Darum gehts
- Christoph Blocher warnt vor Weltkrieg und kritisiert Schweizer Rolle im Ukraine-Konflikt
- Blocher sieht Vorteile im Alter und bleibt politisch aktiv
- Der SVP-Doyen erläutert, warum vermehrt alte Männer gewählt werden
Christoph Blocher (84) hat im Interview mit CH Media vor einer Eskalation der globalen Lage gewarnt. «Ein Weltkrieg ist nicht ausgeschlossen», sagte der Alt-Bundesrat. Die Kriege in der Ukraine und in Gaza nannte er «entsetzlich», Atomwaffen machten Konflikte zwar unberechenbarer, aber durch präzise Waffentechnik auch «humaner». Entscheidend sei, alles zu tun, um neue Kriege zu verhindern.
Blocher kritisierte die Schweiz für ihre Rolle im Ukraine-Konflikt. Wegen mangelnder Neutralität sei das Land für Russland zur «Kriegspartei» geworden – eine gefährliche Entwicklung, denn: «Damit haben wir uns eine Atommacht als Gegnerin geschaffen.» Ein Angriff auf die Schweiz sei denkbar, falls Russland EU-Grenzen überschreite: «Polen liegt an der Grenze zu Deutschland – und Deutschland grenzt an die Schweiz.»
Blocher hat keine Angst vor dem Tod
In Krisenzeiten würden vermehrt ältere Männer wie Donald Trump (79) oder Friedrich Merz (69) gewählt, weil «Junge Ältere wieder nach Rat fragen» würden, erklärte er. «Den Jugendfimmel kann man in Politik und Unternehmen nur dann halten, wenn alles gut läuft», findet er. Blocher selbst sieht Vorteile im Alter: «Ich entscheide heute vieles schneller und fundierter – dank Lebenserfahrung.»
Trotz seines Alters bleibt er politisch aktiv, etwa mit der Neutralitätsinitiative, die er selbst entworfen hat. Einen Rückzug schliesst er nicht aus, betont aber: «Heute bin ich gesund.» Der Tod mache ihm keine Angst: «Ich bin jeden Tag dankbar, dass ich aufstehe.»