Darum gehts
- SCB hat Goalie-Problem: Reideborn blockiert Ausländerplatz, Zurkirchen überzeugt mit Shutout
- Heinz Ehlers sucht Balance zwischen ausländischen Feldspielern und Torhütern
- Zwei junge Schweizer Goalies, von Burg und Henauer, warten auf Chance
Heinz Ehlers (59) hat es beim SCB mit einem Problem zu tun, das schon Vorgänger Jussi Tapola (51) Kopfzerbrechen bereitete: die Goalie-Frage.
Mit Adam Reideborn (33) haben die Berner einen ausländischen Torhüter. Der Schwede spielt in dieser Saison bisher einwandfrei und gab seinem Team stets die Chance zum Sieg. Doch er blockiert einen Ausländerplatz, den der SCB dringend auf dem Feld brauchen würde. In der Abwehr balgen sich Anton Lindholm, Hardy Häman Aktell und Alexander Iakovenko um zwei Plätze, im Sturm Leitwolf Waltteri Merelä, der immer noch torlose Miro Aaltonen, Zuzug Emil Bemström und Victor Ejdsell um drei Plätze, wenn Reideborn spielt.
Am Samstag erhielt Reideborn beim Debüt von Ehlers eine Pause. So spielte der SCB erstmals mit vier ausländischen Stürmern, zeigte sein bisher bestes Saisonspiel und bezwang Zug 3:0. Im Tor kam Sandro Zurkirchen (35), der noch im Mai ohne Klub dastand, zu einem Shutout.
Tags darauf in Davos (1:2) spielte dann, wie geplant, wieder Reideborn, während Ejdsell pausierte. «Diese Situation ist nicht optimal. Wegen des Goalie-Wechsels wurden drei Blöcke geändert. Und der Ejdsell-Block hat gegen Zug sehr gut funktioniert», konstatierte Ehlers.
«Diese Situation ist nicht optimal»
Zeigt der Däne bei der Goalie-Problematik mehr Geschick als Vorgänger Tapola? Die Behauptung sei gewagt: Der Finne wäre noch im Amt, wenn er Philip Wüthrich (27, wechselte zu Ambri) nicht vergrault oder den unerfahrenen Schweizern Andri Henauer (23) und Christof von Burg (24) Vertrauen geschenkt und sie in der National League getestet hätte.
Henauer spielte letzte Saison bei Partnerteam Basel, von Burg kam mittels B-Lizenz bereits Anfang Februar von Winterthur zum SCB, nachdem ihn die Berner mit einem Vertrag bis 2027 ausgestattet hatten. Derzeit sammelt von Burg Spielpraxis bei Thurgau und hat in zwei Spielen nur ein Tor kassiert. Henauer spielt erneut regelmässig in Basel und war am Samstag Türchenöffner, als Zurkirchen spielte.
Klar ist, dass der SCB seine Zukunft nicht auf Zurkirchen ausrichten wird. Er wurde ja auch primär geholt, um den beiden jungen Goalies, die ihr Talent erst in der Swiss League unter Beweis stellen konnten, unter die Arme greifen zu können. Doch hat man beim SCB den Mut, es mal mit von Burg oder Henauer zu versuchen? In der letzten Runde der Champions League, in der sich der SCB schon für die K.o.-Phase qualifiziert hat, gäbe es am Dienstag im Auswärtsspiel in Göteborg gegen Frölunda eine Gelegenheit.
Mit «Mörtel-Heinz» waren Goalies in der Vergangenheit stets gut gefahren. In Lausanne hatte er Cristobal Huet, in Langnau erreichte das Tandem Ivars Punnenovs/Damiano Ciaccio ungeahnte Höhen, und zuletzt in Visp sicherte sich Robin Meyer mit guten Leistungen einen Job bei den SCL Tigers.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 14 | 27 | 38 | |
2 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 14 | 16 | 32 | |
3 | Lausanne HC | 15 | 19 | 27 | |
4 | Genève-Servette HC | 14 | -12 | 26 | |
5 | HC Fribourg-Gottéron | 14 | 11 | 24 | |
6 | EV Zug | 14 | -1 | 23 | |
7 | ZSC Lions | 14 | 10 | 23 | |
8 | EHC Biel | 13 | 4 | 19 | |
9 | SCL Tigers | 14 | -9 | 17 | |
10 | EHC Kloten | 15 | -8 | 17 | |
11 | HC Lugano | 14 | -6 | 16 | |
12 | SC Bern | 13 | -11 | 14 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 14 | -17 | 13 | |
14 | HC Ajoie | 14 | -23 | 5 |