Dahinter steckt eine tragische Geschichte
Brite will die zehn grössten Schweizer Seen durchschwimmen

Der frühere Leistungsschwimmer Neil Gilson will es noch einmal wissen und steigt dafür in die grössten Schweizer Seen. Doch nicht für die Rekorde macht er das, sondern um auf eine seltene Krankheit aufmerksam zu machen, an der sein Sohn leidet.
Publiziert: 09.06.2025 um 19:27 Uhr
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Aktualisiert: 09.06.2025 um 19:59 Uhr
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Für seinen Sohn Jack möchte Neil Gilson zehn Schweizer Seen durchschwimmen.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Britischer Schwimmer will zehn Schweizer Seen durchqueren für kranken Sohn
  • Neil Gilson sammelt Spenden für Behandlung seltener Krankheit seines Sohnes Jack
  • Gilson hält Weltrekord für schnellste Durchquerung des Genfersees: 22 Stunden 9 Minuten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Im Wasser fühlt sich Neil Gilson (40) aus North Devon im Südwesten Grossbritanniens wohl. Als junger Mann zählte Gilson zu den besten Schwimmern des Landes, vor allem über 1500 Meter Freistil. Inzwischen geht es für ihn nicht mehr über die kurze Strecke. Er liebt die Herausforderung. Vor zwei Jahren knackte er den Weltrekord für die schnellste Durchquerung des Genfersees. Er brauchte für die 72 Kilometer «nur» 22 Stunden und 9 Minuten. Der alte Rekord aus dem Jahr 1986 mit 22 Stunden und 45 Minuten war damit gebrochen. 

Und jetzt will Gilson wieder ins Wasser. Aber nicht in einen, sondern gleich in zehn Schweizer Seen. Diese will der Brite nämlich in den nächsten zwei Jahren durchschwimmen. Ihm gehts dabei nicht um Rekorde, sondern um den guten Zweck. Wie auch schon bei der Durchquerung des Genfersees will Gilson jetzt wieder Spenden sammeln und auf die seltene Krankheit seines Sohnes Jack Gilson (9) aufmerksam machen. Als der kleine Bub zwei Jahre alt war, entwickelte er plötzlich zwanghaftes Verhalten und wurde zunehmend aggressiv. Ein Schock für die Eltern.

«Schwimmen ist das, was ich kann, und ich möchte es nutzen»

«Es geschah fast über Nacht», sagt Neil Gilson dem Schwimmsport-Portal swimswam.com. «Er wurde von einem fröhlichen Kleinkind zu jemandem, den wir nicht wiedererkannten. Wir waren bei unzähligen Ärzten und kamen nicht weiter. Ich fühlte mich hilflos.» Schliesslich stellten Ärzte dann doch die Diagnose: Jack leidet an einem neuropsychiatrischen Syndrom.

Konkret: Pediatric Autoimmune Neuropsychiatric Disorders Associated with Streptococcal Infections, kurz Pandas. Es handelt sich dabei vermutlich um eine fehlgeleitete Immunreaktion nach Infektionen mit Streptokokken, die fälschlicherweise das Gehirn angreift.

Bislang ist wenig über die Krankheit bekannt. Und das will Neil Gilson ändern. «Schwimmen ist das, was ich kann, und ich möchte es nutzen, um auf eine Krankheit aufmerksam zu machen, die immer noch so missverstanden wird.» Bei der Schwimmaktion wird der Brite auch wieder in den Genfersee steigen, vielleicht wird er sogar seinen eigenen Rekord brechen.

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