Darum gehts
- Fleischfressende Made befällt erstmals Menschen in den USA
- Parasiten wie Onchocerca volvulus und Naegleria fowleri können schwere Erkrankungen verursachen
- Fuchsbandwurm-Symptome können bis zu 15 Jahre nach Infektion auftreten
Ein erschreckender Fall sorgt in den USA für Aufsehen: Zum ersten Mal hat sich eine fleischfressende Made der Neuwelt-Schraubenwurmfliege in einem Menschen eingenistet. Das teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Beim Patienten soll es sich um eine Person aus dem US-Bundesstaat Maryland handeln, die kurz zuvor von einer Reise nach El Salvador zurückgekehrt war.
Die parasitäre Schmeissfliegenart befällt normalerweise Rinder. Die Larven fressen sich durch ihren Wirt. Dazu gelten sie als Krankheitsüberträger unter anderem für das Maul-und-Klauenseuche-Virus. Der Befall kann für die Tiere tödlich enden. Die US-Behörden wollen den Fall genau beobachten. Momentan sei das Risiko für die öffentliche Gesundheit aber gering.
Immer wieder nisten sich Parasiten im menschlichen Körper ein. Eine Übersicht.
Gehirnfressende Amöbe
Das klingt schon übel, oder? Ist es auch. Konkret geht es um den kleinen Einzeller Naegleria fowleri. Der Erreger bevorzugt eine warme Umgebung – man findet ihn besonders in Süssgewässern und Böden in den Subtropen und Tropen. Jedoch bieten auch natürlich oder künstlich erwärmte Süssgewässer in den gemässigten Klimazonen ein begünstigendes Umfeld.
Beim Baden und besonders beim Tauchen treten die Infektionen auf. Verstärkt findet sich der Erreger in ungechlorten Süssgewässern über 30 Grad. Die Parasiten dringen über die Nase in den menschlichen Körper ein und wandern über den Riechnerv in das zentrale Nervensystem.
Dasselfliege
Die Dasselfliege kommt vor allem in tropischen Regenwäldern in Süd- und Mittelamerika vor. Die weiblichen Fliegen heften die Larven an Moskitos an, die die Larven dann mittransportieren. Meistens nisten sich die Larven beim Menschen unter der Kopfhaut, Armen oder Beinen ein. Manchmal aber auch in der Nase. Das musste eine Aargauerin schmerzhaft erleben. Während einer Reise durch Südamerika hatte sie plötzlich Schmerzen in der Nase. Eine Spital-Odyssee begann. Sie bekam Salben, Antibiotika und Schmerzmittel. Erst zurück in der Schweiz konnten Ärzte des Kantonsspitals Aarau die kleine Larve feststellen und entfernen.
Fuchsbandwurm
Der Fuchsbandwurm verbreitet sich zunehmend in Europa. Übertragen wird der Parasit hauptsächlich über Ausscheidungen von Füchsen. Durch die Eier können Lebensmittel kontaminiert werden, die der Mensch aufnimmt und so zum Zwischenwirt des Parasiten wird. Die tatsächliche Rolle dieser Übertragung ist jedoch nicht eindeutig geklärt. Vor allem bei Kontakt mit Füchsen, auch Hunden und seltener Katzen, in deren Darm der Bandwurm lebt, besteht jedoch verstärkt das Risiko einer Übertragung und damit einer Echinokokkose.
Im menschlichen Körper entwickeln sich die aufgenommenen Eier langsam zu Larven weiter. Durch die Darmwand wandern sie in die Blutgefässe und weiter in die Organe. Hauptsächlich nisten sie sich in der Leber oder Lunge ein. Fatal daran: Die Symptome können im Zweifelsfall auch erst 15 Jahre nach einer Infektion auftreten. Denn erst, wenn die Larven beginnen, das Organ tumorähnlich zu zerstören, zeigen sich Beschwerden.
Das augenfälligste Symptom einer fortgeschrittenen Erkrankung am Fuchsbandwurm: unspezifische Beschwerden im Oberbauch. Auch Abgeschlagenheit, Gelbsucht und Gewichtsverlust können Symptome sein.
Fieser Fadenwurm
Zum Schluss gehts um einen fiesen Fadenwurm, der zu Flussblindheit führen kann. Die auch Onchozerkose genannte Krankheit wird durch Kriebelmücken übertragen. Betroffen sind vor allem Bewohner von Flussgebieten im tropischen Afrika. Die Mücken geben Fadenwürmer (Onchocerca volvulus) weiter, die im Körper heranwachsen und über Jahre winzige Larven streuen, sogenannte Mikrofilarien. Diese wandern in die Haut und in das Augengewebe. Infizierte können in der Folge erblinden. Nach WHO-Angaben wird geschätzt, dass es weltweit rund eine halbe Million blinde Menschen als Folge der Flussblindheit gibt.