Gewalt nach Junioren-Cup-Spiel im Aargau
Verband spricht harte Sanktionen und erteilt Bussen

Chaos beim Cup-Halbfinal der A-Junioren in Menziken AG im April: Nach dem Sieg des FC Mutschellen im Elfmeterschiessen kam es zu einem handfesten Streit. Nun gibts die Konsequenzen.
Publiziert: 03.04.2025 um 10:05 Uhr
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Aktualisiert: 01.05.2025 um 16:31 Uhr
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Fans stürmten den Platz.
Foto: Leserreporter

Darum gehts

  • Fussballspiel in Menziken endet in Auseinandersetzung zwischen Fans und Spielern
  • Beleuchtung wurde nach Elfmeterkrimi abgestellt, Zuschauer stürmten den Platz
  • Fussballverband zieht Konsequenzen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Denis MolnarJournalist

Unschöne Szenen waren es, die sich da an einem Mittwoch im April auf dem Sportplatz Fluckmatt in Menziken AG abspielten. Der FC Menzo Reinach empfing den FC Mutschellen. Auf dem Programm stand der Cup-Halbfinal der A-Junioren. Es kam zum Elfmeterkrimi, den der FC Mutschellen für sich entschied und 6:5 gewann. Zu viel der Emotionen für einige. Der Frust entlud sich noch auf dem Platz.

«Nachdem sie das Penaltyschiessen gewonnen hatten, wurden sie vom Gegner und Zuschauern angegriffen», schilderte eine Leserin den Vorfall gegenüber Blick. «Mehrere Spieler des FC Mutschellen erlitten Verletzungen.» 

Konsequenzen für Krawall-Fussballer

Nun teilt der Aargauer Fussballverband in einer Mitteilung die Sanktionen und Konsequenzen für die Spieler und die Vereine mit, die die Kontroll- und Disziplinarkommission des Aargauer Fussballverbandes bestimmt haben.

«Die Kontroll- und Disziplinarkommission des Aargauer Fussballverbandes hat in der Folge eine Spezial-Untersuchung eingeleitet», heisst es in dem Schreiben. «Die Vergehen seitens Spieler und Verein wurden als massiv und krass unsportlich bewertet».

Gegen insgesamt vier Spieler wurden Suspensionen sowie Bussen zwischen 330 und 500 Franken ausgesprochen. Auch die weiteren Konsequenzen werden in der Mitteilung aufgelistet. Sie reichen von Liga-Auschluss bis zu Bussen von mehreren Tausend Franken.

  • Ausschluss der beiden 4.-Liga-Teams (1a und 1b) des FC Menzo Reinach per sofort aus der laufenden Saison 2024/25, Annullierung der Spielresultate, Entzug vorhandener und künftiger Meisterschaftspunkte
  • Neuanmeldung von Teams in den Kategorien Junioren A und Aktive Herren erst ab 30.06.2027 und nach Neubeurteilung und auf Antrag durch die zuständige Behörde zugelassen
  • Raufhandel und unsportliches Verhalten: Busse CHF 2‘000.-
  • Unsportliches Verhalten und tätliche Angriffe seitens Zuschauern und Anhängern: Busse CHF 2‘500.-
  • Eindringen auf das Spielfeld seitens Anhängern und Verletzung der Sicherheitspflicht des Vereins: Busse CHF 2‘000.-
  • Unsportliches Verhalten von nicht identifiziertem Täter bei der gezielten Ausschaltung des Flutlichtes: Busse CHF 1‘000.-
  • Unterlassung der Sorgfaltspflichten in Bezug auf Sicherheit und Vereinsmanagement: Busse CHF 1‘000.-

Wie der AFV weiter schreibt, bestehen zudem Schwierigkeiten, Schiedsrichter für die Spiele aufzubieten. Gegnerische Teams würden sich sogar überlegen, auf Matches in Meziken oder Reinach zu verzichten. Dies hätte eine «Forfait Niederlage» zur Folge.

Dauerhafte Suspendierung angedroht

Um die Sicherheit aller zu gewährleisten, wurden dem Club «diverse Handlungsanweisungen» auferlegt. Sollten diese nicht eingehalten werden oder sich in den nächsten drei Jahren weitere untolerierbare Vorkommnisse ereignen, behalte man sich vor, den FC Menzo Reinach aus dem Verband auszuschliessen und ihm die Lizenz zu entziehen.« Der Aargauer Fussballverband akzeptiert weder physische noch verbale Gewalt auf den Fussballplätzen», heisst es deutlich.

Der Verband schrecke nicht davor zurück, auch künftig fehlbare Spielerinnen und Spieler oder ganze Teams dauerhaft zu suspendieren.

Eklat nach Sieg im Penaltyschiessen

Nach dem letzten Elfer im April, als alles klar gewesen sei, «wurde die Beleuchtung sofort abgestellt», woraufhin einige der Angereisten auf den Platz gerannt seien. «Wir hatten Angst um die Jungs», so die Zuschauerin damals gegenüber Blick. Die Polizei sei mit mehreren Wagen angerückt, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Die Kantonspolizei Aargau bestätigte einen Einsatz auf Anfrage. «Wir waren wegen einer Auseinandersetzung zwischen Fans mit mehreren Fahrzeugen vor Ort», sagte Mediensprecherin Vanessa Rumpold. Auch die Regionalpolizei sei involviert gewesen. «Es gab ein paar Leichtverletzte, die Stimmungen beruhigte sich aber schnell wieder.»

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