Bei der Silber-WM durften sie nicht ran
Schlägt jetzt die Nati-Stunde von drei Aussortierten?

Mehrere Silberhelden fehlen bereits, die NHL-Stars sind fraglich. Davon könnten jene Nati-Spieler profitieren, die vor einem Jahr nur wenige Tage vor der WM aus dem Kader gestrichen worden sind. Wie Marco Lehmann, Dominik Egli oder Tyler Moy.
Publiziert: 27.04.2025 um 13:40 Uhr
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Nati-Trainer Patrick Fischer nimmt am Montag den nächsten Cut für die letzte WM-Vorbereitungswoche vor.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • WM-Truppe für Herning wird neues Gesicht bekommen. Mehrere Silberhelden fallen aus
  • Lehmann, Moy und Egli kämpfen um WM-Plätze nach letztjährigem Ausscheiden
  • Am Montag folgt der nächste Kaderschnitt für die letzte Vorbereitungswoche
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Bereits jetzt ist klar: Die WM-Truppe für Herning (Dä) wird im Vergleich zum letztjährigen Kader ein neues Gesicht bekommen. Mehrere Silberhelden fallen mit Verletzungen aus, mit den NHL-Stars kann nicht geplant werden. So weilen im aktuellen Camp, der dritten Vorbereitungswoche, bloss sieben Akteure, die 2024 in Prag begeistert haben.

Im Umkehrschluss eröffnet das jenen Spielern die Chance, die vor einem Jahr beim letzten Cut vor dem WM-Turnier aus dem Team gestrichen worden sind. Unter den acht Aussortierten waren die Stürmer Marco Lehmann (26, Bern) und Tyler Moy (29, Lakers) sowie Verteidiger Dominik Egli (26, Frölunda, Sd), die derzeit noch immer dabei sind.

Ob das Heimschicken im letzten Moment bitter gewesen sei? «Rausfliegen ist Rausfliegen, das fühlt sich so oder so nie gut an», sagt Lehmann. Die Ausgangslage sei heuer vielleicht eine andere, «aber sich deswegen sicherer zu sein für einen Platz im Team, wäre der falsche Ansatz». Egli sieht seine WM-Chancen plus-minus ähnlich wie im Vorjahr, «ich muss meine Top-Leistung bringen, damit ich mir nichts vorwerfen kann».

Lehmann mit weniger Spielen auf dem Tacho

Moy hingegen räumt ein, dass es für ihn im ersten Moment nicht einfach zu verdauen gewesen sei. Bitter: Der Doppelbürger (Sz/USA) ist sowohl 2024 als auch 2023 dem letzten Kaderschnitt zum Opfer gefallen. Er versucht trotzdem, das Positive zu sehen: «Ich bin jetzt zum dritten Mal so lange dabei, das ist nicht selbstverständlich. Darauf kann ich stolz sein.»

Sowohl Moy als auch Lehmann waren bei ihren Klubs in der Regular Season die besten Schweizer Skorer und mit ihren Saisons soweit zufrieden. Lehmann wurde zwar von einer Oberkörperverletzung, die er sich im Dezember-Camp der Nati zugezogen hatte, länger ausser Gefecht gesetzt als erwartet. Dafür hat der Stürmer nun weniger Spiele auf seinem Tacho, «das spüre ich gut, vor allem auch mental». Somit hat er noch mehr im Tank.

Egli hat sich in Schweden weiterentwickelt. «Es war zwar nicht die einfachste erste Saison im Ausland, aber ich konnte umsetzen, was ich mir erhofft hatte», sagt der Verteidiger. Seine Rolle hat sich von jener in Davos unterschieden, «aber ich stand in allen Spielsituationen auf dem Eis».

Fischers Feedback als Motivation

Als Nati-Trainer Patrick Fischer dem Trio damals kurz vor der Abreise nach Prag mitgeteilt hat, dass es das WM-Team nicht geschafft hat, gab er jedem Spieler ein entsprechendes Feedback. Mit den Gründen, was in ihrem Spiel noch fehlt. Bei Lehmann (1,74 m/73 kg) ist es die Zweikampfstärke auf internationalem Niveau. «Ich muss einen Weg finden, mich in den Ecken besser behaupten zu können und die Zweikämpfe zu gewinnen.» Bei Egli (1,74 m/81 kg) ist das Thema die Konstanz. «Ich habe noch zu viele Hochs und Tiefs.»

Moys Abschlussqualitäten sind etwas eindimensional, fast die Hälfte (7) seiner Tore (17) hat er in jener Quali mit den Lakers im Powerplay geschossen. «Fischers Feedback war eine Motivation, daran zu arbeiten, ein noch kompletterer Spieler zu werden», so Moy, der an seine intakte Chance glaubt, weil er sich verbessert habe.

Fischer wird entscheiden, ob oder welcher der drei Schweizer ins diesjährige WM-Team-Puzzle passt. Für Egli könnte in der Defensive der Platz frei geworden sein, weil NHL-Star Roman Josi (34, Nashville) zwischen den Zeilen angekündigt hat, nach seiner Gehirnerschütterung erst für nächste Saison wieder fit zu sein. «Je näher die WM rückt, desto motivierter wird man, unbedingt dabei sein zu wollen», sagt Egli, der realistisch bleibt und weiss, dass NHL-Spieler gesetzt wären. «Ich möchte einen Platz bekommen für meine Stärken.»

Am Montag folgt der nächste Kaderschnitt für die letzte Vorbereitungswoche mit dem Breakout-Game gegen Schweden in Kloten. Dann stehen im Rahmen der Betano Hockey Games noch die Partien gegen Finnland (Samstag) und Tschechien (Sonntag) an, bevor die Nati aus Brünn (Tsch) direkt nach Dänemark reist.

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