattia Binotto (l.), der CEO von Audi-Sauber, im Gespräch mit Pilot Gabriel Bortoleto.
Foto: Lukas Gorys

Darum gehts

  • Sauber-Team zeigt Aufwärtstrend und lockt potenzielle Geldgeber an
  • Revolut wird neuer Sponsor des Audi-Formel-1-Teams
  • Audi verkaufte Anteile des Formel-1-Teams an Staatsfond von Katar
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Momentan legt das Sauber-Team den Deutschen auf der Rennstrecke den roten Teppich aus. Mit 43 Punkten liegen die Hinwiler an 6. Stelle – und zeigen dank dem schnellen und harmonischen Fahrer-Duo Hülkenberg und Bortoleto einen klaren Aufwärtstrend. Das bleibt potenziellen Geldgebern natürlich nicht verborgen.

Alfa jubelte über Superdeal

Drei Jahre hielt Alfa Romeo das Schweizer Team (ohne eine Schraube am Auto zu berühren) über Wasser. Die Bilanz der Italiener: «Für jeden Euro, den wir in Sauber investiert haben, bekamen wir 20 Prozent zurück!»

Wie die positive Bilanz des Alfa-Nachfolgers Stake ausschaut, wird man wohl kaum erfahren. Der australische Online-Wettanbieter soll jährlich über 50 Millionen Euro ins Zürcher Oberland geschickt haben.

Nach Stake jetzt Revolut

Jetzt hat auch Stake (oder eben Kick, wenn Stake in vielen Ländern mit den Wettbewerbsbedingungen in Konflikt gerät) einen Nachfolger, der auch im Teamnamen und auf den Overalls der Audi-Piloten auftauchen wird: die Internetbank Revolut, ein riesiges Finanzunternehmen mit Sitz in Litauen.

Das gaben die Ingolstädter am Mittwoch bekannt. Und nach zuletzt schwachen Verkaufszahlen der VW-Tochter kommt so ein Millionensegen zur richtigen Zeit. Damit kann man die operativen Kosten im laufenden Geschäft gut decken.

Bereits CashApp (Racing Bulls), UBS (Mercedes), Uni Credit (Ferrari), MoneyGram (Haas) und Santander (Williams) kommen aus der Bankenbranche. Wie die Kreditkarten-Riesen Visa, Mastercard oder American Express

Von der Credit Suisse nach Katar

Bereits vor zehn Monaten wurde bekannt, dass Audi Anteile des Formel-1-Teams an den Staatsfonds von Katar verkaufte. Eine Garantie für die nächsten Jahre. Vorbei sind die Zeiten, wo die Credit Suisse in letzter Minute Peter Sauber vor dem Bankrott rettete. Zehn Jahre später wäre Sauber wieder Geschichte gewesen, wenn der Chef nach dem BMW-Flop nicht aus der eigenen Tasche Hunderte von Arbeitsplätzen gerettet hätte.

Mit 16 Leuten um den Erdball

Ja, früher schwebten einige Teams von Rennen zu Rennen über dem drohenden Absturz. Überlebt haben nur wenige. Erinnern wir uns an Ensign, das einst mit 16 Leuten und zwei Autos eine ganze Saison rund um den Erdball bestritt. So viele Menschen hat Sauber locker in der Marketingabteilung.

Ensign? Das war das Auto, in dem Clay Regazzoni 1980 in Long Beach verunglückte und damit in den Rollstuhl kam. Der Tessiner starb am 15. Dezember 2006 auf der Autobahn bei Parma.

Villiger erster GP-Rauchsponsor

1976 sponserte der am letzten Freitag verstorbene Heinrich Villiger (†95) als erster Schweizer das Formel-1-Team von Shadow. Und gewann in Österreich mit Alan Jones sogar einen Grand Prix. Einige Hunderttausend Franken genügten damals für die erste rasende Rauchreklame im GP-Zirkus!

Kurz darauf tauchte Williams auf. Für ein paar Liter Sprit lief Teamgründer Frank Williams (starb 2021) damals noch nackt um Kirchentürme. Hätte sein Freund Bernie Ecclestone das Williams-Team nicht mindestens fünfmal vor dem Kollaps gerettet, wäre der Rennstall jetzt hinter Ferrari und McLaren nicht das drittälteste GP-Team.

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