Gedenkstätte für Asmin (†13) errichtet
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Sie starb beim Fussballspielen:Gedenkstätte für Asmin (†13) errichtet

13-Jährige tot auf Schaffhauser Fussballplatz – jetzt reden ihre Eltern
«Asmin starb in meinen Armen»

Asmin (†13) ist tot. Sie starb unerwartet bei einem Fussballspiel in Schaffhausen, bei dem auch ihre Eltern als Zuschauer anwesend waren. Nun hat ihre Familie mit Blick über den schweren Verlust gesprochen.
Publiziert: 00:00 Uhr
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Ileyda Kaya (21) hält ein grosses Bild ihrer verstorbenen Schwester Asmin (†13) in den Händen. «Sie war alles für mich.»
Foto: Ralph Donghi

Darum gehts

  • Asmin Kaya (†13) brach bei Fussballspiel in Schaffhausen zusammen und starb
  • Die Eltern mussten alles mitansehen
  • Die Trauer, aber auch die Solidarität sind riesig
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ralph DonghiReporter News

Traurig hält Ileyda Kaya (21) ein grosses Bild ihrer verstorbenen Schwester Asmin (†13) in den Händen. «Sie war alles für mich. Meine einzige Schwester. Meine Freundin. Mein Schatz, wie ich sie immer nannte», sagt sie leise. «Doch jetzt ist sie einfach nicht mehr da.»

Asmin Kaya ist die junge Fussballerin, die bei einem Spiel in Schaffhausen unerwartet zusammenbrach und noch auf dem Platz verstarb. Besonders tragisch: Ihre Eltern waren als Zuschauer da und mussten alles mitansehen. «Sie starb am Ende in meinen Armen», sagt ihre Mutter (47) im Gespräch mit Blick.

«Asmin war trümmlig»

Es ist das erste Mal, dass die leidgeprüfte Familie über ihren schweren Verlust spricht. Passiert ist das schier Unglaubliche am Samstag, dem 25. Oktober 2025. Asmin Kaya – die es geschafft hatte, vor zwei Jahren in Schaffhausen den Mädchenfussball ins Leben zu rufen – spielt um 16.15 Uhr mit ihrem Team, dem Sporting Club Schaffhausen, gegen den FC Volketswil. Sie sind rasch 6:1 in Führung.

«Asmin spielte in der Verteidigung», sagt Schwester Ileyda. Es seien viermal 20 Minuten Spielzeit angesetzt gewesen. «Leider war ich an dem Tag nicht beim Spiel dabei.»

Ihre Mutter erzählt vom wohl schlimmsten Tag ihres Lebens. «Asmin ging es während des Spiels nicht so gut, ihr war trümmlig», erinnert sie sich. Ihre Tochter sei mal kurz aus dem Spiel gekommen, habe etwas Süsses getrunken und sei dann weiterspielen gegangen. «Nach etwa drei Minuten im zweiten Viertel der Partie kam sie raus und hat sich ein wenig übergeben.»

«Mami, mir geht es gar nicht gut»

Schliesslich kommt es zur Tragödie. «Mein Mann und ich haben uns gleich um sie gekümmert», sagt die Mutter. «Asmin brach dann aber zusammen.» Ihre Tochter habe ihr nur noch gesagt: «Mami, mir geht es gar nicht gut.» Die Mutter sagt gefasst, aber traurig: «Asmin starb in meinen Armen.»

Sie und auch der Rettungsdienst hätten alles versucht, um Asmin wiederzubeleben. «Wir konnten am Ende nur noch zuschauen, wie an ihr die Herzmassage durchgeführt wurde. Doch es war leider alles vergebens», so die Mutter. «Asmin starb dort, wo sie am liebsten war: auf dem Fussballplatz.»

Unsagbar grosse Trauer und Tränen

Sofort werden weisse Sichtschutzwände aufgestellt. Die Angehörigen, die Fussballspielerinnen und alle anderen im Stadion können nicht glauben, was da gerade passiert ist. Es herrscht sofort unsagbar grosse Trauer. Tränen fliessen. «Es war ganz schlimm», sagt die Mutter. Und: «Wir konnten dann später nochmals von Asmin Abschied nehmen.»

Rasch wird auch die Schwester von Asmin informiert, Ileyda eilt vor Ort. «Ich kann immer noch nicht glauben, dass mein Schatz nicht mehr hier ist», sagt sie. Asmin habe sich so darauf gefreut, an dem Abend noch an die Eisdisco zu gehen – aber dazu kam es nicht mehr.

«Plötzlicher Herzstillstand»

Die Schweizer Familie mit türkischen Wurzeln sagt Blick, dass Asmin «an einem plötzlichen Herzstillstand» gestorben sei. «Wir wissen inzwischen, dass das jedem Menschen passieren kann. In jedem Alter», sagt die Mutter. Die genauen medizinischen Hintergründe sollen privat bleiben.

Die Mutter ist überzeugt: «Asmin ist jetzt ein Engel im Paradies. Und ich freue mich schon jetzt, wenn ich sie irgendwann wiedersehe.»

Während der Vater (49) von Asmin still trauert, sucht Ileyda Kaya Bilder von sich mit Asmin hervor – die Schwester darf diese im Einverständnis ihrer Eltern Blick zur Publikation geben. «Asmin war so lebensfreudig, intelligent, hilfsbereit», sagt Ileyda. Asmin habe es zuerst mit Volleyball und Eiskunstlaufen versucht – «doch Fussballspielen war dann ihre Passion», sagt die Schwester. «Dank ihr haben wir in Schaffhausen nun vier Mädchenteams mit rund 40 Kickerinnen.»

1000 Menschen nehmen Abschied

Vor zwei Wochen war die ganze Familie noch in den Ferien in Nizza. «Es war so eine schöne Zeit», sagen sie alle gemeinsam. Doch das Schicksal habe es mit Asmin leider nicht gut gemeint. Am Dienstag vergangener Woche wurde die Sekundarschülerin auf dem örtlichen Waldfriedhof in einem Holzsarg zur letzten Ruhe gebettet. «Es waren rund 1000 Menschen hier», sagt ihre Mutter immer noch überwältigt. «Die Solidarität war von allen Seiten riesig.»

Ileyda Kaya sagt abschliessend tieftraurig: «Ich kann nie mehr mit meiner Schwester in meinem Auto rumfahren und mit ihr Musik hören. Das wird mir am meisten fehlen. Asmin war einfach zu gut für diese Welt.»

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