Darum gehts
0:8 in Davos? Egal. Die schlagen danach Kloten in Kloten (3:2) und verwandeln gegen den EVZ einen Zweitore-Rückstand in einen Sieg (nach Penaltys). Ajoie produziert seit Mitte November rund 1,85 Punkte pro Partie, das sind Top-6-Werte. Mit dem Erfolg gegen Zug komplettiert man ausserdem die Sticker-Sammlung «Siege gegen die Meister der 20er-Jahre», Zürich und Genf hatte man erst kürzlich ebenfalls Pleiten zugefügt. Ein Meister-Hattrick.
Oje. Vom 1:0 zum 1:2 in den letzten 90 Sekunden – eine Kernschmelze der Berner in Fribourg, so bleibt das 2:1 gegen die ZSC Lions das einzig Zählbare in dieser Woche. Der SCB erzielt in drei Spielen nur fünf Tore, das Kernproblem wiederholt sich also in einer Endlosschleife. Eines dieser fünf Tore ist Miro Aaltonen gelungen, das erste im 19. Saisonspiel. Laut einer einfachen Hochrechnung kommt er so bis Saisonende auf zwei Tore – eine Beleidigung für die Zunft der Scharfschützen.
Was wollen denn alle? Siege gegen Bern (4:2) und das formstarke Servette (3:1), das zuvor Fribourg und danach Leader Davos bezwingt. Zufrieden ist man mit dem EVZ irgendwie doch nicht, nicht erst nach dem 2:3 nach Penaltys bei Ajoie zu Hause, obwohl die Jurassier zuletzt auch andere Topklubs gerupft haben. Trotzdem: Sieben Punkte aus drei Spielen. Ja, was wollen denn alle?
Die letzten Trainerdiskussionen kamen auf, als der Meister sechsmal in Folge (in der Liga) verloren hatte. Die kritischen Stimmen verstummten dann nach fünf Siegen in Serie, nun werden die nach zuletzt vier Punkten in sechs Spielen wieder lauter. Drei dieser vier Punkte schnappt sich Zürich in dieser Woche, theoretisch könnte man also behaupten, der ZSC habe Fortschritte gemacht, nur: Das würde keiner glauben. Die Leistungskurve zeigt Ausschläge wie ein Börsenindex auf Achterbahnfahrt. Ist lange her, seit die ZSC Lions so was erlebt haben.
Die perfekte Woche mit zwei Siegen gegen die SCL Tigers (6:4, 4:3) und einmal gegen die Lakers (4:3). Ausserordentlich: Die beiden Verteidiger Brännström (4) und Niku (3) erzielen dabei die Hälfte der Lausanne-Tore.
3, 2, 1 – der Leader sammelt in dieser Woche konsequent Punkte. So hält man die Spitze, ohne das Gaspedal permanent zu überlasten. Und hält sich gleichzeitig die Möglichkeit offen, zwischendurch eine Mini-Krise einzuziehen, ohne die Leaderposition zu gefährden. Ein Herrenleben.
Ein Sieg gegen das gerade miserable Kloten, ein Punkt in Ambri und eine Heimniederlage gegen Fribourg ergeben eine positive Nutzerbewertung. Ernsthaft? Pink-Brille auf der Nase? Die Seeländer halten sich mit vier Punkten aus drei Spielen in den Top-10, das ist bei der angespannten Lage auf den billigen Plätzen schon einiges wert. Ein Blick auf die Statistik zeigt: Nur Ambri und Ajoie lassen mehr Tore zu, in Unterzahl ist man abgrundtief schlecht und Harri Säteri ist im Gegensatz zur Vorsaison kein Top-5-Goalie mehr. Playoff-verdächtig ist hier allerdings der Angriff: Bezüglich Torproduktion gehört Biel zu den Besten.
Moment mal: Zwei Punkte in einer Woche, in der die Emmentaler ausschliesslich gegen die letztjährigen Finalisten antreten müssen, reichen nicht für eine gute Bewertung? Tja, zwei Punkte aus drei Spielen sind insgesamt doch zu wenig. Der Sieg nach Verlängerung in Zürich? Gut und recht. Gegen Lausanne fehlen am Sonntag in der Schlussphase aber die Körner.
1:3 in Biel, 2:3 gegen Ajoie. Den Absturz auf einen Playout-Platz verhindert nur die SCB-Kernschmelze in Fribourg. Die Turbulenzen werden langsam heftiger.













