Das sind die kältesten Orte der Welt
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Weniger als –50 Grad:Das sind die kältesten Orte der Welt

Spekulationen um «Jahrhundert-Winter»
Das sagt Meteo Schweiz zum abschwächenden Polarwirbel

Meteo Schweiz äussert sich zu den Spekulationen über einen «Jahrhundertwinter». In den vergangenen Tagen häuften sich Berichte über einen abschwächenden Polarwirbel, der der Schweiz einen eisigen Winter bescheren könnte.
Publiziert: vor 48 Minuten
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Aktualisiert: vor 22 Minuten
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Sieht es bald so aus in der Schweiz? Geht es nach mehreren Berichten, könnte das diesen Winter der Fall sein.
Foto: KEY

Darum gehts

  • Spekulationen über einen strengen Winter sind laut Meteo Schweiz verfrüht
  • Seltenes Wetterphänomen über dem Nordpol könnte Kälteperioden in Europa beeinflussen
  • In den letzten 70 Jahren wurde dieses Ereignis nur dreimal beobachtet
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Spekulationen um einen «Jahrhundertwinter» sind laut Meteo Schweiz verfrüht. Man gehe derzeit eher von einem milden Winter aus, teilte das Bundesamt für Meteorologie auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Derzeit mehren sich Berichte, wonach ein seltenes Wetterphänomen über dem Nordpol einen strengen Winter nach Europa und in die Schweiz bringen könnte. Dabei handelt es sich um eine sogenannte plötzliche Stratosphärenerwärmung.

Normalerweise hält ein starker Polarwirbel die Kaltluft über der Arktis fest. Schwächt er sich ab, kann es in der Stratosphäre, der Luftschicht in einer Höhe von rund 10 bis 50 Kilometern, innert weniger Tage zu einem Temperaturanstieg von bis zu 50 Grad kommen. Das kann den Polar-Jetstream verändern und die Wahrscheinlichkeit für Kälteperioden in mehreren Regionen der Welt erhöhen.

Ungewöhnliches Ereignis

Meteo Schweiz bestätigt, dass sich in rund 30 Kilometern Höhe der Polarwirbel über der Arktis aktuell abschwächt und verformt. In den kommenden zwei Wochen dürfte die Temperatur in dieser Schicht der Stratosphäre deutlich ansteigen. So früh in der Saison sei ein solches Ereignis in den letzten 70 Jahren erst dreimal beobachtet worden (1958, 1968, 2000), so Meteo Schweiz.

Welche Folgen das für das Winterwetter in der Schweiz hat, ist noch offen. Entscheidend sei, ob sich die Veränderungen in der Stratosphäre überhaupt bis in die Troposphäre – also die für unser Wetter relevante Luftschicht – durchsetzen. Häufig werde zudem eher Nordamerika als Europa von den damit verbundenen Kaltluftausbrüchen betroffen. Der Polarwirbel könne sich auch wieder neu bilden, mögliche Auswirkungen liessen sich daher nicht auf den gesamten Winter hochrechnen.

Am bisherigen Saisonausblick ändert sich darum nichts: Für November bis Januar bleibt die Wahrscheinlichkeit eines insgesamt kalten Winters in der Schweiz laut Meteo Schweiz eher gering. Für Dezember werden wenig Abweichungen gegenüber dem langjährigen Mittel erwartet, für Januar und Februar hingegen eine hohe Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittliche Temperaturen. Anders als Wetterprognosen seien Saisonprognosen zur Klimaentwicklung aber mit einer hohen Unsicherheit behaftet. Die Qualität von Langfristprognosen für Mitteleuropa und somit auch für die Schweiz sei nach wie vor begrenzt.

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