Verfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung
Ursache geklärt – Fondue-Rechaud sorgte für Brand am Glacier 3000

Vor rund drei Jahren brannte das Glacier-Restaurant 3000 in Les Diablerets VD. Nun ist klar: Der Brand wurde durch ein Fondue-Rechaud verursacht. Die damalige Leiterin des Restaurants muss sich vor Gericht wegen fahrlässiger Brandstiftung verantworten.
Publiziert: 14:02 Uhr
|
Aktualisiert: 15:51 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/5
Ein Fondue-Rechaud löste den Brand im Glacier-Restaurant 3000 in Les Diablerets VD vor rund drei Jahren aus.
Foto: CulAiss (Twitter)

Darum gehts

  • Ehemalige Restaurantleiterin im Glacier-Restaurant 3000 wegen fahrlässiger Brandstiftung vor Gericht
  • Nicht gelöschtes Fondue-Rechaud löste Brand aus
  • Im September 2022 war das Feuer ausgebrochen, verletzt wurde niemand
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Drei Jahre nach dem Brand im Glacier-Restaurant 3000 in Les Diablerets VD steht die damalige Leiterin des Restaurants vor Gericht. Sie muss sich wegen fahrlässiger Brandstiftung verantworten. Denn nun steht fest: Ein Fondue-Rechaud löste den Brand aus. 

Für die 40-Jährige gilt die Unschuldsvermutung. Sie wird am 10. und 11. November vom Bezirksgericht l'Est vaudois in Vevey VD vorgeladen. In der Anklageschrift, die am Dienstag von den Westschweizer Zeitungen «24 heures» und «Le Temps» veröffentlicht wurde, werden die Ursachen des Brandes genannt.

Plastikbehälter entzündete sich auf dem nicht gelöschten Rechaud

Demnach verursachte das Stapeln eines noch brennenden Fondue-Rechauds den Brand. Dabei soll sich der Plastikbehälter, der sich auf dem nicht gelöschten Rechaud befunden habe, entzündet haben. Das Feuer habe sich danach ausgebreitet, schreibt die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift.

Die Gebrauchsanweisung der Rechauds habe eine illustrierte Warnung enthalten, diese niemals zu stapeln. Zudem habe es den Vermerk «Achtung, Brandgefahr wegen Kunststoffbehälter» gegeben.

Der Mitarbeiter, der das Rechaud weggeräumt hatte, muss sich nicht vor der Justiz verantworten. Er sei über den Umgang mit diesen Geräten «weder informiert noch geschult» gewesen.

Staatsanwaltschaft sieht Missachtung der Sorgfaltspflicht

Die Staatsanwaltschaft erhebt hingegen Anklage gegen die damalige Restaurantleiterin. Diese war für das operative Management und das Personal des Restaurants zuständig. Sie habe sich nicht um den Verbleib der neuen Geräte gekümmert, die einige Wochen zuvor geliefert worden waren. So habe sie weder die Gebrauchsanweisung für die neuen Rechauds zur Kenntnis genommen, noch die Mitarbeitenden instruiert.

Der zuständige Staatsanwalt ist der Ansicht, dass sie ihre Sorgfaltspflicht bei der Überwachung, Anweisung oder dem Delegieren der ihr obliegenden Aufgaben missachtet habe. Er folgert, dass sie sich somit der fahrlässigen Brandstiftung schuldig gemacht haben könnte.

Im September 2022 brannte das Restaurant

Das Feuer war in der Nacht vom 18. auf den 19. September 2022 im Panorama-Restaurant ausgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt befand sich niemand im Gebäude. Die Seilbahn blieb intakt und der Wintersportbetrieb konnte rund sieben Wochen nach dem Brandausbruch mit einem reduzierten gastronomischen Angebot wieder aufgenommen werden.

Im November 2024 wurde ein neues Restaurant eröffnet, das vom Tessiner Architekten Mario Botta entworfen wurde. Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau beliefen sich auf 30 Millionen Franken.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen