So wirst du die Grippe schnell wieder los
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Die besten Hausmittel:So wirst du die Grippe schnell wieder los

Die Schweiz fest im Würgegriff der Grippe – Zahlen um zwei Drittel hochgeschnellt
«Mehrere Freunde haben uns vor der Grippewelle gewarnt»

Die Grippewelle hat die Schweiz früh erfasst. Laut BAG sind die Fallzahlen in den vergangenen Wochen schnell gestiegen. Experten raten zur Impfung und zu Vorsichtsmassnahmen, um die Weihnachtszeit gesund zu geniessen.
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Sari (28) aus Zürich und Kara (25), Touristin aus New York, sind von mehreren Freunden vor der Schweizer Grippewelle gewarnt worden.
Foto: Riccarda Campell

Darum gehts

  • Grippewelle erfasst die Schweiz früher als üblich
  • BAG empfiehlt Impfung und einfache Verhaltensweisen zum Schutz
  • 1,2 Millionen Grippe-Impfstoffdosen im Herbst 2025 verkauft
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Schnäuzen, niesen, husten. Heisse Stirn, schmerzende Glieder. Die Menschen in der Schweiz liegen wieder reihenweise flach und quälen sich mit Krankheitssymptomen durch den Tag. Wer ist der Bösewicht, der uns die Weihnachtszeit vermiest? Die Grippewelle! Die Influenza hat sich wieder angeschlichen.

Und sie ist ungeduldiger als sonst, wie BAG-Sprecher Simon Ming am Donnerstag auf Blick-Anfrage erklärt: «Im Vergleich zu Vorjahren zeigt sich dieser Anstieg der Influenza-Nachweise diese Saison eher früher und ist vergleichbar mit der Saison 2022/23, die zu den grösseren Grippewellen zählte.»

Zwei Drittel mehr Fälle

Laut dem BAG wurden in der vergangenen Woche 846 laborbestätigte Grippefälle in der Schweiz und Liechtenstein registriert. Heisst laut Infoportal: «Die Fallzahlen im obligatorischen Meldesystem haben letzte Woche um zwei Drittel zugenommen im Vergleich zur Vorwoche.» Sprecher Ming sagt: «Der Anstieg der Grippefälle ist früh, aber für die Schweiz nicht aussergewöhnlich.»

In den Apotheken sind die Folgen spürbar, so etwa bei den Rotpunkt-Apotheken. Carlo Schenker, Leiter Kommunikation, sagt auf Blick-Anfrage: «Generell beobachten wir derzeit viele Krankheitsfälle. Bereits im November ist die Nachfrage nach Husten- und Kombinationspräparaten deutlich gestiegen und hält im Dezember an.»

Warnung vor Grippewelle

Blick hat sich auf der Strasse umgehört. Sari (28) aus Zürich und Kara (25), Touristin aus New York, wurden gar vor der Schweizer Grippe gewarnt: «Mehrere Freunde haben in unseren Gruppenchats geschrieben, dass derzeit eine Grippewelle umgeht und wir vorsichtig sein sollten, weil sie sehr ansteckend ist. Viele aus den Chats liegen bereits krank im Bett. Deshalb passen wir auf und halten Abstand.»

Auch im Umfeld von Jiayi Liu (24), Studentin aus Deutschland, ist die Grippe spürbar: «Meine Mitbewohner und mein Freund sind krank. Wir stehen aber eh unter grossem Druck, weil gerade Prüfungsphase ist. Da ist man ohnehin schon angeschlagen und wird schneller krank.»

Und Alex Hall (19), Schüler aus Zürich, sagt: «Ich war vor zwei Tagen ziemlich krank. Das war schlimm. Ich lag einfach nur schlapp im Bett.»

Impfungen als Schutz

Damit man die Weihnachtszeit trotzdem geniessen kann, lautet der wichtigste Rat des BAG: «Die Grippe gar nicht erst bekommen. Dabei helfen zwei Dinge: Impfen und einfache, angepasste Verhaltensweisen.»

Sprecher Ming erklärt: «Die Impfung bietet Schutz gegen schwere Erkrankungen und gegen Grippe-Komplikationen. Eine Impfung ist immer noch möglich und sinnvoll.» 

Und tatsächlich: Die Leute greifen auch diesen Herbst und Winter wieder zur Spritze, wie die Impfeinschätzung des BAG zeigt. «Nach Angaben der Herstellerfirmen wurden im Herbst 2025 rund 1,2 Millionen Dosen an Grippe-Impfstoff verkauft», sagt Ming. «Praktisch alle dieser Dosen wurden auch tatsächlich verimpft, die Zahl entspricht somit annähernd jener der geimpften Personen in der Schweiz. Die Zahl ist damit ähnlich hoch wie in den Vorjahren.»

Doch: Es gibt auch solche, die nichts vom Impfen hören wollen. So etwa Philip Francis (67), Lehrer aus Zürich. Er sagt: «Ich habe mich nicht gegen die Grippe impfen lassen. Ich halte es nicht für nötig.»

Veysi Baz (52), Autor aus Zürich, erklärt: «Ich habe mich nicht gegen die Grippe impfen lassen. Das kam mir gar nicht in den Sinn. Trotzdem bin ich gesund.»

Auch die deutsche Studentin Jiayi Liu hat sich nicht impfen lassen. Sie sagt: «Ich kenne nur eine einzige Person, die das getan hat – und er ist tatsächlich der Erste, den ich überhaupt kenne, der sich gegen die Grippe impfen liess.»

Tipps gegen Ansteckung

Das BAG führt weiter aus, wie man sich verhalten kann, um sich und andere vor einer Ansteckung zu schützen: bei Symptomen, beziehungsweise Erkrankung, zu Hause bleiben, eine Maske tragen, Händewaschen und in Armbeuge niesen. Ming: «So schützen wir uns vor Atemwegsinfektionen.»

Tipps hat auch Carlo Schenker von den Rotpunkt-Apotheken. Er spricht sich dafür aus, das Immunsystem zu stärken. «Beispielsweise mit Sonnenhut/Echinacea, Vitamin C und Zink, regelmässiger Bewegung an der frischen Luft und gesunder Ernährung.»

Spannend: Dass die Grippewelle über der Schweiz schwappt, zeigt sich auch im Abwasser. Laut dem BAG steigt die Viruslast in mehreren Regionen an. Die aktuellen Zahlen entsprechen 9,3 bestätigten Fällen pro 100'000 Einwohner. Regional zeigen sich deutliche Unterschiede: Am stärksten betroffen sind derzeit das Tessin (44,30 Fälle pro 100'000 Personen), Wallis (15,35) und Basel-Stadt (13,41). Geringe Fallzahlen melden Schwyz (1,18), Schaffhausen (2,26) und Uri (2,61).

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