«Seit 2013 hat das Schweizer Hockey einen Schritt gemacht»
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Fischer adelt seine Mannschaft:«Seit 2013 hat das Schweizer Hockey einen Schritt gemacht»

Start in die Olympia-Saison
Wann macht Fischer Nägel mit Köpfen?

Die Schweizer Nati steht vor dem ersten Turnier der Euro-Hockey-Tour-Serie, eine Art Sichtungstermin für die Olympischen Spiele im Februar. Bei der Trainer-Frage geben sich die Beteiligten entspannt.
Publiziert: 08:53 Uhr
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Aktualisiert: 12:17 Uhr
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Fischer will sich bald entscheiden – oder weiss er längst, was Sache ist?
Foto: keystone-sda.ch
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Bevor man bei Patrick Fischer zur Sache kommen kann, wird er in einem Restaurant im Zürcher Seefeld erst mal zum Selfie gebeten. Der Charme des Nati-Trainers wirkt auch ausserhalb von Eishockey-Garderoben und Eisfeldern, darauf kann man sich verlassen. Nach dem aufregenden Sommer mit dem runden Geburtstag (50) und einer griechischen Hochzeit mit Partnerin Mädy (38) auf Rhodos muss er nun aber ein paar Entscheidungen treffen. Die Frage zum Beispiel, wann er seine Zukunft als Nati-Trainer regeln will, beantwortet er mit einem Achselzucken: «Wir würden das Ganze gerne ohne grosse Aufregung über die Bühne bringen.» Einen fixen Zeitpunkt nennt er nicht.

Fischer steht für Olympia (im Februar) und die Weltmeisterschaft in Zürich und Fribourg (im Mai) noch in der Pflicht, danach läuft sein Arbeitspapier aus. Ist dann Schluss? Kann man sich gut vorstellen, auch wenn er damit noch nicht rausrücken will. Erste WM als Cheftrainer 2016, die letzte zehn Jahre später. Ein Kreis würde sich schliessen. Warum also nicht?

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Der erste Termin für den Nachfolger: WM 2027

Was sagt der Verband zu solchen Gedankenspielchen? Nati-Direktor Lars Weibel (51) lässt sich bezüglich der Personalie Fischer nicht in die Karten blicken, gibt aber die grundsätzliche Marschrichtung preis: «Ein Ultimatum für Fischer gibt es nicht. Wenn er weitermachen will, kann er weitermachen und geniesst verdiente Priorität.» Und wenn nicht? Dann muss man sich auf die Suche nach Alternativen machen (was hinter den Kulissen längst geschieht), kann es dabei aber ruhig angehen lassen: Der erste (ernstzunehmende) Termin für einen Nachfolger wäre die Weltmeisterschaft 2027 in Deutschland (Düsseldorf und Mannheim), ein Grund für überstürztes Handeln besteht also nicht. Und durch nervöse Fragen aus dem weiteren Umfeld der Nationalmannschaft lässt man sich hinter den Mauern der Geschäftsstelle in Glattbrugg ZH nicht ins Bockshorn jagen. Eine nützliche Zusatzinformation: Ein möglicher Nachfolger würde aus dem nationalen Reservoir rekrutiert, es darf also wieder ein Schweizer sein.

Paterlini wäre der Beste

Die Kandidaten? Die beste Wahl wäre Thierry Paterlini (50). Der Zürcher hat sich im Emmental ein scharfes Profil verschafft, nachdem er sich den Weg via Swiss League (La Chaux-de-Fonds) in die National League erarbeitet hatte. Was auch für ihn spricht: Er strahlt kühlen Charme aus, verfügt über natürliche Autorität und findet einen Draht zu den Spielern, ohne dabei grosse Töne zu spucken. Paterlini ist vertraglich allerdings bis 2027 an die SCL Tigers gebunden.

Eine Alternative ist Jan Cadieux (45). Nicht die beste Wahl, aber halt der organische Weg mit einem Nachfolger aus dem eigenen Haus. Cadieux müsste sich allerdings zuerst bei der U20-Nati bewähren, er steht bei der WM im Dezember/Januar erstmals in der Verantwortung und muss dabei auch gewisse Zweifel beseitigen: In Genf hatte er seinen Kredit trotz grosser Erfolge (Meister, Champions League) ziemlich rasch verspielt, danach war von einem vollkommen zerrütteten Verhältnis zu den Spielern die Rede. Nicht gerade ein Empfehlungsschreiben für einen zukünftigen Nati-Coach.

Und Luca Cereda? Der 45-jährige Tessiner hat sich nach dem spektakulären Lombardi-Debakel bei Ambri verabschiedet, von ihm würde man vielleicht erst mal noch gerne sehen, wie er sich bei einem Klub nördlich des Gotthards bewährt.

Das Gerüst für Olympia steht

Für Fischer steht jetzt allerdings erst mal das Tagesgeschäft im Vordergrund. Das Turnier der Euro-Hockey-Serie in Finnland (Tampere) mit Spielen gegen Finnland, Schweden und Tschechien ist ein erster Sichtungstermin für Olympia, wobei das Gerüst für diese Mannschaft bereits steht: Die NHL-Spieler sind erstmals seit 2016 wieder mit dabei. Danach geht es dann ziemlich schnell: Bei den Swiss Ice Hockey Games in Zürich (11. bis 14. Dezember) hat Fischer zum letzten Mal vor Olympia Zugriff auf die Spieler, bis am 31. Dezember muss er sein Aufgebot für Mailand an die Funktionäre übermitteln.

Euro-Hockey-Tour in Tampere (Fi)

Donnerstag, 6. November: Schweiz – Finnland (17.30)

Samstag, 8. November: Schweden – Schweiz (12.00)

Sonntag, 9. November: Tschechien – Schweiz (12.00)

Alle Spiele live auf SRF2

Donnerstag, 6. November: Schweiz – Finnland (17.30)

Samstag, 8. November: Schweden – Schweiz (12.00)

Sonntag, 9. November: Tschechien – Schweiz (12.00)

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Zwar kann aktuell nur spekuliert werden, doch Fischer möchte in absehbarer Zeit offenlegen, wie seine Entscheidung ausfallen wird, um vor den beiden Höhepunkten 2026 möglichst für Klarheit und Ruhe zu sorgen. Egal, was dabei rauskommt – ein Problem wird es zumindest für die Spieler nicht sein: Die haben sich längst daran gewöhnt, dass in diesem Business die Vertragsentscheidungen frühzeitig öffentlich gemacht werden.

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