Darum gehts
- Roman Josi fehlt den Nashville Predators seit 23. Oktober verletzungsbedingt
- Mitspieler leiden mit ihrem Captain, Anführer und «Kopf des Teams»
- Josi hält Predators-Rekorde mit 729 Punkten, 191 Verteidiger-Toren und 970 Spielen
Seit 23. Oktober müssen die Nashville Predators ohne ihren wichtigsten Mann auskommen: Roman Josi (35). Beim 2:1-Sieg erlitt der Berner eine Oberkörperverletzung und fehlt dem NHL-Team seither. Von den zehn Partien ohne ihren Captain haben die Preds acht verloren.
Die Reise nach Stockholm, wo Nashville zwei Spiele im Rahmen der NHL Global Series gegen die Pittsburgh Penguins absolviert, hat Josi nicht mitgemacht. «Wir vermissen ihn auf dem Eis, aber auch in der Kabine», sagt etwa Michael McCarron (30) am Pressetag. Gleich tönts bei Nicolas Hague (26), der sich in der Vorbereitung zum Abwehrpartner Josis entwickelt hat: «Er ist ein enorm wichtiger Teil des Teams, nicht nur auf dem Eis, sondern auch abseits davon.»
Nach POTS-Diagnose schon wieder verletzt
Josi hatte bereits die zweite Hälfte der vergangenen Saison verpasst, ab Ende Februar absolvierte er kein Spiel mehr. Bei ihm wurde nach einer Gehirnerschütterung zwar festgestellt, dass das Hirn glücklicherweise nicht beschädigt worden ist. Allerdings wurde bei ihm das posturale Tachykardiesyndrom (POTS) diagnostiziert – eine Krankheit, bei der die Herzfrequenz durch die Bewegung vom Sitzen ins Stehen zu stark erhöht wird, was zu Schwindel, Benommenheit und eben auch Kopfschmerzen führen kann.
Das Comeback gab Josi zum Saisonstart, acht Partien konnte er absolvieren. Nun fällt er erneut mit einer Verletzung aus, die jedoch nicht im Zusammenhang mit der Absenz in der ersten Jahreshälfte steht. «Er hat uns schon in der vergangenen Saison gefehlt. Von daher waren wir dankbar, dass wir ihn zu Beginn der Saison im Team hatten. Unglücklicherweise hat er sich jetzt wieder verletzt. Wir versuchen, ihn so schnell wie möglich wieder zurückzubekommen», sagt Headcoach Andrew Brunette (52).
«Josi ist der Kopf des Teams»
«Es ist brutal und traurig. Ich hoffe, dass seine Verletzungsmisere danach vorbei ist», sagt McCarron. Josi sei ein «toller Anführer» und «Kopf des Teams und der Organisation». Jonathan Marchessault (34) erklärt, dass man den Schweizer nicht eins zu eins ersetzen könne: «In einer Situation wie dieser hätten wir ihn selbstverständlich gern bei uns gehabt. Es ist ein Faktor, dass er nicht da ist.»
Wann der mehrfache Rekordmann der Predators – Josi hat die meisten Skorerpunkte (729), Tore als Verteidiger (191), Assists (538) und absolvierten Spiele (970) – aufs Eis zurückkehren kann, ist derzeit offen. Auch der zweifache Stanley-Cup-Sieger Steven Stamkos (35) vermisst Josi und adelt ihn: «Er ist einer der nettesten Jungs, denen man über den Weg laufen kann – typisch Schweizer eben.»