Darum gehts
Gewinner: Ambri
Zwei Siege, sechs Punkte. Und schon sieht man wieder glückliche Gesichter. So ist zumindest der sportliche Flächenbrand erstmal gelöscht, während hinter den Kulissen das grosse Sesselrücken beginnt. Der verantwortliche Trainer Eric Landry und sein Assistent René Matte treffen offenbar die richtigen Töne, vielleicht lässt man die einfach mal weiterarbeiten?
Nichts zu tun ist oftmals besser als blinder Aktionismus. Hätte sich Präsident Lombardi übrigens auch sagen können, bevor er hinter dem Rücken seiner Weggefährten den arbeitslosen Trainer Christian Dubé anbaggerte.
Gewinner: SCRJ Lakers
Hätte man mir das vor der Saison gesagt, hätte ich es nicht geglaubt. Sätze wie diese Phrasendrescherei werden gerade im Überfluss bemüht, wenn ein Erklärungsbogen über die bisherige Saison der Lakers gespannt werden soll. Eine wissenschaftliche Erläuterung für das Leistungshoch der St. Galler ist nicht aufzutreiben, und falls die doch einer finden sollte: unbedingt patentieren lassen, damit lässt sich Geld verdienen.
Lakers-Verteidiger Fabian Maier versucht es damit: «Die Rappi-Identität ist zurück». So einfach ist das. Auf dem Eis sieht das dann so aus: Siege gegen die ZSC Lions und bei den SCL Tigers. Die sind im Dauerhoch.
Verlierer: ZSC Lions
Der Profisport will immer mehr, das ist ein Kollateralschaden der Leistungskultur. Beim Titelverteidiger muss man nach den teilweise dürftigen Vorstellungen in Rapperswil und gegen Ambri irgendwie die Balance zwischen Erfolgs- und Druckmanagement finden. Eine belastbare Antwort auf die Frage, wann genau der Meisterkredit aufgebraucht ist, kann nur der Klub erteilen. Die letzten Konfettireste sind jedenfalls beseitigt.
Gewinner: SC Bern
Ausnahmsweise wird hier mal eine Partie der Champions Hockey League berücksichtigt: Mit 7:0 fertigt der SCB die Giganten aus Belfast (Nordirland) am Mittwoch ab, das war der Einstand von Heinz Ehlers als Trainer beim SC Bern. Am Freitag bestätigt der SCB diese Tendenz mit einem sauberen 3:0 gegen den EVZ, das lässt sich also gut an mit Ehlers. Die Niederlage beim HC Davos am Sonntag? Zählt nicht. Die gewinnen immer.
Gewinner: EHC Kloten
Fast wichtiger als der Punkt am Donnerstag in Fribourg: Der Klub hat sich mit den Stehplatz-Fans versöhnt, am Samstag gegen den HCD war wieder Stimmung in der Bude. Allerdings hätte man aus der Vielzahl an Chancen dann mehr machen müssen als zwei Tore.
Verlierer: Lausanne
Vier Buden von Biel, fünf von Genf. Lausanne ist in der Krise. Im Abwehrverhalten zeigen sich Disbalancen, die Offensivstars Czarnik und Rochette machen keine Anstalten, sich mit Verteidigungsarbeit die Finger schmutzig machen zu wollen. Nach der vierten Niederlage in Folge muss Trainer Geoff Ward wohl bald einmal deutlicher werden.
Gewinner: Servette
Neo-Headcoach Ville Peltonen darf für die Revanche im Léman-Derby beglückwünscht werden. 5:3 ist zwar nicht 11:0, aber die Ehre des Klubs ist nach der Schmach vom 16. September in Lausanne wiederhergestellt. Scheint eine runde Sache zu werden mit Peltonen und Servette, am Freitag durfte sich der Finne beim Einstand schon über einen Sieg (4:1) in Zug freuen.
Verlierer: EV Zug
Warum schiessen die gerade keine Tore? Da fehlen ja vor allem ein paar Verteidiger, und Stürmer mit klangvollen Namen haben die doch immer noch genug? Ist aber irgendwie noch keine homogene Einheit, dieses offensive Gefüge. Und Verteidiger wie Diaz oder Bengtsson werden oftmals auch dafür benötigt, die Vorwärtsbewegung in Schwung zu bringen. Wochenfazit: 1:4 gegen Servette, 0:3 in Bern.
Gewinner: EHC Biel
Obwohl der Sonntag laut dem internationalen Standard ISO 8601 der letzte Tag der Woche ist, rechnen wir das 8:0 vom letzten Sonntag gegen Servette dieser Woche zu. Ausnahmsweise und weil es so schön war. Mit zwei weiteren Erfolgen gegen Top-7-Klubs (Lausanne, Fribourg) hat sich Biel gar an die Spitze des Verfolgerfeldes gesetzt.
Verlierer: Lugano
Man befindet sich weiterhin im Nahkampf mit sich selbst. Nach einer blutleeren Leistung gegen die SCL Tigers (2:5) kommt man in Pruntrut mit einem blauen Auge davon, das hauchdünne 2:1 gegen Ajoie kommt dank eines Treffers in Unterzahl kurz vor Schluss zustande. Wann entwickelt sich da mal eine Binnendynamik, die für einen Lauf sorgt?
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 14 | 27 | 38 | |
2 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 14 | 16 | 32 | |
3 | Lausanne HC | 15 | 19 | 27 | |
4 | Genève-Servette HC | 14 | -12 | 26 | |
5 | HC Fribourg-Gottéron | 14 | 11 | 24 | |
6 | EV Zug | 14 | -1 | 23 | |
7 | ZSC Lions | 14 | 10 | 23 | |
8 | EHC Biel | 13 | 4 | 19 | |
9 | SCL Tigers | 14 | -9 | 17 | |
10 | EHC Kloten | 15 | -8 | 17 | |
11 | HC Lugano | 14 | -6 | 16 | |
12 | SC Bern | 13 | -11 | 14 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 14 | -17 | 13 | |
14 | HC Ajoie | 14 | -23 | 5 |