Darum gehts
- Das Skigebiet Chur-Brambrüesch GR eröffnete am 20. Dezember den Bikepark
- Wetterbedingungen machten den Bikepark nach nur vier Tagen unbefahrbar
- Der Bikepark konnte fehlende Skifahrer nicht ersetzen, trotz vieler Besucher
Statt auf dem Snowboard lieber auf einem Velo den Berg runterbrettern. Auf dieses Alternativprogramm für die Festtage hat das Skigebiet Chur-Brambrüesch GR gesetzt. Auf den Pisten liegt nämlich fast gar kein Schnee – Skifahren und Snowboarden sind damit nicht möglich. Deshalb wurde der Bikepark, der sonst eigentlich nur im Sommer befahrbar ist, am 20. Dezember ausnahmsweise geöffnet.
Jetzt macht das Wetter aber auch diesen Plan zunichte. Der minimale Schneefall der letzten Tage reichte, um die Rampen und Schanzen unbefahrbar zu machen. «Im Bikepark liegt Puderzuckerschnee. Es ist alles vereist und sehr glatt», erklärt Patrick Arnet (55), Geschäftsführer der Churer Bergbahnen. Am Heiligabend war im Bikepark deshalb schon wieder Schluss. Die Anlage war gerade einmal für vier Tage geöffnet. Auch in den kommenden Tagen wird der Bikepark voraussichtlich geschlossen bleiben.
Bikepark ist auch im Winter beliebt
Zu wenig Schnee zum Skifahren, zu viel für die Mountainbikes. Ein Dilemma für das Skigebiet Chur-Brambrüesch. Es ist nicht die einzige Bergregion, die sich aufgrund des Schneemangels ein Alternativprogramm ausdenken musste. «Die Situation ist für alle Skigebiete alles andere als lustig», meint Arnet.
Grundsätzlich kam die Öffnung des Bikeparks vor gut zehn Tagen bei den Velo-Fans gut an. «Es kamen wirklich viele Biker in den letzten Tagen, sogar aus Bern oder Luzern», erzählt Arnet. Die Churer Bergbahnen haben den Park schon in der Vergangenheit bei Schneemangel im Winter geöffnet. Trotzdem ist das Alternativprogramm für das Skigebiet keine optimale Lösung. «Die Biker können die fehlenden Skifahrer nicht kompensieren.»
Sonnenhungrige flüchten auf den Brambrüesch
Ironischerweise ist es aber wiederum das schlechte Wetter, das dem Churer Skigebiet nun unter die Arme greift. Über der Bündner Kantonshauptstadt liegt aktuell nämlich eine ungewöhnlich dicke Nebelschicht. Chur gehört normalerweise zu den sonnigsten Orten in der Schweiz.
«Viele Sonnenhungrige aus der Region Chur flüchten nun vor dem Nebel auf unseren Berg», sagt Arnet. Der Brambrüesch ist mit seinen gut 2000 Metern deutlich über der Nebelgrenze. Auch einige Besucher aus dem Flachland hätten dem Churer Hausberg laut Arnet in den letzten Tagen einen Besuch abgestattet.
Die sonnenhungrigen Wanderer ersetzten die fehlenden Wintersportler aber auch nur bedingt. Die Churer Bergbahnen hoffen deshalb, dass der kommende Kälteeinbruch am nächsten Wochenende Schnee mit sich bringt und die Skisaison im Bündnerland rettet. «Dann könnten wir mit einem blauen Auge davonkommen», hofft der Bergbahn-Chef.