Philipp Kurashev (26, San Jose)
Um zu verstehen, warum der ehemalige SCB-Junior dieses Ranking anführt, muss man sich erinnern, wo der Stürmer noch vor einigen Monaten stand. Nach seinem vermeintlichen Durchbruch erlebte er eine Saison zum Vergessen (nur 14 Punkte, oft überzählig) und bekam bei Chicago keinen Vertrag mehr. Wegen einer Hand-Operation verpasste er die WM. Es kamen Gerüchte über eine Rückkehr in die Schweiz auf. Doch Kurashev bekam einen Einjahresvertrag bei den Sharks über 1,2 Mio. Dollar. Auch in Kalifornien sass er kurz nach Saisonbeginn zweimal überzählig auf der Tribüne. Doch dann startete er durch und wurde vorletzte Woche von der Liga als einer der drei Stars der Woche ausgezeichnet, nachdem er in vier Spielen vier Tore und drei Assists gebucht hatte. Mit bisher fünf Toren und Assists hat er die Ausbeute aus dem Vorjahr schon fast erreicht und ist auf Kurs, seine persönliche Bestmarke von 54 Punkten zu egalisieren.
Kevin Fiala (29, Los Angeles)
Der Ostschweizer passt perfekt nach Hollywood. Mit seiner Explosivität, Technik und Kreativität kann er nicht nur Spiele im Alleingang entscheiden, sondern auch für Spektakel sorgen. Bereits acht Mal hat der dreifache WM-Silberheld getroffen. Wenn er so weitermacht, könnte er an der Schweizer Bestmarke von 40 Toren, die Timo Meier hält, kratzen.
Nino Niederreiter (33, Winnipeg)
Der Churer Dauerbrenner hat einen beeindruckenden Start hingelegt und nach einem 2-Punkte-Spiel beim Sieg gegen Vancouver bereits 11 Zähler auf dem Konto. «El Niño» zeigt keine Anzeichen, dass der Zahn der Zeit an ihm geknabbert haben könnte. Mit 0,69 Punkten pro Spiel ist er bisher so produktiv wie in seiner besten Saison 2016/17, als er bei Minnesota 57 Punkte buchte.
Timo Meier (29, New Jersey)
Der Appenzeller ist schwungvoll in die dritte Saison seines Achtjahresvertrags, der ihm 70,4 Mio. Dollar einbringt, gestartet und hat mit 13 Punkten in 16 Spielen einen grossen Anteil, dass die Devils derzeit die Nummer 3 der Liga sind. Letzte Saison hatte New Jersey die Playoffs verpasst.
Pius Suter (29, St. Louis)
In Vancouver ärgern sich die Fans, dass man die «Katze von Wallisellen» ziehen liess, während man sich bei den Blues freut, dass man sich für den moderaten Preis von 4,125 Mio. Dollar pro Jahr einen Spieler von Qualität angeln konnte. Suter hat schon fünf Tore und Assists gebucht und ist Topskorer seines neuen Teams. Auch bei seinem vierten NHL-Klub zeigt er, dass sich mit Köpfchen Defizite in Schnelligkeit oder Grösse wettmachen lassen.
Nico Hischier (26, New Jersey)
Der Devils-Captain ist solide in die Saison gestartet. Aber er dürfte froh sein, dass er nicht mehr wie im Vorjahr, als er 35 Treffer erzielte, alles selbst richten muss. Die Rückkehr von Jack Hughes, der letzte Saison 20 Spiele verletzt verpasste, entlastet den populären Walliser.
J.J. Moser (25, Tampa Bay)
Die ersten beiden Spiele verpasste der Seeländer Verteidiger, weil er in der Vorbereitung im Derby gegen Champion Florida Jesper Boqvist Kopf voran in die Bande gecheckt hatte. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus. Doch mit starken Leistungen, mehrheitlich an der Seite von Captain Victor Hedman, macht er Werbung in eigener Sache.
Jonas Siegenthaler (28, New Jersey)
Letzte Saison war der Zürcher einer der besten Defensivverteidiger der Liga und harmonierte bestens mit Jonathan Kovacevic, der jetzt aber bis Januar verletzt fehlen wird. Mit weniger stabilen Partnern wie Dougie Hamilton oder Simon Nemec scheint sich Siegenthaler nicht mehr ganz so gut zurechtzufinden.
Akira Schmid (25, Las Vegas)
Sechs der sieben Siege der Golden Knights gehen auf das Konto des Emmentalers, der aufgrund der Verletzung von Adin Hill derzeit die Nummer 1 ist. Der Platz von Schmid, dessen Vertrag Ende Saison ausläuft, ist aber trotz solider Leistungen in Gefahr. Mit Carter Hart (25, ex Philadelphia), einem der fünf kanadischen U20-Weltmeister von 2018, die vor Gericht vom Vorwurf von sexuellen Übergriffen freigesprochen wurden, hat Las Vegas ab Dezember eine weitere Goalie-Alternative verpflichtet.
Lian Bichsel (21, Dallas)
Der Solothurner Riese geht unbeirrt seinen Weg, auch wenn er für die Nati gesperrt bleibt. Sein Ziel war es, sich in der stark besetzten Defensive der Stars zu etablieren. Das ist ihm gelungen. Er spielt im dritten Abwehrpaar und macht sich mit seiner robusten Spielweise keine Freunde bei den Gegnern und deren Fans.
Roman Josi (35, Nashville)
Die gute Nachricht: Der Predators-Captain hat sich dank monatelanger Therapie von der Erkrankung POTS, bei der die Herzfrequenz hochschnellt und zu Schwindel und Kopfschmerzen führt, erholt und konnte in die Saison starten. Der Berner Verteidiger buchte fünf Punkte in acht Spielen, ehe er sich eine Oberkörperverletzung zuzog, die ihn vorderhand ausser Gefecht setzt. Die Olympia-Teilnahme ist aber nicht gefährdet. Derweil kommt Nashville auch diese Saison nicht in die Gänge.