Darum gehts
- Donald Trump kritisiert NFL-Regeländerung für Kickoff als 'Weichei-Football'
- Trump bezeichnet die Änderung als 'lächerlich' und 'schlecht für Amerika'
- Neue Regel: Kickoff-Team muss sich an der gegnerischen 40-Yard-Linie aufstellen
Donald Trump sieht die US-Football-Liga NFL auf dem absteigenden Ast: Auf seiner Social-Media-Plattform «Truth Social» spricht der US-Präsident gar von «Weichei-Football». Der Grund für die Empörung auf höchster politischer Ebene: Eine Regeländerung für den Kickoff, welche von der NFL schon in der vergangenen Saison eingeführt und auf diese Spielzeit hin weiterentwickelt worden ist.
Neu muss sich das Team des ausführenden Spielers bei einem Kickoff an der gegnerischen 40-Yard-Linie und damit deutlich weiter vorne als zuvor aufstellen. Die Blocker der gegnerischen Mannschaft sind gleichzeitig dazu verpflichtet, sich mindestens zu neunt in der sogenannten Setup-Zone zwischen der eigenen 30- und der 35-Yard-Linie zu positionieren. Die Folge: Die beiden Teams stehen sich deutlich näher gegenüber als zuvor, was aufgrund des geringeren Anlaufs das Tempo beim Aufeinandertreffen und damit auch das Verletzungsrisiko senken soll.
«Schlecht für Amerika»
Die Meinungen zur Änderung sind bislang geteilt: Während die NFL-Verantwortlichen tatsächlich eine geringere Zahl an Verletzungen beobachten, bemängeln Kritiker, dass herausragende Spielzüge erschwert würden und der Unterhaltungswert dadurch sinke. Eine dieser skeptischen Stimmen: Diejenige von Trump.
Der US-Präsident belässt es in seinem «Truth Social»-Post nicht beim «Weichei-Football», sondern bezeichnet die Regel auch als «lächerlich» – das Spiel sei mindestens so gefährlich wie mit den vorherigen Bestimmungen und sehe «höllisch» aus. Insgesamt bezeichnet er die Folgen der Änderung gar als «schlecht für Amerika und schlecht für die NFL», weshalb sie wieder rückgängig gemacht werden sollte.
Wenig Freude an den Commanders
Trump gilt als grosser Football-Fan und besucht regelmässig Spiele auf College-Stufe (wo die alte Kickoff-Regel noch Bestand hat). Mit der höchsten Liga ist das Verhältnis dagegen kompliziert: Vor seiner Zeit im Weissen Haus versuchte Trump mehrmals, Besitzer eines NFL-Teams zu werden – erfolglos. Als Präsident sorgte er im Juli für Aufsehen, als er die Washington Commanders, das NFL-Team der US-Hauptstadt, dazu bewegen wollte, ihren früheren, politisch umstrittenen Beinamen «Redskins» wieder einzuführen. «Ich werde für sie sonst keinen Deal zum Bau eines Stadions in Washington machen», so die Drohung Trumps.
Die Commanders liessen sich davon bislang nicht beeindrucken – und auch in Bezug auf die NFL-Regeländerung ist fraglich, ob der prominente Kritiker bei den Verantwortlichen Gehör findet.