Aktuelle Studie zeigt
In Yverdon-les-Bains leiden über 90 Prozent unter Schlafstörungen

In Yverdon-les-Bains VD beklagen über 90 Prozent der Einwohner Schlafstörungen, wie eine EPFL-Studie zeigt. Besonders betroffen sind einkommensschwache Viertel mit hoher Verkehrsbelastung. Die Stadt plant nun Workshops, um das Problem anzugehen.
Publiziert: 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 13:14 Uhr
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In Yverdon-les-Bains VD beklagen über 90 Prozent der Einwohner Schlafstörungen.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Über 90 Prozent der Einwohner berichten von Schlafstörungen
  • Schlafprobleme treten besonders in einkommensschwachen und belasteten Vierteln auf
  • 179 Teilnehmende wurden mit dem Pittsburgh Sleep Quality Index untersucht
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

In Yverdon-les-Bains VD schlafen Menschen besonders schlecht. Über 90 Prozent der an einer Studie teilnehmenden Einwohnerinnen und Einwohner berichteten von Schlafstörungen. Rund 15 Prozent berichteten zudem von Schläfrigkeit am Tag. «Diese Zahlen sollten für die Gesundheitsbehörden ein Weckruf sein», wurde der Studienerstautor in einer Mitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) vom Dienstag zitiert.

Zum Vergleich: Laut Zahlen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) leidet ein Drittel der Schweizer Bevölkerung an Schlafstörungen. Auch in vergleichbaren Studien anderswo lagen die Werte deutlich niedriger: Im Kanton Genf gaben 50 bis 60 Prozent der Bevölkerung an, unter Schlafproblemen zu leiden.

Stress, finanzielle Sorgen, gesundheitliche Probleme

Schlafprobleme treten laut der im Fachblatt «Journal of Affective Disorders» erschienenen Studie in Yverdon-les-Bains in allen Stadtteilen auf. Besonders häufig jedoch in einkommensschwachen Vierteln mit hoher Verkehrsbelastung, schlechter Infrastruktur und stärkerer Luftverschmutzung. Auch Stress, finanzielle Sorgen oder gesundheitliche Probleme wie Depressionen wirken negativ auf die Schlafqualität.

Laut der Studie berichteten zwar viele Bewohnerinnen und Bewohner dieser Viertel subjektiv über besseren Schlaf, griffen jedoch häufiger zu Schlaftabletten und benötigten länger zum Einschlafen. «Umwelt- und soziodemografische Faktoren spielen eine bedeutende Rolle bei diesen Schlafstörungen», betonten die Forschenden in der Studie.

Die Stadt Yverdon-les-Bains plant nun Informationsveranstaltungen und Workshops in den besonders betroffenen Vierteln.

Für die Studie haben Forschenden der EPFL und der Haute École d'Ingénierie et de Gestion du Canton de Vaud (HEIG-VD) die Schlafgewohnheiten von 179 Teilnehmenden aus Yverdon-les-Bains mithilfe des Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI) erfasst, einem standardisierten Fragebogen zur Selbstbewertung der Schlafqualität über einen Monat. Die erhobenen Daten wurden anschliessend mit Karten der Stadt kombiniert, um räumliche Muster von Schlafstörungen sichtbar zu machen.

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