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Frau bewirbt sich jahrelang auf Job – ein Post ändert alles

Eine junge Frau mit Masterabschluss suchte über 800 Tage lang nach einem Job. Als nichts half, entschied sie sich für eine Bewerbung in Form eines Memes. Der Post änderte alles.
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Allie L. aus Chicago hat mit einer innovativen Methode einen Job gefunden.
Foto: Linkedin

Darum gehts

  • Frau findet nach kreativer Bewerbung Job. Andere teilen ähnliche Erfahrungen
  • Unkonventionelle Methoden wie humorvolle Posts führten zum Erfolg
  • Allie verschickte über 500 Bewerbungen in 800 Tagen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Janine EnderliRedaktorin News

Sie suchte über zwei Jahre lang nach einem neuen Job und verfasste unzählige Bewerbungen: Allie Latic (29) aus dem Raum Chicago war verzweifelt. Trotz eines Masters in Bibliotheks- und Informationswissenschaft fand die Amerikanerin einfach keinen Job. Aus diesem Grund entschied sie sich für einen etwas kreativeren Ansatz – und tatsächlich: Mit der unkonventionellen Methode schaffte es die junge Frau, eine Anstellung zu finden. Jetzt möchte sie anderen Mut machen. 

«Zwischen dem Masterabschluss im Mai 2023 und dem offiziellen Jobangebot im Juli 2025 lagen rund 800 Tage. In dieser Zeit verschickte ich über 500 Bewerbungen», erklärt die Amerikanerin gegenüber «Business Insider». Sie nutzte sämtliche empfohlenen Strategien – vom Networking über soziale Medien, optimierte Lebensläufe durch eine Software bis hin zur Übernahme bestimmter Formulierungen aus Stellenanzeigen. Nichts half.

29-Jährige gab fast auf

Nach Hunderten von Bewerbungen «auf jede Stelle, die das Wort Bibliothek enthielt», gab die Hochschulabsolventin fast auf. «Man denkt sich irgendwann einfach, es ist egal», betont sie gegenüber dem Wirtschaftsportal. «Es gab Tage, an denen ich so niedergeschlagen war, dass ich mich auf jede Stelle bewarb, für die ich meiner Meinung nach die erforderlichen Fähigkeiten hatte und die ich moralisch und ethisch ausüben konnte, ohne mich in den Schlaf zu weinen.»

Allies Situation kennen viele Menschen in der Schweiz. So kämpfte auch Debbie Bossard (28) aus dem Aargau monatelang um eine Stelle. Die gelernte Kauffrau sitzt wegen einer angeborenen Wirbelsäulenfehlbildung im Rollstuhl und erhielt trotz viel Arbeitserfahrung immer wieder Absagen. «Mir fehlt jemand, der mir eine Chance gibt», sagte sie im Januar zu Blick. Also entschied sie sich, ebenfalls auf Linkedin auf die Suche zu gehen. Bossards Aufruf ging viral.

Auch Fälle in der Schweiz

Sie erhielt auf ihren Linkedin-Post unzählige Reaktionen, knapp 150 Kommentare fanden sich zu Beginn allein unter dem Post, über 450 Mal wurde er geteilt. «Es ist einfach überwältigend. Ich hätte nie damit gerechnet, dass das so durch die Decke geht», so Bossard zu Blick. Nach dem Post bekam sie mehrere Angebote, konnte zahlreiche Gespräche führen.

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei Alexia Schütz (53) aus Genf: Nach über 150 Absagen entschloss sie sich zu einer ungewöhnlichen Aktion und stellte sich mit einem handgeschriebenen Plakat an einen Bahnhof – mit der selbstironischen Aufschrift: «Ich, 50, alte Schachtel, suche Arbeit». Ihr Mut und ihr Humor sorgten schweizweit für Aufmerksamkeit und machten ihre Suche überhaupt erst sichtbar. Über zwei Jahre später hat Schütz viele Leute kennengelernt und konnte einiges an Arbeitserfahrung sammeln. «Ich würde es jederzeit wieder tun», sagt sie zu Blick. 

«Plz Hire Me»

Auch Allie Latic beschloss nach der langwierigen Suche, ihre Taktik zu ändern. Statt weiter Bewerbungen ins Leere zu schreiben, entschied sie sich für Humor und Kreativität. Aus Frust erstellte sie ein satirisches «Plz Hire Me»(«Stellen Sie mich ein»)-Bild. Allie kreierte zum Spass eine Art Bewerbungszeichnung mit Foto, Sternzeichen und Hundebild. Freunde ermutigten sie, es in einer lokalen Facebook-Gruppe zu posten.

Diese Video-Bewerbung geht richtig schief
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Kamera läuft zu früh:Diese Video-Bewerbung geht richtig schief

Der Effekt war enorm: Allie erhielt über 200 Reaktionen, zahlreiche Nachrichten und 25 Jobangebote. Ihre jetzige Chefin, die Besitzerin eines Fotostudios, meldete sich direkt bei Allie. «Ihr gefiel meine Authentizität. Ich hatte gar nicht gemerkt, wie viele Fähigkeiten ich damit gezeigt hatte», sagt Allie. Seit Juli 2025 arbeitet sie jetzt als Studio-Managerin in einem Teilzeitpensum.

Auch bei Debbie Bossard aus dem Aargau hat der Linkedin-Post einiges verändert. Die Rollstuhlfahrerin erhielt nach ihrem Beitrag zahlreiche Rückmeldungen und neue Chancen, wie sie erzählt. Inzwischen hat sie wieder eine Anstellung gefunden.

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