Darum gehts
- 24-Jähriger begeht über ein Dutzend Verkehrsdelikte in zwei Jahren
- Ein Jahr Gefängnis und hohe Geldbusse für den Aargauer
- Die heftigsten Raserdelikte in der Schweiz
Über ein Dutzend Verkehrsdelikte in weniger als zwei Jahren – das ist die wenig ruhmreiche Bilanz eines 24-jährigen Mannes aus dem aargauischen Suhrental. Der Mann fuhr etwa mit 98 km/h durch 50er-Zone oder ganze 156 km/h auf einer Strasse, auf der lediglich 80 km/h erlaubt sind. Inzwischen musste sich der junge Mann vor Gericht verantworten.
Die Beweislast war erdrückend: Die Staatsanwaltschaft liegen mehrere Videos vor, die die drastischen Geschwindigkeitsüberschreitungen beweisen. Dementsprechend schwierig war es für den 24-Jährigen, seine Taten zu dementieren. Die Staatsanwaltschaft zitierte den Täter gemäss «Aargauer Zeitung» vor Gericht mit folgenden Worten: «Lueg, wieni jetzt über Rot zieh, Bro.»
Weil der Angeklagte seine Taten gestand, war der Prozess immerhin kurz. Das Strafmass: eine einjährige Gefängnisstrafe und eine Geldbusse von 14'600 Franken. Der Wiederholungstäter zeigte sich schliesslich reuig: «Ich weiss, dass das, was ich getan habe, falsch ist, und ich bereue es».
Dieser Fall ist inzwischen nur noch einer von vielen. Raser sorgen regelmässig mit ihren hohen Geschwindigkeitsüberschreitungen für Schlagzeilen. Das waren die drei heftigsten Raserfahrten in der Schweiz:
325 km/h beim Autobahnkreuz Vengeron
Das absolute Extrem und somit der Schweizer Rekord (im negativen Sinne): 325 km/h auf der A1 beim Autobahnkreuz Vengeron. Hinter dem Steuer des Bentley Continental sass ein junger Schweizer, der am 21. April 2011 um halb vier Uhr morgens die Nadel seines Tachos bei erlaubten 100 km/h auf 325 km/h steigen liess – und sich dabei obendrein aufnahm. Dumm nur, dass das Video den Raser später belastete.
Trotzdem bestritt der Mann die Vorwürfe. Ein Freund sei das Auto gefahren, behauptete der damals 28-Jährige. Er selbst sei lediglich Beifahrer gewesen. Allerdings konnte die Polizei beweisen, dass nur eine Person in dem Auto sass. Jean-Christophe Sauterel, Sprecher der Polizei des Kantons Waadt, sprach damals gegenüber dem Schweizer Fernsehen (ATS) von einem «Verkehrsverbrecher». Und weiter: «Das ist keine Rennstrecke. Dieses Verhalten ist kriminell.»
303 km/h auf der Autobahn und 30 Verkehrsdelikte
Auch bei diesem Raser waren die 303 km/h auf der Autobahn nur die Kirsche auf der Sahne: Ein junger Mann aus dem Kanton Freiburg fuhr im Juli 2022 bei erlaubten 120 km/h ganze 183 km/h zu schnell. Auch er filmte sich selbst bei der Fahrt.
Tatsächlich beging der Mann insgesamt 30 weitere Verkehrsdelikte. Einmal sass sein kleiner Neffe nicht angeschnallt auf dem Vordersitz, einmal fuhr er mit 101 km/h in einer 30er-Zone.
Im April dieses Jahres wurde der 20-jährige Freiburger zu 36 Monaten Gefängnis verurteilt. 28 davon wurden bedingt ausgesprochen. Erneut konnten durch polizeiliche Ermittlungen diverse Videos erfasst werden, die den Täter belasteten.
Über 200 km/h in der 60er-Zone
Nicht nur auf der Autobahn wird gerast: Ein junger Mann aus Bassersdorf ZH beging im Jahr 2015 in Kloten ein schweres Verkehrsdelikt. Mit mindestens 200 km/h bretterte der junge Mann damals durch den Ort. Erlaubt waren 60 km/h.
Auch in diesem Fall hatte ein Video den Raser belastet – und schliesslich zum Geständnis gebracht. Das Video wurde von seinem Freund aufgenommen und landete nach zwei Jahren bei der Polizei. Das Gericht verurteilte den Mann zu 23 Monaten Gefängnis – jedoch bedingt.