Die NHL wird ihren Plan umsetzen und 2028 eine eigene Weltmeisterschaft (World Cup of Hockey) mit den besten Spielern der acht besten Nationen der Welt (inklusive Russland) veranstalten. Dazu gehört auch die Schweiz, der aktuelle Vize-Weltmeister des Internationalen Eishockey-Verbands (IIHF).
Laut Auskunft der National League könnte die Liga den Spielplan entsprechend anpassen. So wie das üblicherweise während den Olympischen Spielen auch der Fall ist. Die Pläne der NHL und der NHLPA (die Spielergewerkschaft der NHL-Profis) sehen vor, dass in Nordamerika und Europa aus zwei Vierergruppen die Halbfinalisten ermittelt werden und die K.o.-Spiele dann in Nordamerika ausgetragen werden.
Insgesamt sind 17 Spiele vorgesehen. Angetreten wird auf Eisfeldern mit NHL-Standard (4 Meter weniger breit), nach NHL-Regeln und wohl unter der Leitung von NHL-Schiedsrichtern.
Auf Konfrontationskurs mit der IIHF
Die NHL geht damit auf Konfrontationskurs mit der IIHF, die in der Planung des NHL-Turniers bisher keine Rolle spielt. Das ist ein Problem für den Internationalen Verband, der seine WM gemäss Vertrag mit Vermarkter Infront bis 2033 jedes Jahr veranstaltet. Wer will schon drei Monate nach einer Weltmeisterschaft mit den besten Spielern der Welt eine weitere Weltmeisterschaft ausrichten, die nicht diese Qualität bieten kann?
IIHF-Präsident Luc Tardif (72) sagte im Februar, das Turnier der NHL werde nicht nur grossen Einfluss auf das IIHF-Turnier ausüben, sondern «auch auf unsere nationalen Ligen, die Verbände und die Champions Hockey League». Der Internationale Verband verfolge zwar das gleiche Ziel wie die NHL: bestmögliche Turniere mit den besten Spielern zu organisieren, aber unter der Voraussetzung einer fairen Partnerschaft, und das sei aktuell nicht der Fall.
Die Swiss Life Arena in der Termin-Klemme
Die NHL sucht in Europa derweil noch einen Veranstalter, in der Endauswahl stehen aktuell London, Stockholm, Köln und Prag. Angefragt wurden auch Schweizer Städte und Klubs, allerdings verfügt nur Zürich über ein Stadion, das die Mindestanforderungen bezüglich Infrastruktur, Platzangebot und Komfort erfüllt.
Die ZSC Lions haben der NHL allerdings eine Absage erteilen müssen. ZSC-Geschäftsführer Peter Zahner (64) dazu: «Abgesehen von den umfangreichen Umbaumassnahmen und Anpassungen der Eisfläche sowie der Banden hätten wir unsere gesamte Infrastruktur für drei Wochen zur Verfügung stellen müssen, das hätte unseren Betrieb massiv eingeschränkt.»
Und: Die Swiss Life Arena ist ein möglicher Host der Handball-EM 2028, die vom 13. bis am 30. Januar in Spanien, Portugal und der Schweiz ausgetragen wird. Der Spielort Zürich wurde bereits festgelegt, neben den ZSC Lions mit der Swiss Life Arena bewirbt sich auch die Hallenstadion AG um den Zuschlag als Veranstalter.