Darum gehts
- Parkplatzmangel macht Autofahrerinnen und Autofahrer erfinderisch
- Sie stellen ihr Auto so ab, als hätten sie eine Panne
- In der Schweiz ist die Masche noch nicht angekommen
Nur kurz in den Laden springen, etwas einkaufen und wieder weg. Nur: Es gibt keine freien Parkplätze. Und das Auto einfach irgendwo abstellen, geht ja auch nicht. Oder vielleicht doch?
Auf Tiktok und X tauchen immer mehr Beiträge aus Grossbritannien und Deutschland auf, in denen vermeintlich besonders ausgefuchste Autofahrerinnen und Autofahrer versuchen, das System auszutricksen.
Sie stellen ihr Fahrzeug dort ab, wo es ihnen gerade passt, und öffnen die Motorhaube. So sieht es aus, als hätten sie eine Panne. Wenn man mit dem Auto nicht mehr weiterkommt, hat man ja keine andere Wahl – so scheint es. Und das soll vor einer Busse oder dem Abschleppdienst schützen.
Vorgetäuschte Panne hat reale Busse zur Folge
In der Schweiz scheint die Masche noch nicht angekommen zu sein. In Zürich zumindest sei das kein Thema, sagt Mediensprecher der Stadtpolizei Zürich Pascal Siegenthaler. «Bei jedem Pannenfall verläuft der Ablauf etwas unterschiedlich, entscheidend ist dabei auch, wo das Fahrzeug steht», sagt Siegenthaler zu Blick. Fahrzeughalterinnen- und Halter würden bei Bedarf Unterstützung der Polizei erhalten. «Sollte jemand aber eine Panne vortäuschen, um kostenlos zu parkieren, kann dies eine Busse zur Folge haben».
Echte Panne – keine Konsequenzen
Auch in Bern ist diese Vorgehensweise nicht bekannt, wie Mediensprecher der Berner Kantonspolizei Philipp Gasser sagt. Im Falle eines Fehlverhaltens sind auch dort mit Konsequenzen zu rechnen. «Wenn nicht eindeutig ersichtlich ist, dass es sich um eine Panne handelt, dann wird eine Ordnungsbusse wegen falschen Parkierens ausgestellt», so Gasser. Handelt es sich allerdings wirklich um eine Panne, gibts auch keine Busse.
Sarah Paul, Mediensprecherin der Stadtpolizei Winterthur ergänzt, dass bei tatsächlichen Pannen auch meistens eine Halterin oder ein Halter vorzufinden sei. «Sollte das nicht der Fall sein, versucht man, die Person ausfindig zu machen», sagt sie.
Wenn man tatsächlich eine Panne hat, muss man bis zum Eintreffen des Abschleppdienstes nicht mit einer Busse rechnen. «Auch dürfen notwendige Reparaturen vor Ort vorgenommen werden», sagt sie. Das wäre zum Beispiel der Fall, wenn ein Reifen gewechselt werden muss. Davon, diesen Trick auszuprobieren, ist also abzuraten.