Bei der Euro Hockey Trophy im Februar dieses Jahres verletzte sich Ludovic Waeber im Spiel gegen Finnland. Fünf Tage danach gaben die ZSC Lions bekannt, dass die Saison für ihren Torhüter aufgrund eines Teilrisses der Adduktoren beendet sei.
Im Halbfinal gegen Biel taucht der 26-Jährige jedoch plötzlich als Ersatz von Simon Hrubec wieder auf der Bank seines Teams auf und ist bereit, auf das Eis zu springen, wenn es die Situation erfordert. Was passierte in den sechs Wochen zwischen der Bekanntgabe der Schwere seiner Verletzung und seiner überraschenden Rückkehr?
Es konnte nicht erwartet werden, dass man Sie diese Saison nochmals im Line-Up wieder sieht, oder?
Ludovic Waber: Ich hatte ein bisschen Glück im Unglück.
Die Grunddiagnose, dass Ihre Saison vorbei ist, war also richtig?
Im ersten Moment war das so, ja. Um ehrlich zu sein, wusste ich erst, als ich nach der Operation aufwachte, dass meine Saison noch nicht vorbei ist. (lacht). Ich hatte mich bereits damit abgefunden, dass drei Monate der Rehabilitation vor mir liegen würden.
Wie kam es dazu, dass Sie weniger als zwei Monate später wieder auf dem Eis stehen?
Die ersten Ergebnisse der Kernspintomographie zeigten einen Sehnenriss im Adduktorenbereich, der eine dreimonatige Pause erfordert. Aber erst während der Operation konnten die Ärzte meine Verletzung besser sehen. Da sich viel Blut im Muskel befand, verfälschte dies die Diagnose. Schliesslich konnten sie den gerissenen Teil wieder annähen.
Wie haben Sie diese Wendung der Ereignisse erlebt?
Es war ziemlich kompliziert, damit umzugehen. Als Sportler ist man natürlich nie glücklich, wenn man hört, dass die Saison vorbei ist. Ich habe mit dieser Nachricht in den sechs Tagen zwischen dem MRI und der Operation gelebt. Und dann haben sie mir nach dem Aufwachen gesagt, dass ich in fünf bis sechs Wochen wieder spielen kann. Das war ein schönes Erwachen (lacht).
Niemand hat Sie zurückerwartet.
Es stimmt, dass ich unauffällig zurückkehren konnte. Am ersten Tag, als ich wieder beim Training war, fragten mich meine Teamkollegen, was ich hier mache. Und warum ich nicht in die Ferien gefahren sei.
Glauben Sie, dass Sie in den Playoffs sogleich wieder abliefern könnten, nachdem Sie fast drei Monate nicht gespielt haben?
Ich habe immerhin ein bisschen Erfahrung mit Playoffs. Letztes Jahr war ich zwar nicht verletzt, aber ich war in einer ähnlichen Situation. Als Jakub Kovar zu uns stiess, habe ich in der zweiten Saisonhälfte viel weniger gespielt. Trotzdem stand ich in allen Halbfinal-Matches im Einsatz. Körperlich fühle ich mich bereit. Es wird sich zeigen, ob ich spielen muss oder nicht. Aber ich habe Vertrauen in mich. Ich hätte schon während der Viertelfinal-Serie gegen Davos ab Spiel 4 auf dem Matchblatt stehen können. Da habe ich das Team als dritter Torhüter für den Notfall begleitet.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 10 | 10 | 22 | |
2 | Lausanne HC | 11 | 10 | 21 | |
3 | SC Bern | 11 | 9 | 19 | |
4 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 11 | 3 | 19 | |
5 | HC Ambri-Piotta | 11 | 0 | 19 | |
6 | HC Davos | 11 | 1 | 17 | |
7 | EHC Kloten | 12 | -3 | 17 | |
8 | HC Lugano | 9 | 5 | 16 | |
9 | EHC Biel | 11 | 0 | 16 | |
10 | SCL Tigers | 10 | 5 | 14 | |
11 | Genève-Servette HC | 8 | 1 | 12 | |
12 | EV Zug | 10 | -3 | 12 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 11 | -14 | 11 | |
14 | HC Ajoie | 10 | -24 | 4 |