Dachstock von Mehrfamilienhaus in Vollbrand
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Inferno in Oberbipp BE:Video zeigt, wie heftig das Feuer wütete

Mädchen starb in den Flammen
Defekter Storen führte zum Inferno in Oberbipp BE

Bei einem Brand in Oberbipp BE ist am 10. November ein Mädchen ums Leben gekommen. Nun ist die Brandursache klar.
Publiziert: 10:04 Uhr
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Aktualisiert: vor 53 Minuten
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Bei einem Brand in Oberbipp kam in der Nacht auf Montag ein Mädchen ums Leben.
Foto: Leserreporter /

Darum gehts

  • Bei einem Brand in Oberbipp stirbt ein Mädchen
  • Nachbarin Rita Leuenberger schildert die schlimmen Minuten des Brands
  • Der Schock im Dorf sitzt tief
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Rita Leuenberger (70) ist immer noch geschockt von dem, was in ihrem Haus vor wenigen Stunden passiert ist.

Sie hustet, dann sagt sie zu Blick: «Ich war gerade beim Arzt, aber es geht mir schon besser», sagt sie. «Die Augen brennen noch etwas.» Leuenberger ist glimpflich davongekommen.

Mädchen bei Brand verstorben

In Oberbipp BE kam es am 10. November zur Katastrophe. In einem Mehrfamilienhaus brach ein Feuer aus, das Gebäude wurde ein Raub der Flammen.

17 Personen, die sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs im Haus befanden, mussten durch die Einsatzkräfte in Sicherheit gebracht werden. Aus Sicherheitsgründen wurden auch drei umliegende Häuser evakuiert.

Doch für ein Kind im Primarschulalter kam jede Hilfe zu spät. Es starb in den Flammen. Seine Mutter wurde verletzt ins Spital gebracht.

Nun sind die Ermittlungen zur Brandursache abgeschlossen, wie die Kantonspolizei am Dienstag in einer Medienmitteilung schreibt. Der Brand ist auf eine technische Ursache bei einem Akku eines im Dachfenster vorhandenen Storenmotors zurückzuführen.

Fassungslose Nachbarin

Rita Leuenberger kann noch nicht richtig fassen, dass das Mädchen gestorben ist. «Das ist einfach nur schrecklich», sagt sie. Die Rentnerin wohnt im obersten Stock gleich unter dem Estrich, wie auch die Nachbarin mit ihrer Tochter.

«Ich erwachte von den Schreien und schaute in das Treppenhaus. Es hatte bereits viel Rauch. Feuer sah ich aber noch keines», erzählt Leuenberger. Und weiter: «Die Nachbarn und die Feuerwehr brachten mich nach draussen, man schickte mich gleich in den Krankenwagen.» Zum Glück kam auch gleich ihr Hund mit raus. «Der Tierarzt hat schon Entwarnung gegeben, er hat den Rauch gut überstanden.»

Von ihrer Nachbarin sah sie nur, wie diese in den Helikopter gebracht und auch gleich abtransportiert wurde. «Sie hatte wohl schlimmere Verletzungen», sagt Leuenberger. Dass die Tochter in den Flammen ihr Leben liess, lässt ihr keine Ruhe. «Einfach schrecklich», wiederholt Leuenberger.

Schock sitzt tief

Ein anderer Nachbar, der ebenfalls in dem Haus wohnt, sagt zu Blick: «Ich hörte den Lärm und ging ins Treppenhaus. Die Feuerwehr war noch nicht da. Die Mutter war ohnmächtig. Ich holte Kleider für sie. Zu ihrer Tochter in die Wohnung haben wir es nicht geschafft, es brannte schon zu stark.» Dann sei die Feuerwehr gekommen und habe ihn weggeschickt. «Ich konnte nicht mehr hinsehen», sagt der Mann.

Auch andere Leute in Oberbipp sind am Tag danach geschockt. «Es rauchte zuerst, dann brannte das Dach wie Zunder. Die Flammen schlugen weit in den Himmel hoch», sagt eine unmittelbare Anwohnerin. Auch sie kennt die Opferfamilie. Ihre Tochter ging mit dem verstorbenen Mädchen auf dieselbe Schule.

Die Brandruine wurde weiträumig abgesperrt. Immerhin die angrenzenden Häuser konnte die Feuerwehr vor den Flammen abschirmen.

Neben dem Schock über den Tod ihrer jungen Nachbarin ist Rentnerin Rita Leuenberger derweil sehr traurig über den Verlust ihrer Wohnung. «Ich musste den Hausschlüssel abgeben. Vermutlich ist da nichts mehr übrig. Ich habe diese Wohnung geliebt», sagt sie. Auch wenn die Versicherung alles bezahle, ihr Daheim gebe es nicht mehr.

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