Darum gehts
- 2446 kriminelle Ausländer erhielten 2024 Landesverweis, 69 Prozent verliessen die Schweiz
- Algerien führt Rangliste der Ausschaffungen mit 14 Prozent der Landesverweise an
- 10'146 Einreiseverbote wurden 2024 verfügt, 83 Prozent davon gegen Männer
Zum zweiten Mal zeigt eine Statistik, wie viele kriminelle Ausländer und Ausländerinnen aus der Schweiz ausgeschafft wurden. 2024 wurde bei 2446 Personen ein Landesverweis angeordnet. Das schreibt das Staatssekretariat für Migration (SEM) in einer Mitteilung.
Von diesen Landesverweisen haben bis Mitte 2025 69 Prozent die Schweiz verlassen. Das SEM geht davon aus, dass diese Vollzugsquote noch weiter steigen wird, da weitere Vollzüge geplant sind.
Zum Vergleich: 2023 wurde bei 2250 Personen eine vollziehbare Landesverweisung erfasst. Von diesen hatten bis Mitte 2024 rund 73 Prozent die Schweiz kontrolliert verlassen.
Strichli-Liste von Brunner und Aeschi
Mit der Statistik liegt zum zweiten Mal die Strichli-Liste vor, die der frühere SVP-Präsident Toni Brunner (51) im Parlament mehrfach gefordert hatte. Nach Umsetzung der Ausschaffungsinitiative, die 2010 vom Stimmvolk angenommen wurde, wollte er wissen, wie viele kriminelle Ausländer auch wirklich das Land verlassen haben. Jahrelang versuchte er, den Bundesrat mit den immer gleichen Fragen aus der Reserve zu locken. Brunner sitzt seit Ende 2018 nicht mehr im Parlament – seither hat SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi (46) sein Erbe weitergeführt.
Die Statistik zeigt auch, in welche Länder die kriminellen Ausländer und Ausländerinnen ausgeschafft wurden. Angeführt wird die Rangliste von Algerien mit rund 14 Prozent der vollziehbaren Landesverweise. An zweiter Stelle folgt Albanien mit 11,5 Prozent. Rumänien macht 9,6 Prozent der Verweise aus, Frankreich 6,4 Prozent und Marokko 5,8 Prozent.
Die meisten Landesverweise (915) haben Personen zwischen 25 und 34 erhalten. Und die allermeisten sind Männer: Nur 7 Prozent der Landesverweise werden gegen Frauen ausgesprochen.
10'146 Einreiseverbote
Weiter publiziert das SEM Zahlen zu Einreiseverboten. Diese werden dann verfügt, wenn die betroffene Person eine Gefahr für die innere oder äussere Sicherheit darstellt, ein Bewilligungsgesuch als unbegründet oder missbräuchlich abgelehnt worden ist oder die betroffene Person nicht innerhalb der angesetzten Frist ausgereist ist.
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 10'146 Einreiseverbote verfügt. Die Mehrheit (83 Prozent) der verfügten Einreiseverbote betraf Männer. Die fünf am stärksten vertretenen Nationalitäten waren Algerien (837), Syrien (786), Marokko (708), die Türkei (700) und Afghanistan (554).