Hier wird der Unfall-LKW aus der Aare gehievt
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Fahrer kommt ums Leben:Hier wird der Unfall-LKW aus der Aare gehievt

LKW-Chauffeur Adi E. (†68) stürzte in Winznau SO in die Aare
«Adi war ein lieber Typ und bei allen sehr geschätzt»

Es war ein spektakulärer Unfall in Winznau SO. Ein Lastwagen durchbrach ein Brückengeländer und stürzte in die Aare. Der Chauffeur hatte keine Chance und starb. Laut Blick-Recherchen verlor Adi E. (†68) sein Leben. Die Trauer um ihn ist riesig.
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Adi E. (†68) ist das Todesopfer von Winznau SO. Seine Tochter hat Blick dieses Bild, das sein Arbeitgeber auf seinem Handy gezeigt hat, zur Veröffentlichung freigegeben. Sie möchte aber nichts zum Unfall sagen.
Foto: Ralph Donghi

Darum gehts

  • Lastwagen durchbrach in Winznau SO Brückengeländer und stürzte in Aare
  • Der Chauffeur konnte nur noch tot geborgen werden
  • Die Trauer um Adi E. (†68) ist riesig
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ralph DonghiReporter News

Ein blaues Sicherungsnetz, Kerzen, ein Schal und ein Cap des FC Basel. Das ist alles, was auf der Aarebrücke in Winznau SO an den schrecklichen Unfall vom letzten Freitag erinnert. Ein Chauffeur kam mit einem Lastwagen von der Gösgerstrasse ab, durchbrach das Brückengeländer und stürzte in die Aare. Nach aufwendigen Bergungsarbeiten konnte der Lenker mitten in der Nacht auf Samstag nur noch tot geborgen werden.

Recherchen von Blick zeigen: Beim Chauffeur handelt es sich um Adi E.* (†68). «Er fuhr schon vor zehn Jahren für uns, ging dann weg und kam vor etwa einem Jahr wieder zu uns», sagt der Inhaber einer Solothurner Bau- und Transportfirma betroffen zu Blick – er möchte nur anonym Auskunft geben. Adi, wie ihn alle genannt hätten, sei eigentlich pensioniert gewesen und habe Teilzeit als Chauffeur gearbeitet. «Er hatte auch noch ein eigenes Geschäft in der Innerschweiz.» Und: «Adi war ein grosser Fan des FC Basel.»

Technischer Defekt oder Selbstverschulden?

Letzten Freitag, so der Firmeninhaber weiter, habe Adi E. kurz vor 15 Uhr seinen letzten Auftrag an dem Tag gehabt und sei dann mit dem Lastwagen von Olten SO in Richtung Winznau gefahren. «Es ist dort bei der Brücke eigentlich eine gerade Strecke», sagt er. Sicher sei, dass der Lastwagen im September erst gerade geprüft worden sei. Er vermutet: «Vielleicht hatte er ein gesundheitliches Problem.»

Die Solothurner Staatsanwaltschaft kann auf Anfrage von Blick noch nichts zu einer möglichen Unfallursache sagen: «Die entsprechenden Ermittlungen sind im Gang.»

Vor Ort war ein riesiges Aufgebot. Die starke Strömung der Aare verhinderte eine raschere Bergung. Um 2.30 Uhr konnten zwei 60-Tonnen-Pneukrane den dreiachsigen Lastwagen, der eine Thermomulde geladen hatte, schliesslich auf die Brücke hieven. Nach der Instandstellungen der Strasse und des Geländers konnte die Brücke für den Verkehr um 5.45 Uhr wieder geöffnet werden.

«Er machte auf mich einen guten Eindruck»

«Ich blieb nicht bis zur vollständigen Bergung dort», sagt der Firmeninhaber des verstorbenen Chauffeurs. «Es ist unsagbar traurig, was passiert ist», sagt er. «Adi war ein lieber Typ und bei allen sehr geschätzt sowie beliebt.» Er habe ihn an jenem Morgen noch auf dem Werkhof getroffen. «Er machte auf mich einen guten Eindruck.»

Dann zeigt der Firmeninhaber auf seinem Handy ein Foto seines Angestellten. «Das war Adi, wie wir ihn kannten», sagt er. Seine Tochter gibt später das Bild zur Veröffentlichung im Blick frei, möchte aber nichts zum Unfall sagen. Auch die anderen Angehörigen im Aargau trauern still um Adi E. Sein Chef sagt traurig: «Es ist ein grosser Verlust für uns.»

* Name bekannt 


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