Darum gehts
- Tipps für sicheres Gehen bei Glatteis und Schneematsch im Winter
- Pinguingang, Schuhe mit Profil und Hände aus den Taschen empfohlen
- Und: Halt suchen, Schuhwahl, Spikes, Eispickel
Das Trottoir glitzert verdächtig unter Glatteis oder ist überzogen von glitschigem Schneematsch – jetzt heisst es aufpassen! Denn im Winter wird es nicht nur auf den Strassen glatt, auch Fussgänger müssen besonders vorsichtig sein. Ein falscher Schritt – schon liegt man am Boden!
Ein Sturz bei Glätte kann ziemlich gefährlich werden, besonders für ältere Menschen. Neben Brüchen am Hand- oder Sprunggelenk sowie am Oberschenkelhals droht sogar ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, wenn der Sturz nicht mehr abgefangen werden kann, warnt die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Doch es gibt auch einige Tricks, wie man Stürze verhindern kann.
Pinguingang
Pinguine sind wahre Experten, wenn es um rutschige Eisflächen geht. Orthopäden und Unfallchirurgen raten bei Glätte daher, den Gang der Pinguine nachzuahmen. Fussgänger sollen die Füsse langsam und in kleinen Schritten über das Trottoir schieben, heisst es auf der Webseite der DGOU.
Die Sohle liegt dabei ganz auf, der Fuss sollte leicht nach aussen zeigen. Der Körper wird über dem auftretenden Bein leicht nach vorn geneigt – der verlagerte Körperschwerpunkt sorgt für mehr Stabilität. Zugleich fällt man so eher nach vorn und nicht auf den empfindlichen Hinterkopf.
Halt suchen
Häuserwände, Geländer oder Zäune – wer sich daran abstützt, kann auch sicherer laufen. Auch das Unterhaken bei einer anderen Person bietet mehr Halt. Wichtig ist, sich möglichst weit weg von Trottoirrändern zur Strasse hin oder von Perronrändern am Bahnhof zu bewegen.
Schuhe mit Profil
Die Wahl von geeignetem Schuhwerk kann das Risiko von Stürzen vermindern. Im Winter sollten stets Schuhe mit Profil getragen werden, empfehlen die Experten. Denn im Gegensatz zu glatten Ledersohlen geben diese mehr Halt im Schneematsch. Wer im Büro jedoch nicht auf schicke Schuhe oder hohe Absätze verzichten will, kann diese mitnehmen und vor Ort wechseln.
Spikes für Schuhe
Wer noch mehr Halt sucht, kann normale Schuhe auch mit Spikes wintertauglich machen. Die zackigen Eisen können je nach Modell über die Schuhe gezogen oder angeschraubt werden. Auf vereisten Wegen oder festgestampftem Schnee bieten sie mehr Halt und Sicherheit.
Eispickel für Gehstöcke
Vor allem für ältere Menschen, denen das Gehen schwieriger fällt, wird Glätte auf dem Trottoir zu einem grossen Risiko. Selbst Gehstöcke oder Krücken rutschen auf dem vereisten Boden weg. Um das zu verhindern, können Eispickel an der Spitze von Gehstöcken und Krücken angebracht werden. Die zackige Metallvorrichtung findet auch bei Schnee und Eis Halt.
Hände aus den Jackentaschen
Bei frostigen Temperaturen ist es zwar verlockend, die Hände tief in den Jackentaschen zu vergraben, doch im Fall eines Sturzes kann das gefährlich werden. Denn sind bei einem Sturz die Hände frei, kann dieser zumindest so abgefangen werden, dass man nicht mit dem Kopf aufprallt.
Kommt es zum Sturz, ist es ratsam, den Körper bewusst zu entspannen, um die Aufprallenergie auf eine möglichst grosse Fläche zu verteilen. Der Sturz kann entweder durch die Hände oder durch seitliches Abrollen gemindert werden. Wichtig ist dabei, den Kopf zu schützen.
Velo zu Hause lassen
Auch auf das Velo sollte bei Glätte verzichtet werden. Da das Rad keine Winterreifen besitzt, droht beim Bremsen oder in Kurven die Gefahr, wegzurutschen.
Glätte vermeiden
Vor allem bei älteren, gangunsicheren Menschen empfiehlt es sich, bei Glättegefahr besser nicht nach draussen zu gehen. So können unnötige Gefahren vermieden werden.