Baumgartner bricht den Bann
4:18
HC Lugano – SC Bern 0:3:Baumgartner bricht den Bann

Das Tessin im Hockey-Sumpf
Ambri fehlt die Struktur, Lugano die Treffsicherheit

Die Tessiner Klubs haben den Start in die neue Saison komplett verpasst, bewegen sich auf dem Niveau von Ajoie, jenem Klub, der ein Dauer-Abonnement für den letzten Platz hat.
Publiziert: 13:39 Uhr
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Nachdenklich: Ambri-Trainer Luca Cereda.
Foto: Laurent Daspres/freshfocus

Darum gehts

  • Ambri und Lugano starten desolat in die Saison, beide mit Problemen
  • Lugano hat Schwierigkeiten in der Offensive
  • Lugano hat seit 134 Minuten und 59 Sekunden kein Tor erzielt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Für wen ist die Lage dramatischer? Für Ambri oder Lugano? Beide Teams sind desolat in die Saison gestartet, haben am Dienstag ihre sechste Niederlage im siebten Spiel eingefahren. Lugano unterlag im Duell der Teams mit Ladehemmungen dem SCB daheim 0:3, Ambri verlor in Genf 4:5.

«Wir finden einen Weg, zu verlieren»
1:22
Ambri-Bürgler nach Niederlage:«Wir finden einen Weg, zu verlieren»

«Wir finden einen Weg, zu verlieren. Anstatt umgekehrt. Das war ein Musterbeispiel, wie es nicht gehen sollte», klagt Ambri-Goalgetter Dario Bürgler im Interview mit Mysports. «Wir müssen cleverer sein, einen Weg finden, die Führung über die Runden zu bringen.» Den Innerschweizer, der sein Team früh in Führung gebracht hatte, ärgerte vor allem, dass Ambri nach dem 4:2 innert 41 Sekunden den Ausgleich kassierte.

Die Biancoblù schossen in Genf erstmals mehr als zwei Tore und mit Nic Petan traf erstmals ein ausländischer Stürmer. Chris Tierney, Michael Joly, Chris DiDomenico und Alex Formenton bleiben weiterhin auf dem Trockenen. Besonders bei DiDo und Ex-Lugano-Star Joly, die dem Team ohne Skorerpunkte wenig zu bieten haben, ist das alarmierend.

Ambri fehlt die Struktur

Trainer Luca Cereda muss auch zu denken geben, dass es ihm nicht gelungen ist, eine verlässliche Defensivstruktur zu implementieren, was andere Teams wie Kloten und die SCL Tigers, die ebenfalls nicht mit Geld um sich werfen können, hingekriegt haben.

Jooris bestraft Ambris Strafenflut
3:25
Genf-Servette – Ambri 5:4:Jooris bestraft Ambris Strafenflut

Auch in Sachen Energie-Level kann sich Ambri, im Gegensatz zu früher, nicht von den Gegnern abheben. «Mit Einsatz und Kampfgeist müssen wir uns das Glück erarbeiten», fordert Bürgler. Doch Fighting-Spirit ist in der National League kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

Bezüglich Defensivstruktur ist Lugano einen Schritt weiter. Der Schuh drückt an einem anderen Ort. «Natürlich sind wir nicht zufrieden, wenn wir verlieren und kein einziges Tor zustande bringen. Wir wollen unseren Fans mehr bieten», sagt der neue Trainer Tomas Mitell der RSI. «Ich denke, es ist normal, dass wir noch Schwierigkeiten haben. Für viele Spieler ist ein neues System. Defensiv sind wir ziemlich gut. Jetzt müssen wir die Offensive zum Laufen bringen.»

«Als Stürmer tut das weh»

Gleich klingt es bei Rückkehrer Dario Simion: «Wenn wir vorne keine Tore schiessen, ist es unmöglich, zu gewinnen.» Lugano hat seit 134 Minuten und 59 Sekunden keinen Treffer mehr erzielt. «Als Stürmer tut das weh», so Simion. «Wir haben viel an unserem Spiel in der defensiven Phase gearbeitet. Da haben wir Fortschritte gemacht. Was uns noch fehlt, ist der Angriff. Da müssen wir mehr machen. Und zwar schnell.» 

Impulse fürs Offensivspiel erhofft man sich bei den Bianconeri von Linus Omark (38), den man diese Woche aufgrund der Verletzungen von Jiri Sekac und Rasmus Kupari verpflichtete. Gegen Bern bleibt der schwedische Künstler noch blass, was nicht erstaunen kann, wenn man bedenkt, dass er seit dem Meistertitel mit Lulea im Frühling nicht mehr gespielt hatte und zuletzt krank war. 

«Wenn ich über mein eigenes Spiel spreche, wurde es jedes Drittel besser», sagt er im Mysports-Interview. Er habe sich besser als erwartet gefühlt. «Ich weiss, dass ich einige Spiele brauchen werden, um dort hinzukommen, wo ich sein will.» Und was ist sein Eindruck vom Team? «Es sind gute Jungs. Es ist eine gute Atmosphäre in der Kabine. Wenn man Mühe hat, Tore zu schiessen, muss man das Selbstvertrauen wieder finden. Wenn man hart arbeitet, wird es besser werden.»

Einen nonchalanten Ton schlägt ein anderer Lugano-Ausländer an. «Es ist nie Zeit, sich Sorgen zu machen», sagt Brendan Perlini gegenüber Tele Ticino. «Wir müssen einfach weitermachen, von Tag zu Tag schauen, weiter arbeiten. Wir haben erst einige Spiele gemacht. Es kann nur aufwärtsgehen. Das ist positiv für uns.» Und dann fügt der nach sieben Spielen noch punktlose kanadische Stürmer an: «Das ist Hockey. Manchmal trifft man, manchmal nicht. Es geht nicht um Leben und Tod.» 

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
7
18
20
2
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
7
-4
16
3
Lausanne HC
Lausanne HC
7
20
15
4
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
7
10
15
5
ZSC Lions
ZSC Lions
7
8
13
6
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
7
5
12
7
EV Zug
EV Zug
7
-2
12
8
SC Bern
SC Bern
6
-2
8
9
EHC Kloten
EHC Kloten
7
-3
8
10
SCL Tigers
SCL Tigers
7
-8
8
11
HC Lugano
HC Lugano
7
-10
5
12
EHC Biel
EHC Biel
6
-9
4
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
7
-10
4
14
HC Ajoie
HC Ajoie
7
-13
4
Playoffs
Qualifikationsspiele
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