Mit einem Schaudern erinnert sich Magnus Nygren an den verhängnisvollen Moment, der noch keine 24 Stunden her ist: Es läuft die Schlussminute des Mitteldrittels zwischen Davos und Bern. Der HCD-Verteidiger will an der blauen Linie das Spiel aufziehen. Doch der Schwede verkantet in einer Seitwärtsbewegung mit dem rechten Schlittschuh in einer Rille des Eises und knickt um. «Ich spürte und hörte es auch, dass die Knochen gebrochen sind», erzählt er, als ihn Blick im Spital erreicht.
Seinem Abwehrkollegen Dominik Egli, der zu ihm eilt, sagt Nygren sofort: «Fass mich nicht an, mein Bein ist gebrochen.» Der 32-Jährige bleibt auf dem Eis auf den Knien. Vor Schmerzen, aber auch aus einem anderen Grund: «Ich wollte, dass das Spiel unterbrochen wird. Es bestand das Risiko, dass sonst noch jemand in mich reinfährt.» Nygren muss nach dieser fürchterlichen Szene vom Eis geführt werden. Und wird gleich ins Spital gebracht.
«Es tut mir im Herzen weh»
«Hier habe ich die ganze Nacht geweint», gesteht er. «Auch vor Schmerzen. Aber vor allem, weil mir die schönen sechs Jahre hier durch den Kopf gegangen sind.» Der Schwede kehrt auf nächste Saison hin in seine Heimat zurück, wechselt zu Färjestad. Den Abschied hat er sich anders vorgestellt. Die Reha aber absolviert Nygren sicher in Davos. «Ich will bei der Mannschaft bleiben, sie unterstützen.»
Der Verteidiger schwankt zwischen zwei Gefühlswelten. Einerseits, so sagt er, versucht er das Positive zu sehen. Dass er sich nicht zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison so schwer verletzt hat und die Prognosen der Ärzte hoffnungsvoll sind. «Andererseits tut es mir im Herzen weg, dass ich mich so aus Davos verabschieden muss.»
Unzählige Nachrichten berühren ihn
Die Brüche sind mit einer Platte und Schrauben fixiert worden. Dem Verteidiger wird ein Ausfall von vier bis sechs Monaten prophezeit. «Spezialisten sagten mir, dass die Platte so gut positioniert ist, dass sie mich in der Bewegung nicht einschränken wird. Und dass ich mir keine Sorgen machen muss, ich werde wieder so spielen können wie davor.» So besteht für Nygren die Chance, für die kommende Saison mit Färjestad wieder fit zu werden.
Doch so weit denkt der Schwede noch nicht. Er hat etwas Anderes auf dem Herzen. «Ich möchte mich bedanken. Ich habe so viele Nachrichten aus allen Teilen der Schweiz, es berührt mich, wie herzlich und freundlich die Menschen hier sind.» Nygren bittet um Verständnis, dass er etwas Zeit braucht, um allen persönlich zu antworten.
Sportchef Jan Alston: «Das ist wirklich sehr traurig, wir haben uns für sein letztes Spiel für Davos etwas ganz anderes gewünscht, ein solches Ende hat Magnus nicht verdient. Er wird der Mannschaft als grossartiger Spieler und Leader fehlen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | EHC Kloten | 7 | 5 | 14 | |
1 | ZSC Lions | 7 | 5 | 14 | |
3 | HC Lugano | 6 | 6 | 13 | |
4 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 7 | 4 | 13 | |
5 | Lausanne HC | 7 | 3 | 12 | |
6 | SC Bern | 7 | 6 | 12 | |
7 | SCL Tigers | 7 | 6 | 11 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 7 | -2 | 11 | |
9 | EV Zug | 6 | 1 | 9 | |
10 | HC Davos | 7 | -5 | 9 | |
11 | Genève-Servette HC | 5 | 2 | 8 | |
12 | HC Fribourg-Gottéron | 7 | -3 | 8 | |
13 | EHC Biel | 7 | -5 | 7 | |
14 | HC Ajoie | 7 | -23 | 0 |