3 Grad über dem Klimamittel
Steht uns ein Rekord-Februar ins Haus? Meteorologe ordnet ein

Ein amerikanisches Wettermodell sagt für Februar 2026 Temperaturen bis zu 3 Grad über dem Klimamittel voraus. Gegenüber Blick erklärt ein Meteorologe, dass er diese Prognose kritisch sieht. Was nicht bedeutet, dass der Winter bisher normal verläuft.
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Ein US-Wettermodell prognostiziert 3 Grad über dem Klimamittel.
Foto: AFP

Darum gehts

  • US-Wettermodell sagt warmen Februar voraus, Schweizer Meteorologe zweifelt daran
  • Langfristprognosen sind unzuverlässig, aktuelle Temperaturen liegen über dem Durchschnitt
  • Dezember 2,7 Grad wärmer als langjähriges Mittel, Niederschlag fehlt zu 65 Prozent
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Daniel MacherRedaktor News

Ein Februar mit Frühlingsgefühlen? Laut einem amerikanischen Wettermodell könnte der Winter 2026 seinen traurigen Höhepunkt erst noch erreichen. Das sogenannte CFS-Modell der US-Wetterbehörde (NOAA) rechnet für den Februar mit Temperaturen von bis zu 3 Grad über dem Klimamittel. Winterfans dürften da nur den Kopf schütteln.

Doch wie belastbar ist eine solche Prognose überhaupt? Der Schweizer Meteorologe Klaus Marquardt von Meteo News findet klare Worte: «Solche Aussagen sind absolut unseriös.» Der Grund: die zeitliche Distanz. «In diesem Zeitraum kann niemand seriös sagen, wie warm ein einzelner Monat ausfallen wird.»

Marquardt erinnert daran, wie widersprüchlich Langfristprognosen sein können: «Noch im November sprachen einzelne Meteorologen von einem Jahrhundertwinter. Jetzt soll es plötzlich der wärmste Winter aller Zeiten werden. Da stimmt doch etwas nicht.» Tatsächlich sind Modelle wie das CFS eher dafür gedacht, grobe Trends abzuschätzen – nicht aber konkrete Monatsrekorde Monate im Voraus vorherzusagen.

Dezember deutlich zu warm

Ganz von der Hand zu weisen ist die Wärme allerdings nicht. Mitte Dezember liegt die Schweiz aktuell 2,7 Grad über dem langjährigen Mittel. Damit steht der laufende Monat derzeit auf Rang zwei der wärmsten Dezember seit Messbeginn 1881. (Platz 1 belegt diesbezüglich der Dezember 2015 mit 3,64 Grad über der Norm.) Vor allem in den Bergen ist es aussergewöhnlich mild – und daran wird sich vorerst wenig ändern.

«Diese Wetterlage bleibt mindestens bis nach Weihnachten bestehen», sagt Marquardt. Erst danach sei mit einer Abkühlung zu rechnen. Ein markanter Wintereinbruch? Fehlanzeige. «Nach jetzigem Stand wird es eher ein durchschnittlicher Winter – nicht extrem mild, aber auch nicht aussergewöhnlich kalt.»

Weisse Weihnachten? Eher nicht

Wer auf Schnee hofft, muss sich weiter gedulden. «An Schnee ist erst einmal nicht zu denken», so Marquardt. Vielleicht ein paar vereinzelte Flocken, mehr aber nicht. Der entscheidende Faktor: der fehlende Niederschlag. Rund 65 Prozent fehlen derzeit, und auch in den kommenden zwei bis drei Wochen ist kaum Regen oder Schnee in Sicht.

Für die Skigebiete ist das eine schlechte Nachricht. Naturschnee bleibt Mangelware, einzig die Kunstschneeproduktion könnte mit sinkenden Temperaturen nach Weihnachten anlaufen. «Mehr aber auch nicht», dämpft Marquardt die Erwartungen.

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